Sand zwischen den Zehen

Beide Teams hatten zuletzt in der Vorbereitung und im Cup gepatzt. Weil bei beiden Teams ein guter Teil des Stamms noch im fernen Ausland auf Urlaub weilte und sich den Sand zwischen den Zehen durchrieseln liess anstatt mit denselben gegen den Ball zu klopfen. Bei beiden Teams waren starke Offensiven und nach den torreichen Niederlagen in den jeweiligen Cupspielen vergangenes Wochenenden eher mässiger agierende Defensivreihen zu erwarten. Also durfte man auf ein trefferreiches Spiel hoffen. Weit gefehlt. Denn kein einziges Mal fand der Ball den Weg ins Netz.

Was nicht an der Spielausrichtung der Kontrahenten lag. Denn sowohl der Kolbensteiner Trainer Erik Regtop als auch sein Kollege von der Degern Roman Hafner liessen eher offensiv spielen. Während die Auer das gepflegte und technisch feine Spiel durch das Mittelfeld suchten, probierten es die Montlinger mit langen Bällen auf die vorne lauernden drei Offensivkräfte Daradan, Istrefi und Malacrida. Und auch Florian Haltiner spielte nur nominell den linken Aussenverteidiger, in Wahrheit tummelte es sich immer in der Nähe oder im gegnerischen Strafraum.

Verletzungsbedingte Auswechslung

Womit wir auch schon die auffälligsten Spieler des FC Montlingen genannt haben. Auch Nando Lüchinger konnte bis zu seiner verletzungsbedingten Auswechslung gefallen. Und Menderes Caglar, der für die letzte halbe Stunde für Valdet Istrefi gekommen war, zeigte, dass er für die Kolbensteiner noch ein wertvoller Spieler werden kann. Sandro Daradan tat sich noch schwer, richtig Bindung zu seinen Mannschaftskollegen herzustellen. Aber das wird noch.

Bei dem Degernteam konnten die Innenverteidiger Maro Zivic und Raoul Marino gefallen, die den Spielaufbau oft mit klugen Pässen einleiteten. Im Mittelfeld zogen Daniele Varano und Giuliano Lamorte mit technisch feiner Klinge ihre Kreise und ganz vorne strahlte Sturmspitze Yilmaz Burhan Gefahr aus. Ohne freilich ein Tor erzielen zu können.

Ganz grosses Torhüterkino

Wo wir zurück bei den Torleuten sind. Denn sowohl Fabian Lüchinger bei den Gastgebern als auch der junge Joel Eugster bei den Gästen zeigten tadellose Leistungen. Wie Joel Eugster bei einer Volleyabnahme von Daradan in der 21. Minuten den spitzen Winkel zugemacht hatte, wie er den Schuss von Malacrida nach einem schönen Querpass von Nando Lüchinger parierte, oder wie er dem von Gadient perfekt in Szene gesetzten Istrefi im Entgegenlaufen den Schusswinkel engmachte und die Gefahr entschärfte, das war grosses Torhüterkino. Kevin Jung oder Fabian Staudacher im Tor von Au-Berneck? Die Antwort an diesem Tag war: Joel Eugster!

Wie auf der anderen Seite Goalie Fabian Lüchinger, der Mal ums Mal die Schüsse von Daniele Varano, Burhan Yilmaz und Giuliano Aloi entschärfte. So etwa zehn Minuten nach der Pause, als er einen sehenswerten Knaller von Yilmaz mit einer noch sehenswerteren Parade mit den Fingern noch zum Eckball ablenken konnte.