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20.08.2021

Bucher überbringt Glückwünsche der Regierung

Stiftungsratspräsidentin Barbara Dürr (links) und Lukashaus-Geschäftsleiter Hubert Hürlimann (Mitte) durften von Regierungsrätin Laura Bucher (rechts) sowie Gemeindepräsident Niklaus Lippuner (stehend links) und IG-Grabs-Präsident Päuli Kohler (stehend rechts) die Glückwünsche zum Jubiläum entgegennehmen. Die neue Sitzbank ist ein Geschenk der IG Grabs.
Stiftungsratspräsidentin Barbara Dürr (links) und Lukashaus-Geschäftsleiter Hubert Hürlimann (Mitte) durften von Regierungsrätin Laura Bucher (rechts) sowie Gemeindepräsident Niklaus Lippuner (stehend links) und IG-Grabs-Präsident Päuli Kohler (stehend rechts) die Glückwünsche zum Jubiläum entgegennehmen. Die neue Sitzbank ist ein Geschenk der IG Grabs. Bild: Ralph Dietsche
Mit einem grossen Fest hat gestern das Lukashaus in Grabs sein 175-jähriges Bestehen gefeiert. Unter die Gratulierenden gesellte sich die St.Galler Regierungsrätin Laura Bucher. Einer der Highlights des Galaabends war der Auftritt der hauseigenen Band «Fallalens».

«Das Lukashaus gehört zu Grabs wie der Margelchopf und das Schloss Werdenberg», sagte der Grabser Gemeindepräsident Niklaus Lippuner in seiner Gratulationsbotschaft vor den rund 180 Gästen. Er selbst hat eine enge Beziehung zu den Bewohnenden vom Lukashaus. Seit der Kindheit. Damals spielte er oft auf dem Spielplatz des Lukashauses und lernte sogar im Lukashaus-Hallenbad schwimmen. So wie viele Grabserinnen und Grabser. Die St.Galler Regierungsrätin Laura Bucher unterstrich die Bedeutung der jubilierenden Werdenberger Institution: «Hier werden Plätze angeboten, welche im Kanton St.Gallen einzigartig sind.» Die Vorsteherin des Departements des Innern versicherte, dass der Regierung bewusst ist, was für einen Stellenwert das Lukashaus hat: «Nicht nur für die Region, sondern für den ganzen Kanton». Sie bedankte sich bei allen, die zur Entwicklung der Institution beigetragen haben und sich für Menschen mit besonderen Bedürfnissen einsetzen. Besonders beeindruckt sei die starke Identifikation der Bewohnenden, Mitarbeitenden und ehemaligen Mitarbeitenden mit dem Lukashaus.

Stiftungsratspräsidentin und Kantonsrätin Barbara Dürr hörte die lobenden Worte gerne und machte darauf aufmerksam, dass der Kanton ein Teil des Lukashauses ist. Mindestens so wichtig seien die Menschen vor Ort und die stillen Unterstützerinnen und Unterstützer. Und von denen hat das Lukashaus viele. Über 6'000 Gönnerinnen und Gönner zählt das Lukashaus.

Rettungsanstalt entstand auf private Initiative

Lange Zeit konnte das heutige Lukashaus nicht auf öffentliche Unterstützung zählen. Die Infrastruktur und der Betrieb der ursprünglichen Rettungsanstalt wurde von Menschen initiiert und finanziert, die sich Gedanken über die Zukunft machten. «Leuten, welche die Not der Kinder sahen und eine Sorge lindern mochten», erklärt Geschäftsleiter Hubert Hürlimann in seiner Rede. Damals gab es noch keine Sozialversicherungen und keinen Sorgestaat. «Es waren Unternehmer, welche an die Möglichkeiten glaubten, dass durch die persönliche Tat Veränderungen möglich werden», erinnert Hubert Hürlimann.

Er rief in seiner Ansprache dazu auf, Menschen mit ihren Talenten zu sehen und weniger nach ihrem Titel, Schulabschluss oder ihrem Status zu beurteilen: «In unserer Arbeit geht es um Fähigkeiten. Sie sind wie versteckte Schätze, die es zu heben gilt.» Dicken Regelwerken und falschen Kontrollen steht der Lukashaus-Geschäftsführer kritisch gegenüber: «So gedeihen keine Innovationen. Dort wo Zivilgesellschaft involviert war und ist, wo Unternehmertum möglich ist, gedeihen Start-up’s.» Er rief die Festgemeinde sogleich auf sich zu melden, wenn jemand eine gute Idee habe. Innovativ war dazumal auch, dass das Lukashaus auf Selbstbestimmung und Selbstverantwortung setzte. Heute betreibt das Lukashaus im Dorf 21 Wohnungen und bloss noch sieben auf dem Lukashaus-Areal.

Grandioser Auftritt: Die Lukashaus-Band «Fallalens» verstanden es das Publikum innert Kürze in den Bann zu ziehen. Bild: Ralph Dietsche

Unterhaltung, Kulinarik und Lebensfreude

Gefeiert wurde das 175-jährige Bestehen des Lukashauses an drei Standorten auf dem Areal. Damit konnten nicht nur die aktuellen Corona-Schutzbestimmungen umgesetzt werden, sondern es entstand auch eine gemütliche, familiäre Atmosphäre. Die Gäste wurden einerseits mit traditionell-währschaften Köstlichkeiten aus der Lukashaus-Küche verwöhnt und andererseits bestens unterhalten. Der eigentliche Höhepunkt war der Auftritt der «Fallalens». Die Freude und Hingabe der neun Musikerinnen und Musiker aus dem Lukashaus sprang innert Sekunden auf die Gäste über und begeisterte diese. Die Lebensfreude, die Direktheit und Gelassenheit der «Fallalens» waren erfrischend und berührend zugleich. Entsprechend wurden sie nicht ohne Zugabe und dem Hinweis, dass die Formation auch gebucht werden kann, entlassen.

Durch den abwechslungsreichen und kurzweiligen Abend mit Auftritten der Bürgermusik Gams und «Comedyalarm» führte Moderatorin Claudia Marty. Natürlich durften an einem hohen Geburtstag - wie ihn das Lukashaus feiert - auch Geschenke nicht fehlen. So überreichte Gemeindepräsident Niklaus Lippuner dem Lukashaus-Team symbolisch einen Feigenbaum und liess den Heimleiter wissen, dass noch weitere Bäume ganz nach den Wünschen des Lukashauses folgen werden. Ein dazu passendes Geschenk überbrachte der Vorstand der IG-Grabs. Eine Sitzbank aus Grabser-Holz, welche noch lange an die Jubiläumsfeierlichkeiten erinnern soll. Präsident Päuli Kohler anerbot, dass er zusammen mit Mitgliedern der IG Grabs Hand anlegen werde, um den Platz rund um das neue Bänkli zu gestalten. Damit wird ein Ort geschaffen, an dem man sich ausruhen und austauschen kann

Lukashaus-Geschäftsleiter Hubert Hürlimann blickte in seiner Ansprache auf die Geschichte der ursprünglichen Rettungsanstalt zurück, spickte diese mit zahlreichen Anekdoten und regte zum Nachdenken an. Bild: Ralph Dietsche
pd/rheintal24
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