In etwas mehr als zwei Wochen stehen in St.Margrethen die grossen Wahlen an: Jetzt geht der Kampf um die Friedauer-Nachfolge in die heisse Phase und die Kandidaten geben nochmal alles, um um die Gunst der Bürger zu buhlen, die ihren Stimmzettel noch nicht ausgefüllt haben.
So auch Patrick Bollhalder: Der Parteilose, welcher durch die SVP unterstützt wird, lud am Samstag, 13. September zu einem persönlichen Austausch am SVP-Stand in St.Margrethen. Rheintal24 hat den Kandidaten besucht.
Bollhalder schätzt Chancen gut ein
Bollhalder zieht eine positive Bilanz. «Wir haben heute viele Interessierte getroffen. Viele Leute wollten mich kennenlernen und die meisten haben mich als bodenständig angesehen.» Bei der letzten öffentlichen Veranstaltung machte Bollhalder aufgrund Schreibfehlern auf seiner Website und rund um den Vorwurf der Nutzung von KI auf seiner Website von sich reden. Bis heute habe Bollhalder nichts an der Website geändert – «trotz über Tausend Aufrufen. Niemand hat mir Fehler gemeldet. Das scheint also kein so grosses Thema zu sein.»
Von diesen Vorwürfen und von einem davon beeinflussten Bild innerhalb der Stimmbevölkerung war am Infostand allerdings nichts mehr zu spüren. «Ich würde sagen, dass meine Chancen nach wie vor bei 25 Prozent liegen. Obwohl, eigentlich sind es 20, da ja noch ein Überraschungskandidat auf den Plan getreten ist.»
Der Überraschungskandidat, Stefan Kästli, sagte in einem Interview mit Rheintal24, dass er seine Chancen auf einen Sieg im ersten Wahlgang als moderat einschätze und auf einen zweiten Wahlgang hoffe. Bollhalder wiederum würde sich sehr freuen, wenn er selbst das Rennen machen würde. Rückenwind bekommt er durch die SVP. «Ohne sie wäre der Wahlkampf noch schwieriger. Sie würden sich natürlich freuen, wenn ich ihrer Partei beitreten würde, allerdings habe ich nichts versprochen.»
Bürgersprechstunde einführen
Auch Elisabeth Thurnheer, Ortsparteipräsidentin, war vor Ort. Darauf angesprochen, warum Fabian Herter sich in einem Leserbrief gegen Bollhalder und für Trösch ausgesprochen habe, sagt sie, dass dies nicht zu einer «Spaltung» innerhalb der Partei führe. «Und auch auf das Wahlverhalten der Wähler hat das keinen Einfluss. Sollte Trösch ausserdem aussteigen, würde sich Herter ebenfalls für Bollhalder aussprechen.»
Solange man das Privileg der Entscheidungsfreiheit habe, solle man es auch nutzen. Doch zurück zu Bollhalder: «Patrick ist ein guter Kandidat. Anders als Friedauer ist er nach aussen gekehrt.» Die beiden werfen ausserdem die Idee in den Raum, dass es in regelmässigen Abständen eine sogenannte Bürgersprechstunde geben soll, in welcher die Bürger während maximal zehn Minuten ihre Sorgen und Anliegen schildern können.
Ob diese Idee je Wirklichkeit wird, bleibt abzuwarten. Und ohnehin müsste Bollhalder erst Präsident werden. Eine Wahl an der Urne vorausgesetzt.