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St. Margrethen
11.09.2025
11.09.2025 15:25 Uhr

Gemeindepräsidium: Stefan Kästli neu auch im Rennen

Stefan Kästli
Stefan Kästli Bild: Archiv
Knapp zwei Wochen vor den Wahlen in St.Margrethen sorgt ein Überraschungskandidat für Bewegung im Rennen um die Nachfolge von Gemeindepräsident Reto Friedauer. Mit Stefan Kästli, einem in Zürich tätigen Chief Compliance Officer mit Wurzeln im Dorf, tritt ein fünfter Bewerber an – und setzt auf einen zweiten Wahlgang.

Knall knapp zwei Wochen vor den Wahlen in St.Margrethen: Lange Zeit war das Viererticket, bestehend aus Patrick Bollhalder, Alexander Herzog, Armin Hanselmann und Andreas Trösch beschlossene Sache und einer sollte als Friedauer-Nachfolge gewählt werden. Bis jetzt: Scheinbar aus dem Nichts heraus betrat ein neuer Parteiloser die Bühne: Der Zürcher Chief Compliance Officer Stefan Kästli. Rheintal24 hat dem Neuzugang auf den Zahn gefühlt.

Ein Dossier mit allen Artikeln zum Kampf um das Gemeindepräsidium finden Sie hier.

Hoffnung auf einen zweiten Wahlgang

Der erste Wahlgang steht kurz bevor und auf nicht wenigen Wahlzetteln wird bereits ein Name draufstehen. In etwas mehr als zwei Wochen gehts an die Urne. Das sind nicht gerade die besten Voraussetzungen, um als bisher unbekannter Kandidat in den Wahlkampf einzusteigen. Kästli probiert es dennoch und begründet seine Entscheidung wie folgt.

«Aufgrund der vielfältigen Kandidaturen und Meinungen im Dorf gehe ich davon aus, dass es zu einem zweiten Wahlkampf kommen wird.» Die Chancen auf einen Sieg im ersten Wahlgang schätzt er als moderat ein – trotz bereits verteilter Stimmzettel. Er hofft daher auf einen allfälligen zweiten Wahlgang.

Finanzen als Baustelle

Die Tatsache, dass Alexander Herzog und Patrick Bollhalder nicht direkt aus St.Margrethen stammen, hat Kästli bestärkt. Zwar sei er selbst in St.Margrethen aufgewachsen und habe auch Familie hier, allerdings sei er in Zürich angesiedelt. Eine Kandidatur war daher zwar im Hinterkopf, aber lange Zeit nicht mehr als ein Gedanke. Aber: «Ich war nie ganz weg aus dem Dorf, auch wenn mein Wohnsitz in Zürich ist. Dadurch und durch meine Eltern kenne ich das Geschehen aus dem Dorf immer noch gut.»

Kästli kennt die Baustellen in St.Margrethen aus erster Hand und hat auch bereits erste Schritte bei einer allfälligen Wahl im Kopf. «Mir ist wichtig, Stabilität zu bewahren. Auch wenn nicht jeder Entscheid unbestritten war, soll zuerst Ruhe einkehren. Änderungen braucht es, aber wohlüberlegt und nicht überstürzt.»

Er sieht konkret drei grosse Baustellen. «Erstens das Zusammenleben verschiedener Kulturen – hier braucht es nicht nur Angebote, sondern auch die Bereitschaft zur Anpassung und Integration. Zweitens: Trotz vieler Vereine und Anlässe fehlt noch ein echtes Miteinander. Drittens: Die Finanzen – die Steuerbelastung ist hoch, wir müssen effizienter werden, damit mittelfristig eine Entlastung möglich wird.»

Fabian Alexander Meyer