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Balgach
10.01.2025
10.01.2025 13:27 Uhr

Geprellte Viva Solar-Kunden: Mons Solar will in Bresche springen

Symbolbild
Symbolbild Bild: Pixabay
Die Schlagzeilen rund um das luxuriöse Leben von David Zlatkovic von der Viva Solar ist am 10. Januar 2025 noch keine 24 Stunden alt – und jetzt will Mons Solar Hilfestellungen leisten und die von Viva geprellten Kunden unterstützen. Das Unternehmen aus Sennwald stand in der Vergangenheit medial auch öfters im Brennpunkt.

Mons Solar, der Solaranlagen-Anbieter aus Sennwald, will den mutmasslich geschädigten Kunden der Firma Viva Solar unter die Arme greifen. «Wir bieten an, im Rahmen unserer verfügbaren Kapazitäten ihre unfertigen oder nicht funktionierenden Anlagen zu Selbstkostenpreisen in Schuss zu bringen», erklärt Mons Solar-Verwaltungsratspräsident Martin Lenz in einem Communiqué.

Schon mehrfach berichtete die Presse negativ über den Solaranlagenanbieter Viva Solar aus dem Rheintal. Während der Firmeninhaber mit teuren Autos und Accessoires posiere, würden Rechnungen und Löhne nicht bezahlt, und Kunden erhielten trotz Anzahlungen die versprochenen Leistungen nicht. Rheintal24 hat berichtet.

Ein schlechtes Bild der Branche

Die Mons Solar ist laut dem Communiqué selbst ein Opfer des Firmeninhabers der umstrittenen Viva Solar. «Der Firmengründer war früher Mitarbeiter bei uns, der Abgang verlief alles andere als in Minne.» Die Mons Solar habe sogar eine Strafanzeige eingereicht, weil bei ihr Material abhandengekommen sei. Es sei die fristlose Entlassung gefolgt. Das Verfahren der Staatsanwaltschaft laufe noch, es gelte die Unschuldsvermutung.

Dass die Mons Solar nun in die Offensive gehe, habe mit ihrer eigenen Vergangenheit zu tun und der Sorge um den guten Ruf der gesamten Branche. Denn in letzter Zeit haben immer wieder Schlagzeilen im Zusammenhang mit Viva Solar und anderen (Kleinst-) Anbietern, die den Markt mit unseriösen Machenschaften beeinträchtigen, ein schlechtes Bild der Branche gezeichnet. 

Aus der eigenen Vergangenheit lernen

«Wir waren vor einigen Jahren auch selbst in die Medien geraten, weil unser Geschäftsmodell damals zu sehr auf schnelles Wachstum ausgerichtet war», räumt Martin Lenz selbstkritisch ein. «Aus der öffentlichen Kritik von damals haben wir unsere Lehren gezogen und fast alles von Grund auf neu aufgestellt, die Strukturen angepasst und uns einem nachhaltigen Geschäftsmodell verschrieben», beteuert Lenz. Mons Solar hat in diesem Zusammenhang im letzten Sommer u.a. den Personalbestand um 55 Personen reduziert. «Mit dem Angebot an die mutmasslich geschädigten Kunden der Viva Solar wollen wir natürlich auch Vertrauen zurückgewinnen und beweisen, dass wir unsere Lektion gelernt haben.» 

Konkret sehe das Angebot der Mons Solar vor, dass sich Kundschaft der Viva Solar, bei der noch Arbeiten offen sind oder Anlagen nicht funktionieren, bei Mons Solar in Sennwald melden können. «Wir beurteilen dann die Situation und zeigen den Kunden auf, was getan werden müsste, damit die Anlage funktioniert. Wir offerieren das im Rahmen unserer verfügbaren Kapazitäten zu Selbstkostenpreisen», sagt Lenz.

Selbstkostenpreis heisst für die Mons Solar, dass Material und Arbeit zu den eigenen Einstandspreisen angeboten werden. «Wir können leider nichts verschenken», sagt Mons Solar-Verwaltungspräsident Martin Lenz, «aber wir können helfen, bei geschädigten Kunden in Ordnung zu bringen, was nicht funktioniert, ohne damit Gewinn zu erzielen. Und so hoffentlich einen positiven Beitrag zur Wahrnehmung unserer Branche leisten.»

pd/rheintal24