Home Region Rheintal Sport Magazin Schweiz/Ausland Agenda
Balgach
09.01.2025
10.01.2025 10:07 Uhr

Das Luxus-Leben des David Z.

Bild: Bilder: zVg, Pixabay; Collage: blang
Lamborghini, Rolex-Uhren und teure Wochenendtrips: Das ist der Lebensstil von David Zlatkovic, seines Zeichens Geschäftsführer der Viva Solar AG. Kritik kommt von vielen Seiten – doch ändern tut sich nichts.

Es wird einfach nicht ruhig um den Solarunternehmer David Zlatkovic. Jetzt werden neue Details rund um sein Luxusleben bekannt. So soll er unter anderem einen Lamborghini fahren und teure Uhren tragen. 

Ein Luxusleben auf dem Rücken von Kunden und Mitarbeitern

Vor Kurzem wurde auf Rheintal24 ein Interview mit von Zlatkovic geprellten Kunden veröffentlicht. Diese fanden klare Worte zu dessen Lebensstil: «Die Tatsache, dass David Zlatkovic privat offensichtlich ein Luxusleben führt, verärgert uns zusätzlich sehr. Wir wünschen uns nur, dass die Sache bald ein Ende hat, wir die Anlage fertigstellen können und möglichst keine weiteren Kosten haben.» 

Und wie sieht dieser Lebensstil aus? Zlatkovic protzt mit Luxus-Uhren, fährt einen Lamborghini und zeigt sich auf seinen zahlreichen Wochenend-Trips. Gleichzeitig beutet er weiterhin seine Mitarbeiter aus – und wurde dafür in Münchwilen sogar verurteilt. In absentia. Konkret: 10'000 Franken muss er einem Monteur zahlen, weil er ihm eine Verkehrsbusse vom Lohn abgezogen sowie Überstunden nicht vergütet hat. Wir haben darüber berichtet.

Eine Verkehrsbusse vom Lohn abzuziehen, ist eigentlich erlaubt. Nur hatte der Mitarbeiter die Busse bereits privat bezahlt. David Zlatkovic kümmerte das wenig – er zog den Betrag einfach noch einmal vom Lohn ab.

Scheint gut Lachen haben: Viva-Geschäftsführer David Zlatkovic Bild: Ulrike Huber

Geldsegen für Monteur?

Damit ist der Monteur allerdings nicht allein. Ein anderer Mitarbeiter sagt zum «Blick», dass er nicht wisse, wie er sein Essen und seine Krankenkasse bezahlen soll. Noch ein anderes Schicksal musste sogar zum Sozialamt, nachdem es gerade einmal fünf Wochen gearbeitet hatte. Geld gab es nie.

Nicht nur ausbleibende Lohnzahlungen und fehlerhafte Buchhaltung gehen auf das Konto des Balgacher Unternehmers. Auch Drohungen gegenüber den Mitarbeitern seien normal gewesen. «Ich habe jeden Tag Überstunden gemacht. Mein Chef drohte mir mit der Kündigung, wenn ich mit einer Baustelle nicht fertig wurde», sagt der gleiche Monteur, der den Gerichtsprozess rund um die Busse und die Überstunden gewonnen hat.

Er darf sich jetzt auf 10'000 Franken freuen – ob dieses Geld aber jemals auf seinem Konto ankommt, ist fraglich. Die Schulden der Viva Solar sind auf Millionenhöhe.

Buchhaltung in einer transparenten Kiste

Ein Bild, das dem Blick vorliegt, zeigt die Buchhaltung der Viva Solar: Eine transparente Kiste, vollgestopft mit nicht genauer definiertem Papierkram. Die Wahrscheinlichkeit, dass hier auch die Dokumente des geprellten Ehepaares dabei sind, ist nicht klein.

Ein protziger Lebensstil mit teurem Auto und Luxus-Uhren auf der einen Seite – und eine Firma auf dem absteigenden Ast auf der anderen: Ist das die Realität hinter der Viva Solar? «Manchmal wird Zlatkovic gegen Ende des Monats nervös, weil er kein Geld mehr hat. Dann kündigt er willkürlich einige Mitarbeiter», sagt eine Betriebsassistentin. Auch ihr wurde gekündigt.

Dagegen steht David Zlatkovics Aussage, dass sie selbst gekündigt habe und nicht mehr zur Arbeit erschienen sei. Anrecht auf einen Lohn? Laut Zlatkovic nicht gegeben. «Eine dreiste Lüge», empört sich die Betriebsassistentin. Auch soll er die Nummer einer anderen Mitarbeiterin blockiert haben, nachdem diese ihn wegen ihres Lohns zu erreichen versucht hatte.

Staatsanwaltschaft kennt den Fall

Die Staatsanwaltschaft St.Gallen ist mit dem Fall «Viva Solar» bereits bekannt. Einige Vorwürfe könnten jetzt ernsthafte Konsequenzen haben, darunter das Zurückhalten von Sozialversicherungsbeiträgen oder das Fälschen von Betreibungsregisterauszügen. Eine Anzeige gegen David Zlatkovic sei eingegangen, wie die Staatsanwaltschaft gegenüber dem Blick bestätigt. 

Zlatkovic sieht sich nicht in der Schuld. Löhne seien korrekt bezahlt und Versäumnisse mit den Behörden geklärt worden. «Wenn einer ein Problem mit mir hat, soll er mit mir sprechen. Meine Türe steht allen offen», liess er vor einiger Zeit gegenüber der «Work-Zeitung» verlauten.

Seit Dezember ist er aber kaum noch in seiner Firma anzutreffen. Die Geschäftsautos wurden vom Vermieter wieder eingefordert, die verbliebenen Angestellten warten noch auf ihren Lohn. Die Hoffnung auf nur einen Rappen ist aber so gut wie gestorben. Ein Ende des Kampfs für Gerechtigkeit scheint nicht in Sicht.

Rheintal24 gibt David Zlatkovic selbstverständlich die Gelegenheit zu einer Stellungnahme. Sollte er sich dazu entscheiden, wird diese in einem eigenen Artikel verwertet.

fam