«Für den Bau von Solarstromanlagen führt kein Weg an Architektur, Gebäudetechnik, Gebäudehülle und Elektroinstallation vorbei. Wir begleiten Eigenheimbesitzer und private Bauvorhaben vollumfänglich, wenn es darum geht, den Wunsch einer Solaranlage umzusetzen.»
So liest sich ein Text auf der Website der Viva Solar AG in Balgach – und damit ist auch klar, in welcher Branche hier gearbeitet wird: Ein weiteres Unternehmen ist vor einem Jahr auf den Solar-Hype aufgesprungen und will mit den Energieerzeugern das grosse Geld machen.
Nun, das grosse Geld macht die Firma – doch kommt es nur Geschäftsführer David Z. zugute, wenn man den Vorwürfen der UNIA in ihrer «Work-Zeitung» Glauben schenkt.
Mitarbeiter wird um 10'000 Franken gebracht
Denn ebendiese schreibt in einem Artikel, dass jüngst ein Brief die UNIA St.Gallen erreicht habe, in welchem vier Mitarbeiter sich in voller Verzweiflung an die Gewerkschaft wenden und diese als «letzte Hoffnung» bezeichnen. Denn die Mitarbeiter seien eigenen Angaben zufolge von verschiedenen kantonalen Institutionen abgewimmelt worden, darunter auch die Polizei.
Der Inhalt der Meldung ist brisant: Unter den Vorwürfen ist, dass Kunden mit falschen Urkunden getäuscht würden, Sozialversicherungsbeiträge würden nicht bezahlt, es werde keine Geschäftsbilanz geführt, ungesetzliche Buchführung, fehlerhafte Steuerdeklaration und die Beschäftigung von Grenzgängern ohne Bewilligung.
Und all das in einer kleinen Firma im Rheintal – oder doch in Sirnach im Thurgau? Theoretisch ist dort der Hauptsitz, doch daran bestehen Zweifel.
UNIA-Sekretär Lukas Auer wurde hellhörig; schliesslich machte der Sekretär selbst auch schon Erfahrungen mit David Z., gegen den die Vorwürfe gerichtet sind. Konkret begleitete Auer einen Ex-Monteur der Viva Ende Juli vor den Friedensrichter; es ging darum, dass der Chef seinem Mitarbeiter aufgrund einer Verkehrsbusse 3’000 Franken vom Lohn abgezogen haben soll. Und das, obwohl dieser die Busse bereits aus eigener Tasche beglichen habe. Eine fristlose Kündigung folgte – der Lohn für 140 Überstunden hingegen nicht. Jetzt fehlen dem Monteur rund 10'000 Franken. Z. schwänzte die Gerichtsverhandlung.