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Halbzeitbilanz in Blau-Weiss: Zwischenziel erreicht?

Sturmspitze Noah Thönig schoss im Herbstdurchgang neun Tore
Sturmspitze Noah Thönig schoss im Herbstdurchgang neun Tore Bild: Ulrike Huber
Am vergangenen Wochenende wurde der Herbstdurchgang der 2. Liga Interregional Gruppe 5 abgeschlossen. Mit dem schönen Ergebnis, dass der spielfreie FC Widnau seinen zweiten Platz hinter dem Winterkönig FC Balzers behalten konnte. Gehen die Aegeten-Kicker sorgenfrei in die Winterpause?

Es ist ein schöner Erfolg für den FC Widnau. Schon in der zweiten Saison nacheinander belegen die Blau-Weissen in der Abschlusstabelle der Herbstrunde in der 2. Liga Interregional Gruppe 5 den zweiten Rang. Doch es gibt einen grossen Unterschied zur Situation vor einem Jahr. Denn damals lag man punktegleich mit dem Leader FC Weesen vorne. Nur die angesammelten Strafpunkte machten den Unterschied.

Um elf Punkte enteilt

Und diese Saison? Ist der Tabellenleader FC Balzers, der den direkten Wiederaufstieg in die 1. Liga anstrebt, bereits um elf Punkte enteilt. Und die Position der Widnauer täuscht etwas über die wirkliche Lage hinweg. Denn diese Interregional-Gruppe ist an Ausgeglichenheit nicht mehr zu toppen. Und die Aegetenboys liegen mit ihren 24 Punkten aus 14 Spielen nur vier Punkte vor dem elftplatzierten FC Adliswil. Gerade einmal neun Punkte vor der Abstiegszone.

Hoffentlich wird Blau-Weiss im Frühjahr über viele Tore jubeln Bild: Ulrike Huber

Also sind die Lüchinger-Schützlinge nur die Speerspitze des zehn Teams umfassenden Mittelfeldes. Ein schlechter Lauf mit zwei, drei Niederlagen in Folge, und schon würde man im Frühjahr in die hintere Tabellenhälfte zurückfallen. Die sieben Siege, drei Unentschieden und vier Niederlagen im Herbst spiegeln zwar die Erwartungen der Vereinsführung vom Saisonbeginn (Saisonziel 4. Platz) wider, zeigen aber in Wahrheit, dass es bei Blau-Weiss nach wie vor an Effizienz im Angriff fehlt.

In der Herbstrunde gute neun Tore erzielt

«Obwohl Noah Thönig inzwischen die Position ganz vorne super ausfüllt», so Co-Trainer Daniel Lüchinger, «er hat in der Herbstrunde gute neun Tore erzielt.» Das Widnauer Urgestein ist der Ansicht, dass man nach starkem Saisonbeginn in den ersten fünf Spielen bei nur einer Niederlage gegen die mit Spielern aus der Promotion-League gespickte Reserve vom FC Rapperswil-Jona allzu viele Punkte gegen Amriswil, Adliswil, Schaffhausen vergeigt hat. «Diese Spiele hätten wir gewinnen müssen! Da haben wir die Punkte deppert liegengelassen.»

Trainer Andreas Lüchinger war mit der Herbstrunde nicht rundum zufrieden Bild: Ulrike Huber

Man habe in diesen knappen Partien einfach zu viele Chancen zugelassen. «Was nicht an der Verteidigung lag, das gesamte Abwehrverhalten hat dort nicht gestimmt. Das ist der Punkt, in dem wir uns verbessern müssen.» Lüchinger weist auch auf die roten Karten zu Beginn der Herbstrunde hin und darauf, dass mit Valentin Aggeler und Kaya Sahin im Sommer die Abgänge zweier wichtiger Stammspieler zu verzeichnen waren.

Wirklich eine Verstärkung

Was man versuchte, mit den Sommerzugängen auszugleichen. Und ja, der ehemalige FCSG-Profi Atila Araujo Prado war wirklich eine Verstärkung. Wenn er denn spielte. Denn gleich zu Beginn der Saison holte er sich eine rote Karte ab und musste gleich einmal pausieren. Aber dann gelangen ihm ruhige, stabile Partien in der Innenverteidigung. Der von Rebstein auf die Aegeten gekommene Timon Cabezas war die positive Überraschung im Kader. Das grosse Offensivtalent konnte sich in die Stammformation hineinspielen.

Co-Trainer Daniel Lüchinger: «Wir haben die Punkte gegen gegen Amriswil, Adliswil und Schaffhausen deppert liegengelassen» Bild: Ulrike Huber

Von Staad war mit Slobodan Aksic der Torschützenkönig der dritten Liga auf die Aegeten gewechselt. Er blieb aber bei seinen Kurzeinsätzen beinahe unsichtbar und konnte sich noch nicht an das höhere Spieltempo in der Interregio anpassen. Auch Lars Ivanusa, der nach einem Frühjahresabstecher zum FC Gossau reumütig nach Widnau zurückgekehrt war, blieb weit hinter der Form, die er vor Jahresfrist im blau-weissen Dress noch zeigen konnte.

Zwei spielerisch starke Akteure gefehlt

Die Widnauer hätten vermutlich auch mehr Punkte sammeln können, wenn ihnen mit Daniele Lamorte und Samuel Thönig, die verletzungsbedingt beinahe den ganzen Herbstdurchgang ausgefallen sind, nicht zwei spielerisch starke Akteure gefehlt hätten. Aber das alles ist angesichts der doch guten Ausgangsposition für die Rückrunde im Frühjahr ein Jammern auf hohem Niveau.

Timon Cabezas spielte sich in die Stammformation Bild: Ulrike Huber

«Im Kader wird es in der Winterpause vielleicht Veränderungen geben, aber zunächst müssen wir in aller Ruhe und mit Abstand die Vorrunde analysieren», so Daniel Lüchinger im Gespräch, «Wichtig ist, dass wir im Cup weiterkommen. Wird aber nur mit einem gutem Start in Rückrunde passieren, was mit Spielen gegen Balzers und Bazenheid nicht einfach sein wird. Und stell Dir vor, Du startest schlecht in die Rückrunde, dann geht es aber hollahopp in der Tabelle nach hinten.»

Die Aegetenboys geniessen im Moment ihre verdiente Pause vom Fussball. Aber schon am 10.1. geht es wieder mit dem Training los. Dann gibt es auch bald Testspiele gegen die Erstligateams aus Kreuzlingen und Weesen, den Wintercup und ein Trainingslager im portugiesischen Albufeira.

rheintal24/gmh/uh
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