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Fussball Regional
17.10.2021
17.10.2021 20:35 Uhr

Der Schlusspfiff war in diesem Spiel das Beste

Das Spiel war nicht von guter Technik, sondern von Zweikämpfen und Laufduellen geprägt
Das Spiel war nicht von guter Technik, sondern von Zweikämpfen und Laufduellen geprägt Bild: Ulrike Huber
Der FC Widnau holt sich nach einem auf niedrigem Niveau geführten Spiel gegen den Tabellennachzügler vom FC Blue Stars Zürich mit einem 2:1 Sieg alle drei Punkte. Das war aber auch schon alles.

Nach dem Match war man sich auf der Aegeten einig: Hauptsache drei Punkte. Schon in ein paar Tagen wird niemand mehr über dieses Spiel reden. Ein Spiel, das für Widnauer auch blamabel hätte enden können. Denn in der letzten halben Stunde war das mit null Punkten abgeschlagene Schlusslicht der Tabelle in der 1. Liga Inter das weitaus bessere Team auf dem Platz.

Bild: Ulrike Huber

Schützenfest erwartet

Eigentlich hatte man sich ja gegen den Tabellennachzügler ein Schützenfest ähnlich des letzten Heimspiels gegen Chur 97, das von den Lüchinger-Mannen mit einer 6:1 Packung nach Graubünden zurückgeschickt wurde, erwartet. Doch es kam ganz anders als erhofft. Denn die Zürcher vom FC Blue Stars lieferten zunächst eine geschickte Abwehrleistung. Sie übten sich die ganze erste Halbzeit über in der hohen Kunst der Spielzerstörung.

Bild: Ulrike Huber

Entsprechend wenig bis gar nicht attraktiv war die Partie für die Zuschauer. Fürs Auge ein grottenschlechter Kick. Zum Davonlaufen. Denn Widnau verfiel in alte Verhaltensmuster. Dinge, die man von früher kannte, wo immer dann, wenn die Blau-Weissen das Spiel machen sollten, nichts mehr weiterging. Die blauen Sterne aus Zürich verstanden es ganz einfach, das Spiel eng zu machen. Und die Gastgeber wollten nicht kapieren, dass sie mit breit ausgeführtem Spiel die Gäste in die Erschöpfung hätten laufen lassen können.

Bild: Ulrike Huber

Ehre des ersten Treffers

Trotz der schlechten Leistung gelang es der Aegeten-Elf, zur Halbzeit mit 2:0 zu führen. Die Ehre des ersten Treffers gebührte Ceyhun Tüccar, der einen von ihm selbst herausgeholten Elfmeter mit einem trockenen Schuss unten rechts versenkte. Den zweiten Treffer erzielte Verteidiger Michael Alder nach einem Eckball. Ein Eckball, der vom Zürcher Tormann Kai Brinker direkt vor die Füsse des an der Strafraumgrenze lauernden Alder gefaustet wurde. Gegen des Verteidigers scharfen Schuss, der noch von einem der Defensivmänner der blauen Sterne leicht abgefälscht wurde, hatte Brinker dann keine Abwehrchance.

Nach einer knappen Stunde Spielzeit hatte der gut spielende Helmar Andrade noch eine Grosschance für die Blau-Weissen. Rechts durchgebrochen und direkt in Richtung gegnerisches Tor gezogen, zog Andrade auch im richtigen Moment ab. Doch Goalie Brinker konnte mirakulös mit dem Fuss klären.

Schieri Florim Molina und sein Team wurde von Widnau-Teambetreuer Patrick Baumgartner für die unstrittig gute Leistung bedankt Bild: Ulrike Huber

Schluss mit der Widnauer Herrlichkeit

Das wars dann aber mit der Widnauer Herrlichkeit. Von da an waren die Zürcher die letzte halbe Stunde überlegen und schnürten die Gastgeber in ihrer eigenen Spielhälfte ein. Es brauchte aber ein gerüttelt Mass an Glück und Kuriosität, dass sie in der 75. Minute den Anschlusstreffer zum Endergebnis von 2:1 erzielten. Denn ein hoher Ball, der eigentlich ein Zuspiel in den Strafraum werden sollte, wurde von De Almeida mit einem Luftschlag verpasst und auch von dem Blue Stars-Stürmer Arnaud Puemi bei einem ebensolchen Luftschlag nur zart berührt. Widnau-Tormann Ilija Kovacic war durch das Geschehen aber sichtlich düpiert und konnte sich nicht mehr nach dem eher harmlos ins Tor kullernden Ball werfen.

Hauptsache, die drei Punkte sind im Gepäck. Grund genug zum Jubeln. Bild: Ulrike Huber

Als der sehr gut agierende Schiedsrichter Florim Morina die Partie abpfiff, waren die Widnauer Fans dreifach froh. Zum einen, dass diese seit langer Zeit schlechteste Fussballdarbietung auf der Aegeten endlich ein Ende fand. Zum anderen, dass die Blue Stars, die in der Schlussphase stark auf den Ausgleich gedrückt hatten, mangels weiterer Spielzeit denselben nicht mehr verwirklichen konnten. Und zum Dritten, dass der aufgrund der Skandal-Gelb-Roten-Karte vom letzten Wochenende gesperrte Daniel Lässer, dessen ordnenden und dirigierenden Fuss man gegen die Blue Stars an allen Ecken und Enden vermisste, gegen den FC Bazenheid am kommenden Samstag wieder an Bord sein sollte.

 

Matchtelegramm 17.10.2021

2. Liga Interregional – Gruppe 6

FC Widnau – FC Blue Stars Zürich 2:1 (2:0)

Aegeten – 330 Zuschauer – SR Florim Morina (sehr gut)

Tore:  26. Tüccar (Penalty) 1:0, 34. Alder 2:0, 75. Puemi 2:1.

FC Widnau: Kovacic; Alder, Aggeler, Ivic, de Almeida; Liechti (90.+3. Rieser), Tüccar (90. Lamorte), Andrade (60. Noah Thönig), Kaya; D`Amico (76. Massari), Ivanusa (76. Lufi).

FC Blue Stars Zürich: Brinker; Alilii, Gadou, Marzullo, Per; Milosevic (58. Merazzi), Zorzetto (88. Pangelieri), Bonfardin (78. Luisoni), Clarke; Pais, Murciano.

Gelbe Karten: 23. Ivic, 73. Liechti, 77. Massari (alle wegen Foulspiels), 83. D`Aloia (Trainer FC Blue Stars Zürich, Reklamieren).

 

2. Liga interregional - Gruppe 6
1. FC Kreuzlingen 9 8 1 0 (12) 34 : 7 25  
2. FC Widnau 1 9 6 3 0 (37) 23 : 10 21  
3. FC Weesen 1 9 6 2 1 (24) 24 : 14 20  
4. SV Schaffhausen 1 9 6 1 2 (32) 19 : 13 19  
5. FC Amriswil 1 9 5 2 2 (19) 19 : 11 17  
6. FC Bazenheid 1 9 5 1 3 (17) 16 : 10 16  
7. FC Red Star ZH 9 4 3 2 (25) 19 : 10 15  
8. FC Wil 1900 2 9 4 0 5 (24) 20 : 21 12  
9. FC Frauenfeld 1 9 3 1 5 (19) 21 : 23 10  
10. Chur 97 1 9 3 0 6 (17) 18 : 24 9  
11. FC Seuzach 9 2 1 6 (27) 14 : 31 7  
12. FC Rorschach-Goldach 17 1 9 1 3 5 (27) 11 : 23 6  
13. AS Calcio Kreuzlingen 1 9 0 2 7 (16) 11 : 29 2  
14. FC Blue Stars ZH 9 0 0 9 (23) 8 : 31 0  

rheintal24/gmh/uh
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