Das Jahr 2026 hat vor wenigen Tagen begonnen. Doch es ist nie zu spät für einen Rückblick auf das Jahr 2025. In vielerlei Hinsicht war dieses Jahr für das Rheintal sehr bedeutend. Geschichtsträchtige Abstimmungen wie beispielsweise jene rund um das neue Interventionszentrum in St.Margrethen oder auch die Diskussion rund um die Schliessung des Polizeipostens Oberriet scheinen die Rheintaler mehr beschäftigt zu haben als so manches nationale oder internationale Thema.
Ist ja auch logisch; schliesslich betreffen uns solche Entscheidungen unmittelbar und wirken sich deutlich auf unsere Lebensweise und unsere Werte aus. Wenn in Oberriet der Polizeiposten fehlt und in Altstätten das neue Asylzentrum für Diskussionen sorgt, so hat dies in der eigenen kleinen Welt einen grossen Einfluss.
Eine Arbeit so vielseitig wie das Rheintal
Als Redaktor und Reporter bin ich seit zwei Jahren tagtäglich (und nicht selten auch nachts) voll im Geschehen mit drin und kenne mich im Rheintal wohl besser aus als in meiner eigenen Wohnung. In einer solchen Welt als Redaktor durchzustarten und sich in die verschiedensten Themen einzuarbeiten zu können, ist ein Privileg. Sei es eine Viehschau in Oberriet, die mal wieder bis in die Nacht dauernde Altstätter Bürgerversammlung und das anschliessende Hetzen auf einen Zug vor Mitternacht oder auch das Beleuchten und Verarbeiten von menschlichen Schicksalen.
Als Redaktor zu arbeiten, heisst das Sprachrohr und der Meinungsmacher einer ganzen Bevölkerung zu sein. Dass mir dieses Privileg anvertraut wurde und man mir die Verantwortung zutraut, macht mich stolz. Und es sorgt immer wieder für Schlüsselmomente.
Ein besonderes Beispiel, das im ersten Moment zwar unbedeutend wirken mag, ist die Begegnung mit dem Widnauer Gemeindepräsidenten Bruno Seelos an der Bürgerversammlung 2025. Kaum oben auf der Tribüne Platz genommen, ruft Seelos hoch: «Hoi Fabian. Du darfst gerne runterkommen.» Für den einen oder anderen Leser mag das unbedeutend sein, aber für mich persönlich war diese Einladung, direkt zur Stimmbevölkerung sitzen zu dürfen, ein Schlüsselmoment. Ein Moment, in dem ich mich wirklich im Rheintal heimisch gefühlt habe – obwohl ich eigentlich St.Galler bin und die Schweiz angeblich nach Rorschach aufhört.
2026 wird gross
Was das Jahr 2026 bringen wird, kann man noch nicht sagen. Aber bereits jetzt steht fest: Der Lokaljournalismus steht nicht still und entwickelt sich mit dem Rheintal mit. Und wenn das Rheintal 2026 auch nur annähernd so vielseitig und vielschichtig bleibt, geht uns Journalisten die Arbeit sicher nicht aus. Und wer weiss: Vielleicht wird die Altstätter Bürgerversammlung mal nicht bis spät in die Nacht dauern. Ein bisschen mehr Schlaf kann sicher nicht schaden. ;)