Nach den starken Regenfällen in Teilen Österreichs und der Hochwasserkatastrophe in Deutschland wies Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner erneut auf die
Wichtigkeit der Umsetzung des Hochwasserschutzprojekts Rhesi hin: «In den letzten Tagen hat man eindrucksvoll gesehen, wie wichtig ein umfassender Hochwasserschutz ist.» Zum Schutz der Bevölkerung investiert das Land Vorarlberg jährlich 18 Millionen Euro in Hochwasserschutzbauten.
Offizielle Staatsvertragsverhandlungen
«Aufgrund des enormen Gefahrenpotentials hat gerade die Hochwassersicherheit am Rhein für uns höchste Priorität», spricht Wallner auch den Unterrheintaler Gemeinden aus dem Herzen, «Ich dränge deshalb auf einen raschen Ministerratsbeschluss zur Aufnahme der offiziellen Staatsvertragsverhandlungen zwischen Österreich und der Schweiz. Der Vertrag dazu liegt derzeit in Wien. In Folge könnte das Projekt eingereicht werden und die Verfahren gestartet werden. Das wäre ein wichtiger Meilenstein in der Umsetzung des Jahrhundertprojekts», betonte der Landeshauptmann des Ländles ennet des Rheins.
Abflusskapazität ausgebaut
Mit dem Projekt «Rhesi» soll Abflusskapazität des Alpenrheins über die gesamte Länge der internationalen Strecke, also von der Illmündung bei Feldkirch bzw. Rüthi, auf 4.300 Kubikmeter pro Sekunde ausgebaut und auf den Oberlauf abgestimmt werden. Das entspricht einem sogenannten «dreihundertjährigen Hochwasserereignis.» Simulationen haben gezeigt, dass derzeit in einem solchen Fall die Dämme das Wasser nicht halten könnten und Au, Diepoldsau, Widnau und Lustenau bis zum zweiten Stock der Wohnhäuser unter Wasser stehen würden. Die Kosten eines solchen Katastrophenereignisses für Wirtschaft und Bevölkerung wären um ein Vielfaches höher, als die Kosten des Rheinausbaus mit dem Projekt Rhesi.
An der Realisierung festhalten
«Das Rheintal ist ein wichtiger Lebens- und Wirtschaftsraum mit einer Bevölkerung von inzwischen mehr als 300.000 Menschen. Die weitere Verbesserung des Hochwasserschutzes durch das Projekt Rhesi ist daher enorm wichtig für die Bevölkerung», betonte Landeshauptmann Wallner einmal mehr: «Wir halten am generellen Zeitplan und der Realisierung dieses Projekts weiterhin fest.»
Bleibt zu hoffen, dass sich die ressortmässig verantwortliche St.Galler Regierungsrätin Susanne Hartmann (Baudepartement) mit ebensolcher Verve wie Markus Wallner in Bern für die Unterzeichnung der notwendigen Staatsverträge einsetzt.