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Region Rheintal
07.06.2021
07.06.2021 10:31 Uhr

Günstig leben im Rheintal - Teil zwei

Es sind nicht nur Steuern und Mietkosten, die die Attraktivität einer Gemeinde bestimmen.
Es sind nicht nur Steuern und Mietkosten, die die Attraktivität einer Gemeinde bestimmen. Bild: cio.com
In welcher Gemeinde lebt es sich am günstigsten? Wo bleibt am meisten frei verfügbares Einkommen über? Gibt es überhaupt Unterschiede? Die Gemeinden von O wie Oberriet bis W wie Widnau.

Die Credit Suisse hat eine Studie in Auftrag gegeben, die zeigen soll, in welcher Gemeinde man günstig leben kann. So auch für alle Rheintaler Gemeinden von Rüthi bis Thal. Wo bleibt wieviel Geld in einem Haushalt als frei verfügbares Einkommen, wenn die typischen Abgaben bezahlt sind. Dazu zählen sowohl die gemeindespezifischen Abgaben wie die Steuern, als auch die Fixkosten, wie die Wohnkosten. Vor einigen Tagen hat Rheintal24 die Gemeinden von A wie Altstätten bis M wie Marbach vorgestellt. Hier die Orte von O wie Oberriet bis W wie Widnau.

Bild: brandel-ag.ch

Oberriet:

Finanziell gesehen lebt es sich in der Fünf-Dörfer-Gemeinde absolut durchschnittlich. Die Hälfte der Schweizer Gemeinden ist günstiger, die andere Hälfte weniger attraktiv. Aber wie gesagt: finanziell gesehen. Denn ansonsten passt es mit der Lebensqualität. So nimmt Oberriet in Bezug auf die Wohnattraktivität unter den 77 St.Gallern Gemeinden den 19. Platz ein. Bei den Ausgaben entfällt der grösste Teil eines Modellhaushalts, nämlich 61 Prozent auf die obligatorischen Ausgaben, wie Steuern, Sozialversicherungsbeiträge oder Krankenkassenprämien. Der kleinere Teil geht für andere Fixkosten wie Miete/Hypothekarzinse oder Energie drauf.

Bild: Ulrike Huber

Rebstein:

Die finanzielle Situation in Rebstein ist analog derer von Oberriet. Man befindet sich genau in der Schweizer Mitte, im Durchschnitt. Für alle drei Modellhaushalte (Single, Ehepaar mit Kinder, Ehepaar ohne Kinder) lebt es sich in Rebstein eher attraktiv. Der Indexwert der Credit Suisse lässt Rebstein demgegenüber etwas unvorteilhafter erscheinen. Auch hier machen die obligatorischen Ausgaben mit 62 Prozent den grösseren Teil der Ausgaben aus. Was in die Studie nicht eingeflossen ist: die schöne Wohnlage von Rebstein, mitten zwischen den beiden Rheintaler Zentren Altstätten und Widnau/Heerbrugg. Und mit dem Fussballplatz Birkenau eine der stimmungsvollsten Sportanlagen des Rheintals.

Bild: de.m.wikipedia.org

Rheineck:

Wir scheinen im heutigen Teil der Gemeindeübersicht bei den finanziell durchschnittlich attraktiven Kommunen gelandet zu sein. Denn auch Rheineck befindet sich schweizweit im absoluten Durchschnitt. Eine Hälfte der Gemeinden ist finanziell attraktiver, die andere Hälfte weniger attraktiv. Aber bei der Lebensqualität, bei der Wohnattraktivtät wird Rheineck im Kanton St.Gallen der 15. Rang bestätigt. Kein Wunder bei dieser schönen Altstadt und den kulturell bedeutenden historischen Bauten, wie dem Löwenhof. Und schliesslich hat Rheineck am Alten Rhein sogar einen an den Bodensee angeschlossenen Binnenhafen.

Bild: vol.at

Rüthi:

In der Ortschaft unter dem Hohen Kasten lebt es sich eher teuer. Man gehört zu den vierzig Prozent der unattraktivsten Gemeinden in der Schweiz. Doch es gibt in Rüthi Unterschiede je nach Haushaltssituation. Beim Vergleich dreier Modellhaushalte fällt auf, dass Rüthi besonders für Ehepaare ohne Kinder und Ehepaare mit Kindern ein günstiges Pflaster ist, während die Gemeinde für Singles teurer zu stehen kommt. Auch in Rüthi sind die Abgaben generell höher als die Fixkosten. Und sieht man sich die finanzielle Situation der Gemeinde und den Aufgabenkatalog an, der auf die Gemeinde zukommt, wird sich daran wohl so bald nichts ändern.

Bild: Ulrike Huber

St.Margrethen:

Die Einschätzung von St.Margrethen ist mit Vorsicht zu geniessen, hat doch die jüngst auf der «Heldsberger Landsgemeinde» erfolgte Mässigung des Steuersatzes noch keinen Eingang in die Studie gefunden. Dennoch: die an der Wahlurne sichtlich gewordene Unzufriedenheit der Margrethner Bürger mit der Abgabensituation scheint nicht ganz verständlich zu sein, wird in der CS-Studie doch auch diese Gemeinde als «durchschnittlich günstig» bezeichnet und erreicht bei der Wohnattraktivität den 24. Rang unter 77 Gemeinden. Für ein Ehepaar ohne Kinder gehört der Ort unter dem Heldsberg sogar zu den günstigsten Gemeinden. Konkret bleibt dem kinderlosen Ehepaarhaushalt nach Abzug der obligatorischen Ausgaben und Fixkosten 66'200 Franken oder rund 50.9 Prozent des Erwerbseinkommens, was im schweizweiten Vergleich viel ist. Der Schnitt aller Gemeinden im Kanton beläuft sich auf 49 Prozent.

Bild: sunne-thal.ch

Thal:

Es wohnt sich eher günstig in Thal, das zu den vierzig Prozent der finanziell attraktivsten Gemeinden der Schweiz gehört. Dazu nimmt Thal in Bezug auf die Wohnattraktivität gleich den zwölften Rang ein. Kein Wunder, bedenkt man, dass etwa Staad und Altenrhein mit ihren Seeanlagen und Erholungsmöglichkeiten zu Thal gehören. Allgemein ist die Gemeinde im schweizweiten Vergleich bei den Steuern und Abgaben günstig, bei den Fixkosten durchschnittlich günstig.

Bild: Ulrike Huber

Widnau:

Es lebt sich trotz niedrigem Steuersatz «durchschnittlich günstig» in Widnau. Bezüglich obligatorischer Abgaben ist Widnau schweizweit günstig, bezüglich der Fixkosten ist Widnau eher teuer. Dafür nimmt man in der bald die 10´000 Einwohnergrenze überschreitenden Gemeinde bei der Wohnattraktivität im Kanton den 21. Rang ein. Kein Wunder, denn Widnau bietet beste Einkaufsmöglichkeiten, Kultur, Natur und Sportanlagen und beherbergt mit FB Widnau sogar ein Weltklasseteam. Und mit dem FC Widnau den unbestritten besten Fussballklub im Rheintal. Widnau ist, wie die CS-Studie belegt, für alle drei untersuchten Modellhaushalte finanziell eher attraktiv.

Zu ihrer Studie (PDF) bietet Credit Suisse ein Webtool, mit dem Sie verschiedene Haushaltssituationen für jede Gemeinde betrachten können.

gmh/uh
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