Mit knappen 51,21 Prozent stimmte am Sonntag die Schweiz für ein «Ja zum Verhüllungsverbot» ab. Das Verbot wird nun in die Verfassung aufgenommen und 24 Kantone ziehen nach dem Tessin und St.Gallen nach. Der Kanton St.Gallen kennt das Verhüllungsverbot nämlich bereits seit zwei Jahren, aber Bussen wurden bislang keine ausgesprochen – oder doch?
«Verteidigung der Freiheit»
2018 war der politische Aktivist Rachid Nekkaz in der Stadt St.Gallen mit einer Nikab-Trägerin unterwegs und sagte, dass er sich im Falle eines Verbots für die Frauen einsetzen werde. Nun soll der algerisch-französische Geschäftsmann und Millionär genau das getan haben: Stolz sagte er gegenüber «20 Minuten», dass er Bussen für Nikab-Trägerinnen in St.Gallen und im Tessin bezahlt habe und dies nun auch für die ganze Schweiz tun möchte. Auch der «Blick» posaunte: «Rachid Nekkaz blechte schon in St.Gallen und im Tessin».
Der 49-Jährige hat laut eigenen Angaben auch für Nikab-Trägerinnen in Ländern wie Frankreich, Belgien, Niederlande, Österreich, Deutschland, Dänemark und Bulgarien Tausende von Bussen übernommen. Seine Motivation: Die Verteidigung der Religions- und Bekleidungsfreiheit. Er möchte alle Bussen von Frauen bezahlen, die den Nikab freiwillig tragen. Dabei unterscheidet Nekkaz zwischen der Burka und dem Nikab. In der Burka sehe auch er ein Symbol der Unterdrückung der Frau; deshalb würde er niemals eine Busse für eine Burka-Trägerin bezahlen.