Das «Network for Greening the Financial System» NGFS fühlt sich auserkoren, den Übergang zu einer grünen Wirtschaft zu organisieren. Es lobt sich, eine «Koalition der Willigen» zu sein. Geldpolitik? Für die Stabilität der Währung sorgen? Die Inflation im Griff behalten? Sich nur mit derart trivialem Zeugs zu befassen, das ist zu wenig für die Auserkorenen. Das Weltklima muss gerettet werden.
Bei mir schrillen die Alarmglocken, wenn Leute sich um Dinge kümmern, die mit ihrem eigentlichen Auftrag nichts zu tun haben. Warum schreibe ich hier auf rheintal24 über Notenbanker, die einen auf Greta Thunberg machen?
Weil auch die Schweiz – von der Öffentlichkeit kaum bemerkt – im Netzwerk mit dabei ist. Und zwar gleich doppelt, mit der Nationalbank und der Finma. Die beiden Präsidenten Thomas Jordan und Thomas Bauer sehen sich offenbar als Klimaretter.
Thomas Bauer? Gut möglich, dass Sie den Mann nicht kennen. Der heutige Finma-Präsident ist einer der erfolglosesten Konkursverwalter, den die Schweiz je gesehen hat. Sein Markenzeichen? Kräftig absahnen, anstatt den Gläubigern zu einer anständigen Konkursdividende zu verhelfen. Nun traut er sich zu, mit anderen Illuminierten die Welt vor dem Klimakollaps zu retten.
«Klimaschutz» gehört nicht ins Pflichtenheft der Finma und auch nicht in dasjenige unserer Notenbank. Deren Aufgabe besteht vor allem darin, für stabile Preise zu sorgen. Das ist beileibe anspruchsvoll genug, ganz besonders in Corona-Zeiten. Wenn Notenbanken und Regulierungsbehörden anfangen, sich in die Umweltpolitik einzumengen, werden Politiker im Gegenzug auch keine Scheu mehr haben, sich in die Geldpolitik einzumischen. Dann haben wir die reale Katastrophe.