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Region Rheintal
10.02.2021
11.02.2021 08:47 Uhr

Grenzgänger bleiben auf Testkosten sitzen

Bild: Shutterstock
Alle Vorarlberger, die als Grenzgänger in der Schweiz arbeiten, müssen bei der Rückfahrt beim Grenzübertritt ab sofort wöchentlich einen negativen Coronatest vorlegen. Und bleiben auf den Kosten sitzen.

Ab heute gilt die nochmals verschärfte österreichische Einreiseverordnung. Ab heute müssen alle, die über den Rhein ins suubere Ländle Vorarlberg wollen, zusätzlich zur bisher bestehenden Registrier- und Quarantänepflicht nun auch ein negatives Corona-Testergebnis vorlegen, das nicht älter als 72 Stunden ist. Kann dies bei der Einreise nicht vorgelegt werden, ist unverzüglich - spätestens aber innerhalb von 24 Stunden - ein Test nachzuholen.

Wöchentlich neuer Covid-19-Test ist notwendig

Die von Österreich kommenden und in der Schweiz arbeitenden Pendler haben nach dem neuen verschärften Grenzregime der Wiener Regierung neben der elektronischen Vorabregistrierung einmal in der Woche einen aktuellen negativen Covid-19-Test mitzuführen oder vorzulegen.

Was unter dem Begriff «Pendler» zu verstehen ist: die sich wiederholende Einreise zu beruflichen Zwecken, zur Teilnahme am Schul-und Studienbetrieb oder zu familiären Zwecken oder zum Besuch des Lebenspartners. Alle anderen Reisenden müssen sich wie bereits bisher vor der Einreise online registrieren und nach der Einreise eine zehntägige Quarantäne antreten, von der sie sich frühestens nach fünf Tagen «freitesten» können.

Jene Pendler, die als Grenzgänger in der Schweiz beschäftigt sind, sind in Österreich nicht krankenversichert, haben dadurch keine e-card der österreichischen Krankenversicherung. Sie bleiben auf den Kosten der regelmässigen Antigen-Tests sitzen.

Was in Vorarlberg zu Kritik führt. Laut dem Internetportal vol.at wehrt sich Nationalrat Gerald Loacker von den liberalen NEOS: «Grenzpendler haben derzeit mit den Regelungen alle Hände voll zu tun, werden aber mit dem ganzen Verordnungs-Wirr-Warr vom Land und Bund gänzlich alleine gelassen».

Grenzpendler in allen Belangen vergessen

Besonders stösst Loacker auf, dass auf die Grenzpendler derzeit in allen Belangen vergessen werde, obwohl fast zehn Prozent (!) der Vorarlberger Arbeitnehmer Grenzpendler in die Schweiz oder nach Liechtenstein sind. «Diese sind in der Regel nicht in Österreich krankenversichert und haben daher keine e-card. Sie müssen die Antigentests in der Apotheke daher privat zahlen.»

Auch immune Pendler müssen testen

Auch in einem weiteren Punkt werden die Grenzgänger gegenüber ihren Landsleuten benachteiligt. Denn normalerweise gilt in unserem liebsten Nachbarland der Grundsatz, dass jene Menschen, die in den letzten sechs Monaten an Covid-19 erkrankten, von den Freitestungen ausgenommen sind. Was aber gerade für die Pendler nicht gilt: sie wurden von der Wiener Politik in der neuen und ab heute Mittwoch geltenden Einreiseverordnung schlichtweg vergessen.

Loacker dazu: «Politiker, die nie in internationalen Firmen gearbeitet haben, machen leider oft Gesetze und Verordnungen, die Österreich wie eine Insel behandeln. Anschober (Anm.der Redaktion: Österreichischer Gesundheitsminister) muss so schnell wie möglich seinen Fehler ausbessern und die Einreiseverordnung richtigstellen, damit auch den wieder genesenen Pendlern der wöchentliche Test erspart wird.»

Eine Einreiseverordnung, die, wie rheintal24 bereits berichtete, einen weiteren gravierenden Fehler aufweist: Testzeugnisse eines Schweizer Labors werden von den österreichischen Behörden ohne eine ärztliche Bestätigung nicht akzeptiert.

gmh/uh
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