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Region Rheintal
30.01.2021
01.02.2021 09:05 Uhr

Wo ist der Strom am billigsten?

Je nach Wohnort unterscheiden sich die Stromkosten pro Jahr stark (bau-welt.de)
Je nach Wohnort unterscheiden sich die Stromkosten pro Jahr stark (bau-welt.de) Bild: bau-welt.de
Die Strompreise im Rheintal variieren zwischen den einzelnen Gemeinden um mehr als ein Drittel. Wer sind die billigsten, wer die teuersten Stromlieferanten?

Die Eidg. Elektrizitätskommission Elcom überwacht Preise und Tarife im Elektrizitätsbereich und berechnet jedes Jahr den Strompreis für verschiedene Kategorien von Verbrauchern in allen Gemeinden der Schweiz. Auch dieses Jahr hat sie eine Übersicht aller Gemeinden publiziert.

Betrachtet man das Rheintal so gibt es im Jahr 2021 deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Gemeinden. Verglichen wird in der Tarifkategorie «H3», die einer 4-Zimmer-Wohnung mit Elektroherd, Elektroboiler und einem jährlichen Verbrauch von 4500 kKWH mit dem Standardprodukt des Stromversorgers entspricht.

In Au bezahlt man nicht nur wenig Steuern, sondern spart mit 14,21 Rappen pro kWh auch deutlich an Stromkosten. Zum Vergleich: In Altstätten bezahlt man 20,48 Rappen, in Widnau 19,04 Rappen und in Marbach ganze 21,31 Rappen pro kWh. Der Preis des teuersten Stromanbieters im Rheintal geht aber eindeutig an die technischen Betriebe in Berneck, die satte 21,93 Rappen verlangen.

Die Stromkosten im Rheintal (von günstig zu teuer)

  1. Au: 14,21 Rappen pro kWh
  2. Eichberg: 16,10 Rappen pro kWh
  3. Rheineck: 17,80 Rappen pro kWh
  4. Balgach: 18,24 Rappen pro kWh
  5. St.Margrethen: 18,55 Rappen pro kWh
  6. Widnau: 19,04 Rappen pro kWh
  7. Oberriet: 19,54 Rappen pro kWh
  8. Diepoldsau: 20,30 Rappen pro kWh
  9. Altstätten: 20,48 Rappen pro kWh
  10. Rüthi: 20,99 Rappen pro kWh
  11. Marbach: 21,31 Rappen pro kWh
  12. Berneck: 21,93 Rappen pro kWh

Doch warum variieren die Stromkosten zwischen wenigen Kilometern so stark? Warum verteuert sich elektrische Energie bei Grenzübertritt von Au ins direkt benachbarten Berneck um mehr als ein Drittel? Haben die Bernecker so viel mehr Geld in den Taschen?

Nein, der Grund liegt darin, dass die technischen Betriebe der Gemeinde Berneck ausschliesslich in der Schweiz produzierten Strom aus erneuerbaren Quellen liefern, zu 90 % aus Wasserkraft, zu 3,42 % aus Sonnenenergie und zu 6,30 % aus gefördertem Strom.

Elcom nennt weitere möglichen Gründe für die frappanten Preisunterschiede:

  • Unterschiedliche Netzkosten bestehen aufgrund von topografischen Gegebenheiten des Versorgungsgebiets, unterschiedlichem Konsumverhalten der Endverbraucher oder Effizienzunterschieden der Netzbetreiber.
  • Differenzen im Energietarif ergeben sich aus einem differenzierten ökologischen Produktemix oder aus einem unterschiedlichen Anteil an Eigenproduktion. Netzbetreiber mit vorteilhaft ausgehandelten Bezugsverträgen im Energieeinkauf können die Energie günstiger anbieten als Unternehmen mit einem hohen Anteil an teurer Eigenproduktion. Zudem bestehen erhebliche Differenzen bei den Vertriebsmargen der Netzbetreiber.
  • Eine wesentliche Rolle spielen bei einigen Netzbetreibern die Steuern und Abgaben an die Gemeinwesen, die schweizweit stark variieren.

Wie teuer der Strom in Ihrer Gemeinde ist, können Sie hier nachschauen und mit anderen Regionen vergleichen. 

rheintal24/stgallen24, mik/gmh/uh
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