Das Bauwerk beim St.Margrethner Bahnhof ist gelungen. Wie ein Statement für einen neue Aufbruch im Verkehrsbereich steht das Betongebäude da. Einem Monolithen ähnlich liegt der Busbahnhof da. Der neue Infrastrukturbau beinhaltet auch eine Teilerneuerung des SBB-Perrondachs, eine moderne WC-Anlage, neue Veloabstellplätze und eine ansprechende Gestaltung des Bahnhofplatzes West. Mit dem Neubau kann der ÖV-Schwerpunkt Bahnhof St. Margrethen seine bedeutsamen Verkehrsfunktionen besser erfüllen. Damit ist auch eine wichtige Voraussetzung für die weitere Zentrumsentwicklung geschaffen.
Neuer Bushof rechtzeitig zum Fahrplanwechsel fertig
Am 10. Juni 2018 wurde über den Bau eines neuen Bushofs am Bahnhof abgestimmt. Die Bürgerschaft nahm diese Vorlage mit einem Ja-Stimmenanteil von 76,9 % deutlich an. Als Basis diente ein Vorprojekt mit erhöhter Kostengenauigkeit, das mit Gesamtkosten in Höhe von Fr. 1.9 Mio. rechnete.
Aufwändiger als erwartet
Gemeindepräsident Reto Friedauer stellte das Bauwerk an Ort und Stelle zusammen mit seinem Bauchef Claudio Pallecchi, dem Leiter des Verkaufs Ost von PostAuto Roger Walser, dem beratenden Architekten Hubert Bischoff, Markus Wüst vom Planungsbüro Bänziger Partner und Rico Kellenberger von RTB Rheintalbus vor. Die beiden Busunternehmen hatten extra zwei auf Hochglanz polierte Fahrzeuge kommen lassen, die visuell einen Ausblick auf das Geschehen nach dem kommenden Fahrplanwechsel am 13. Dezember ermöglichten, wenn der neue Busbahnof offiziell in Betrieb geht.
„Der Terminplan im Gutachten rechnete mit einer Realisierung bereits im 2019. Diese Vorgabe konnte nicht eingehalten werden. Die Detailplanung für die Erarbeitung des Genehmigungsprojekts gestaltete sich komplexer und zeitintensiver als erwartet“, referierte Reto Friedauer, „In verschiedenen fachtechnischen Fragen waren zusätzliche Entscheidungsgrundlagen zu erarbeiten. Zu den untersuchten Bereichen gehörten die Führung des Langsamverkehrs (Velos und Fussgänger), die Möblierung des öffentlichen Raums, die Optimierung der Behindertengerechtigkeit, die Konzeption der Veloabstellplätze, die Perron- und Platzbeleuchtung und verschiedene bautechnische Fragestellungen. Im Weiteren waren umfangreiche Vorgaben der SBB zu berücksichtigen. Am 14. Juni 2019 haben die SBB dem Genehmigungsprojekt die eisenbahnrechtliche Zustimmung mit Auflagen erteilt. Diese beinhalten auch weitere Prüf- und Freigabeprozesse im Ausführungsprojekt, mit teilweise mehrmonatigen Fristen.“
Anspruchsvoller Bau
Die Ausführungsphase verlief weitgehend plangemäss und ohne grössere Probleme. Herausfordernd gestalteten sich die Fundationsarbeiten neben dem unterirdischen Stellwerk der SBB, das vor Erschütterungen zu schützen war. Spezielle Schutzmassnahmen erforderten auch die nahen Gleise der SBB. Zudem mussten die Zugänglichkeit des Bahnhofs für ÖV-Kunden und der laufende Busbetrieb jederzeit gewährleistet werden.
Grundlage für weitere Entwicklung
Das Zentrumsgebiet um den Bahnhof soll zu einem dichten Wohn- und Mischgebiet mit hohen Freiraum- und Verkehrsqualitäten entwickelt werden. Dies setzt zweckmässige Verkehrsinfrastrukturen voraus. Der Bahnhof St. Margrethen mit seinem hervorragenden Bahnangebot, das in den nächsten Jahren noch zusätzlich ausgebaut wird, soll zu einer multimodalen Drehscheibe ausgebildet werden. Dies gilt namentlich für das Busnetz, dem aufgrund seiner Erschliessungs- und Zubringerfunktion eine hohe Bedeutung zukommt. Das bisherige Verkehrsregime wies betriebliche, kundenseitige und gestalterische Mängel auf, die mit dem neuen Konzept behoben wurden. Insbesondere die Umsteigesituation zwischen Bus und Bahn wird für die Reisenden deutlich verbessert. Der neue Bushof wird damit der Bedeutung des EC- und Schnellzugsbahnhofs St. Margrethen gerecht.