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Au
14.11.2025
13.11.2025 23:40 Uhr

Zieht der MV Heerbrugg ins ZFUR-Feuerwehrdepot ein?

Marcel Fürer, Christian Sepin
Marcel Fürer, Christian Sepin Bild: Fabian Alexander Meyer
An der ausserordentlichen Bürgerversammlung vom 13. November in Au haben die Stimmbürger dem Nachtrag der Gemeindeordnung klar zugestimmt und den Gemeinderat beauftragt, einen neuen Proberaum für den Musikverein Heerbrugg zu prüfen.

Am 1. Januar 2027 erfolgt die Aufnahme der Primarschulgemeinde Au-Heerbrugg in die politische Gemeinde Au. Damit verschiebt sich die Verantwortung im Bildungsbereich neu in den Gemeinderat. Das kommt mit mehreren Änderungen und Ergänzungen an der Gemeindeordnung.

Am 13. November trafen sich die Auer Stimmbürger zu einer ausserordentlichen Versammlung, um über diese Änderungen und Ergänzungen abzustimmen.

Bald ein Schulpräsident im Gemeinderat

Christian Sepin, Gemeindepräsident, führte durch die Veranstaltung. Der Nachtrag sieht unter anderem vor, dass neu die politische Gemeinde Au die Verantwortung für die Bildung trägt. Die strategische Führung des Schulbetriebes obliegt der Bildungskommission. Die Aufgaben werden in einer Schulordnung geregelt.

Dazu kommt, dass neu auch ein Schulpräsident, welcher an der Bürgerversammlung 2026 gewählt wird, Einsitz in den Gemeinderat hätte. Vom 1. Januar 2027 bis 31. Dezember wäre der Gemeinderat neben den Ratsmitgliedern und dem Gemeindepräsidenten neu auch mit einem Schulpräsidenten besetzt. Bei einem Rücktritt eines dieser sechs weiteren Mitglieder während der Zeit vom 1. Januar 2027 bis 31. Dezember 2028 würde keine Ersatzwahl erfolgen.

Nach den Ausführungen durch Sepin wurden die Anpassungen und Ergänzungen an der Gemeindeordnung einstimmig angenommen. Damit ist man bei der kommenden Zusammenführung im Januar 2027 einen bedeutenden Schritt näher und hat zudem schon bald ein neues Mitglied im Gemeinderat. Umfassende informationen gibt es hier.

Bild: Fabian Alexander Meyer

Ein neuer Proberaum für den MV Heerbrugg?

Anschliessend war es Zeit für einen speziellen Antrag aus dem Hause Musikverein Heerbrugg, vorgestellt von zwei Mitgliedern. Der Musikverein, welcher sich in vielerlei Hinsicht für das Dorf- und Kulturleben engagiere, stehe seit einer längeren Zeit vor dem Problem, dass es keinen richtigen Proberaum gebe. Ständige Wechsel und enge Verhältnisse täten den Instrumenten nicht gut und würden auch die Musiker belasten. Dies bei gut 15 Auftritten im Jahr und 45 Proben.

Die beiden Mitglieder stellten in Vertretung für den ganzen MV dem Gemeinderat den Antrag, einen Kredit auszuarbeiten und der Bürgerschaft an der kommenden Bürgerversammlung vorzulegen. Ihr Ziel: Sie wollen sich in das neu entstehende ZFUR-Feuerwehrdepot an der Rosenbergsaustrasse in Heerbrugg einmieten und dort proben. Auch der MV Widnau, welcher sein Feuerwehrdepot und Probelokal auf Dauer verliere, sei an einer Teilhabe interessiert. Die genauen Konditionen seien aber noch nicht geklärt.

Vorhaben auf wackligen Beinen

Christian Sepin zeigte sich von der nüchternen Seite. Das Vorhaben werde gerne geprüft und eine Vorlage ausgearbeitet, allerdings sei momentan noch gar nichts über Kosten, Art der Miete, etc. bekannt. Auch wie es sich mit den anderen Gemeinden verhalte, könne noch nicht gesagt werden. Für den Moment ist das Vorhaben also noch sehr undurchsichtig und auf wackligen Beinen, aber seitens Gemeinderat will man dafür sorgen, dass an der Bürgerversammlung 2026 eine konkrete Vorlage mit einem Kredit auf dem Tisch steht.

Dass es überhaupt so weit kommt, dafür haben die Bürger gesorgt. Sie erteilten den entsprechenden Auftrag dem Gemeinderat mit nur vereinzelten Gegenstimmen.

Eine Million Franken für eine Unterführung

Im Anschluss wurde ein Überblick über die vielen Projekte in der Gemeinde gegeben. Den Anfang machte die kommende Abstimmung vom 30. November, an welcher über den Kredit an die «Personenunterführung Auerstrasse bis Rosenbergsaustrasse, Kreisel ARA bis Eulenweg» abgestimmt wird.

Derzeit befinde sich das Rheintal im Agglomerationsprogramm Vier, in welchem man sich darauf fokussiere, Wege zu ermöglichen. Die bestehenden Wege sollen in dem Sinne nicht verschönert werden, sondern man fokussiere sich auf die Erschliessung von neuen Wegen. Zudem sei man um die Sicherheit der Fussgänger und Velofahrer besorg, denn diese seien dem motorisierten Verkehr unterlegen.

Als Reaktion darauf kommt Ende November eine Vorlage an die Urne, in welcher über einen Beitrag von knapp einer Million Franken an den Bau der Personenunterführung abgestimmt wird. Dadurch solle die derzeitige Situation, dass man als Fussgänger und Velofahrer immer wieder eine gefährliche Verkehrssituation meistern müsse, verbessert werden. Konkret soll dies mit einer sicheren und direkten Unterführung für Fuss- und Veloverkehr geschehen.

Das Projekt koste mehr als vier Millionen Franken, allerdings beteiligen sich Bund und Kanton finanziell. Durch den Bau ebendieser Unterführung werde eine wichtige Lücke geschlossen. Ob das Projekt durchkommt, wird sich am 30. November an der Urne zeigen. Ganz im Sinne des Agglomerationsprogrammes Vier solle diese Unterführung nachhaltig zur Attraktivität des Rheintals beitragen. Beispielsweise für den Arbeitsweg, da man mit der Unterführung nicht mehr den Autos und Lastwagen ausgeliefert sei. Hier gibt es weitere Informationen.

SFS-Windrad sorgt für Unverständnis

Besonders brennend derzeit: Der Streit rund um das Windrad der SFS. Wie vor Kurzem bekannt wurde, wird das Abstimmungsergebnis, in welchem sich eine ultraknappe Mehrheit für einen Mindestabstand für Windräder ausgesprochen hat, vom Kanton nicht anerkannt. Wir haben berichtet. Auch der Gemeinderat ist von diesem Bescheid vor den Kopf gestossen und irritiert.

Allerdings könne man derzeit nichts tun, ausser abzuwarten. Eine Vorprüfung habe ergeben, dass die Initiative machbar sei. Nach dem negativen Bescheid gebe es nochmal eine Prüfung.Daher solle man vorerst einfach ruhig bleiben und abwarten. Vielleicht passe es ja beim dritten Mal wieder. Was passiert aber, wenn es weiterhin ungültig bleibt? Der Gemeinderat lässt sich noch nicht in die Karten blicken. Kommt Zeit, kommt Rat. Vom Tisch ist das Thema allerdings noch lange nicht.

Fabian Alexander Meyer
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