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St. Margrethen
06.11.2025
06.11.2025 18:53 Uhr

SVP St.Margrethen: Nächster Zoff droht

Ein Bild aus harmonischeren Tagen (von links nach rechts): Peter Müller, Fabian Herter, Cornelia Heule und das Präsidium mit Elisabeth Thurnheer und Hansruedi Köppel
Ein Bild aus harmonischeren Tagen (von links nach rechts): Peter Müller, Fabian Herter, Cornelia Heule und das Präsidium mit Elisabeth Thurnheer und Hansruedi Köppel Bild: zVg
Wasser predigen und Wein trinken: Nachdem Fabian Herter, ein Trösch-Unterstützer, aufgrund seines Abweichens von der Parteilinie seinen Vorstandsposten bei der SVP St.Margrethen aufgeben musste, geht die Uneinigkeit weiter: Peter Müller zeigt sich als Hanselmann-Unterstützer; trotz SVP-Vorstandssitz.

St.Margrethen wird mit dem aktuellen Rennen rund um das Gemeindepräsidium einer regelrechten Zerreissprobe unterzogen. Sowohl zwischen den Kandidaten, wie auch in den zugehörigen Parteien gibt es immer wieder Ärger. 

Vor allem die Gräben in der SVP-Ortspartei werden immer tiefer. Nachdem bereits Fabian Herter vor Kurzem aus der Ortspartei ausgeschieden ist und jetzt in Rheineck weitermacht, gibt es auch bei weiteren Mitgliedern Uneinigkeit. 

Uneinigkeit im Vorstand geht weiter

Anfang November flatterte ein Wahlflyer von Armin Hanselmann (SP) in alle Briefkästen. Ein Blick auf die Unterstützer zeigt verschiedene Namen aus verschiedenen politischen Richtungen aus dem Dorf. Selbst der amtierende Gemeindepräsident Reto Friedauer zeigt sich öffentlich als Unterstützer des 33-Jährigen. Besonders auffallend aber: Auch Peter und Elisabeth Müller, bekannt aus der SVP-Ortspartei, sind unter den Hanselmann-Unterstützern. Elisabeth Müller war lange Revisorin der Partei und Peter Müller sitzt bis heute im Vorstand als Beisitzer. 

Brisant: Die SVP unterstützt offiziell Patrick Bollhalder und nahm diesen auch in die eigenen Reihen auf. Mit den Müllers und deren Unterstützung für Hanselmann schert nun bereits zum zweiten Mal ein Vorstandmitglied von der vorgegebenen Parteilinie ab. Fabian Herter unterstützte den parteifremden Kandidaten Andreas Trösch – und überwarf sich damit letztendlich auch mit seinen langjährigen Weggefährten, was den Rücktritt als Vorstandsmitglied und den Rausschmiss als Mitglied zur Folge hatte. Droht das Gleiche jetzt auch mit dem Ehepaar Müller?

Leserbrief wirft Fragen auf

Vor Kurzem erschien zudem ein Leserbrief von Peter Müller, in welchem er sich – ganz auf Parteilinie – für Patrick Bollhalder ausgesprochen hat. Dass er sich jetzt aber offensichtlich für Hanselmann entschieden hat und als Unterstützer hinsteht, wirft Fragen an der Glaubwürdigkeit des Leserbriefes auf. Wurde Müller der Leserbrief untergeschoben oder hat er schlicht und einfach während des Rennens das Pferd gewechselt? Auf Nachfrage von Rheintal24 antwortet er lapidar: «Wir sind freie Schweizer.»

SVP Ortsparteipräsident Elisabeth Thurnheer sagt auf Nachfrage, Peter Müller wisse nichts von einer offiziellen Unterstützung Hanselmanns. 

Fall Herter beschäftigt Kreispartei

Herter sagt, dass er «nicht statutenkonform und somit ungültig» aus der Ortspartei entfernt wurde. Die Begründung sei gewesen, dass die Ortspartei als «Einheit» auftreten wolle. Wenn man dieser Logik Glauben schenkt, müsste theoretisch also auch Peter Müller ausgeschlossen werden. So oder so ist die Causa Herter innerhalb der SVP noch nicht erledigt. Kreisparteipräsident Markus Wüst hat am 10. November zu einer Parteileitungssitzung eingeladen - dort soll der Fall nochmals besprochen werden. Herter und Köppel - beide sitzen auch im Vorstand der Kreispartei - sind nicht eingeladen. 

Sicher ist: So ein einig Volk ist die SVP St.Margrethen längst nicht mehr. 

Sämtliche Artikel und Leserbriefe zu den Gemeindepräsidiumswahlen in St.Margrethen finden Sie hier.

fam/nas