Die Favoritenrolle liegt nach dem deutlichen 25:10-Erfolg im Hinkampf und dem bisherigen Saisonverlauf bei der RSK. Läuft alles nach Papierform, ist für die Kriessner sogar Rang 2 nach der Qualifikation möglich – inklusive Heimrecht im Rückkampf des Halbfinals.
Der RCOG hat seinerseits mit zwei Siegen gegen Schattdorf das Saisonziel souverän erreicht und den fünften Tabellenrang gesichert – die beste Platzierung seit dem Aufstieg. Entsprechend reist die Mannschaft von Cheftrainer Christian Graupeter ohne Druck an und kann im Derby frei aufringen.
Formkurve und Verletzungssituation
Vor Wochenfrist setzte es für beide Rheintaler Premium-League-Teams Niederlagen: Kriessern unterlag dem Leader und Titelverteidiger RCW Lions klar, Oberriet-Grabs verpasste gegen die RR Einsiedeln trotz ansprechender Leistung die Punkte.
Bei der RSK erschwert eine lange Verletztenliste die Aufstellung. Neben den Langzeitverletzten Marc Dietsche und David Loher sind weitere Akteure angeschlagen. Der Trainerstaff steht vor der Aufgabe, ein schlagkräftiges Team zu nominieren, ohne Athleten zu forcieren, die im weiteren Saisonverlauf noch Schlüsselrollen einnehmen sollen.
Beim RCOG sorgt der stabile fünfte Platz für Rückenwind: Mehrere umkämpfte Duelle im ersten Derby – etwa zwischen Lio Rüegg und Udkhel Popal, den Nationalkader-Ringern Tinio Ritter und Sandro Hungerbühler sowie im Schwergewicht zwischen Ilir Fetahu und Noel Hutter – haben gezeigt, dass die Kampfgemeinschaft auf Augenhöhe agieren kann. Der 17-jährige Mathys Sarrasin, heuer fix zum RCOG transferiert und bereits fünfmal im Einsatz, bringt zusätzlich Dynamik ins Team.
Derbycharakter: Enger, als der Tabellenstand vermuten lässt
Trotz Favoritenrolle der Gastgeber deuten mehrere Faktoren auf einen ausgeglichenen Abend hin: die personellen Fragezeichen bei Kriessern, die befreite Ausgangslage des RCOG und die Derby-Eigenheiten, die in der Vergangenheit immer wieder für Überraschungen gesorgt haben.
Beide Teams werden alles daran setzen, die taktischen Schlüsselduelle für sich zu entscheiden und damit den Mannschaftskampf zu kippen.
Rahmenprogramm: Halloween-Bar und Party
Bereits ab 18.00 Uhr öffnet in der kleinen Halle die Halloween-Bar der RSK. Nach dem Derby sorgt ein DJ für Partystimmung. Hexen, Geister und Kürbisse sind ausdrücklich willkommen – Süsses gibt es also für Ringer- und Partyfans gleichermassen.
RSK II kämpft um den Aufstieg
Auch die zweite Mannschaft der Ringerstaffel steht am Samstag im Einsatz. Im Rückkampf um Rang 3 der Promotion League gilt es, eine 14:15-Niederlage aus dem Hinkampf zu drehen.
Die Chancen stehen intakt, vorausgesetzt, Coach Reto Wüst und Trainer Friedrich Eggenberger können auf einen breiten Kader zurückgreifen. Je nach Erstliga-Aufstellung könnten einzelne Athleten im Derby gebunden sein. Gelingt die Wende, winkt in der kommenden Saison die Challenge League, die zweithöchste Schweizer Liga.