Leserbrief
Im Leserbrief von Fabian Herter wird das politische Geschehen rund um die anstehenden Präsidiumswahlen in St.Margrethen in Form eines Skirennens beschrieben. Der Vergleich mag originell erscheinen, greift jedoch inhaltlich zu kurz und vermittelt ein einseitiges Bild des Wahlkampfs.
Demokratische Wahlen sind kein Wettlauf mit festgelegten Startpositionen, sondern ein Prozess, bei dem Ideen, Werte und Engagement zählen.
Wer die Kandidierenden auf ein vermeintliches Duell reduziert, unterschätzt die Bedeutung des gesamten politischen Spektrums und der sachlichen Auseinandersetzung über Inhalte.
Gerade auf Gemeindeebene geht es nicht um persönliche Rivalitäten, sondern darum, wer Verantwortung übernehmen und das Vertrauen der Bevölkerung gewinnen kann.
Auch der Hinweis auf einen «Verbandwechsel» mag unterhaltsam gemeint sein, verkennt aber, dass politische Entwicklungen und Allianzen Teil einer lebendigen Demokratie sind.
Veränderungen sind nichts Anrüchiges, sondern Ausdruck der Bereitschaft, sich weiterzuentwickeln und neue Wege zu gehen.
Am Ende werden nicht sportliche Zufälle oder taktische Manöver entscheiden, sondern die Wähler – mit ihrer Überzeugung, wem sie Sachverstand, Integrität und Führungsstärke zutrauen. Das verdient Respekt und eine faire, inhaltlich orientierte Diskussion.
Hansruedi Köppel, Gemeinderat und Vizepräsident der SVP-Ortspartei, 9430 St.Margrethen