Im ersten Teil wurde beleuchtet, wie sich das Kind T. und der Mann M. auf Fortnite im digitalen Raum kennengelernt haben. M. ist der Öffentlichkeit mittlerweile als der Mann bekannt, der im September in Au mehrere Kinder angesprochen hat. Wir haben berichtet.
Rheintal24 arbeitet einen Fall aus Ende letzten Jahres auf und gibt in diesem Artikel Einblick in die teilweise intimen Konversationen, die der Mann mit dem minderjährigen Kind führen wollte. Den 1. Teil finden Sie hier.
«Angst ist allgegenwärtig»
Der Kontakt zwischen T. und M. dauerte an. Mit der Zeit kristallisierten sich dann erste Warnzeichen heraus. Das auffälligste davon war wohl, als M. anfing, die Eltern des Kindes schlecht zu machen. Der Junge sei ein Engelskind und müsse nicht auf seinen Vater hören, wenn dieser ihm befehle, das Zimmer aufzuräumen. «Der Beschuldigte spielte sich als Beschützer der Kinder auf. Er hat sich als Engel dargestellt. Als Beschützer der Kinder eben – das hat man auch an seinem Wohnmobil ablesen können.» In diesem Wohnmobil sei laut M. auch Pfefferspray und eine Waffe zu finden.
Der Kontakt bestand laut Angaben des Vaters seit November 2024. Im Februar wurde die Familie das erste Mal stutzig. Denn: «Mit der Zeit wollte M. Fotos und sich live treffen. T. solle doch sein Telefon mitnehmen, wenn er duschen geht zum Beispiel.» Dass der Junge duschen geht, scheint allgemein ein Interesse von M. gewesen zu sein. Denn der Nichtanhandnahmeverfügung lässt sich entnehmen, dass dem Jungen «bist am duschen ulala» geschrieben wurde.
Des Weiteren wollte M. auch geschlagen werden: «(sic!) dann kannst du mich mal schlagen… / Mol irgend wie möchte ich gern wiedermal so richtig verhauen werden vermisse das irgend wie… Tut gut wirklich hahaha / möchte gerne mal deinen Faustschlag spüren hahaha Energie», liest sich die Konversation zwischen dem 41-jährigen und dem 13-jährigen. Auch verliebt schien der Mann gewesen zu sein: «(sic!) Moi Amie Moi Amor Je’t Aime.» Der Kontext ist nicht ganz bekannt, allerdings machte der Junge wohl seine Französisch-Hausaufgaben.
Der Vater ist besorgt: «Da kommt alles wieder hoch. Die Angst, dass etwas passiert, ist wirklich allgegenwärtig.» Anfang Februar 2025 letztendlich der Gang zur Polizei.