Kurz nach fünf Uhr morgens brachen Einsatzkräfte die Haustüre auf, berichtet blick.ch. «Ich dachte zuerst an Einbrecher», sagte S. zum «Blick». Sekunden später hätten Polizisten mit Maschinenpistolen im Schlafzimmer gestanden.
«Laserpointer zielten auf meine Brust, ich musste mich auf den Boden legen, dann zogen sie mir einen Sack über den Kopf.»
Sechs Beamte der Spezialeinheit sowie vier Kriminalpolizisten durchsuchten das Haus.
Roland S. wurde abgeführt, erhielt auf dem Posten die Haft- und Durchsuchungsbefehle und kam noch am selben Mittag wieder frei.
Der Deutsche wird wegen Fahrens ohne Führerausweis, Fahrens in fahruntüchtigem Zustand und Diebstahls belangt, so blick.ch weiter. In seinem Auto fanden sich Werkzeuge und ein Laservermessungsgerät. S. räumt ein: «Ja, ich habe Fehler gemacht.»
Die Kantonspolizei begründete den Sondereinsatz gegenüber dem «Blick» mit Hinweisen auf eine mögliche Gefährdung der Beamten. «Die Massnahme war verhältnismässig und verlief geordnet», erklärte Polizeisprecher Milo Frey.
Ein Grund für die Risikoeinschätzung dürfte Roland S.s Vergangenheit sein:
Als junger Mann diente er im zweiten Tschetschenienkrieg in einer Spezialeinheit. «Der Polizeieinsatz hat alte Erinnerungen geweckt», sagte er auf blick.ch.
Seine Partnerin Miriam R. und deren Mutter Susanne R. berichten von grosser Angst. «Ich musste an der Wand stehen, jede Bewegung wurde beobachtet», so Miriam. «Plötzlich waren sie im Haus – ich hatte Todesangst», ergänzt Susanne.
Seit dem Einsatz ist S. nicht arbeitsfähig, ein Auftrag im Wert von 7000 Franken platzte. Offene Mietschulden und ein zwischenzeitlich abgeschalteter Strom verschärfen die Lage. «Wir sind am Ende», sagt er.
Die Polizei hingegen hält gegenüber dem «Blick» fest: «Von Polizeigewalt kann keine Rede sein.»