Home Region Rheintal Sport Magazin Schweiz/Ausland Agenda
Widnau
06.08.2024
06.08.2024 15:56 Uhr

Ende Jahr ist Schluss mit dem «Freiraum» in Widnau

Das Restaurant «Freiraum» schliesst Ende Jahr seine Pforten
Das Restaurant «Freiraum» schliesst Ende Jahr seine Pforten Bild: zVg
Thomas Bösch, der Wirt des Restaurants «Freiraum» in Widnau, hat angekündigt, seinen Betrieb Ende des Jahres zu schliessen. Ein herber Verlust für so manchen Nachtschwärmer. Was sind die Hintergründe?

Vor fünf Jahren hat die Gemeinde Widnau das Gebäude des ehemaligen Gasthauses Löwen, heute Restaurant Freiraum, dem Kanton St.Gallen abgekauft. Mit der Liegenschaft, die direkt an das Gemeindehaus angrenzt, hat die Gemeinde ihren Grund­besitz an dieser Zentrumslage weiter arrondiert. Dies sei im Hinblick auf die künftige Zentrums­entwick­lung und die entsprechenden Handlungsspielräume sehr wichtig, schrieb der Gemeinderat damals in einer Mitteilung.

Der Widnauer Gemeindepräsident Bruno Seelos Bild: Ulrike Huber

Pachtvertrag läuft kommenden Sommer aus

Das Gebäude wurde dann an die Brauerei Schützengarten verpachtet, die wiederum einen Pachtvertrag mit dem heutigen Betreiber Thomas Bösch abgeschlossen hat. «Der Pachtvertrag mit der Schützengarten läuft kommenden Sommer aus», gibt Gemeindepräsident Bruno Seelos über Nachfrage Auskunft, «und wir haben uns entschlossen, diesen nicht mehr zu verlängern und dies der Pächterin mitgeteilt. Dieses Geschäft ist für uns nicht mehr von Interesse.»

Eine bittere Pille für den aktuellen Wirt Thomas Bösch. Denn dieser wollte aufhören und hatte bereits einen Nachpächter gefunden, der ihm das ganze Lokal samt Inventar abgelöst hätte. «Aber die Gemeinde wollte nicht verlängern», so Thomas Bösch, «nach meinen Informationen soll das Haus für Wohnungen verwendet werden.» Er habe sich daher entschlossen, den Betrieb mit Ende des Jahres einzustellen. Die aktuell im Umlauf befindlichen Gerüchte, es sei bereits Ende August Schluss mit dem «Freiraum» seien daher nicht richtig.

Lärmemission und Untermieter

Gemeindepräsident Bruno Seelos sieht zwei Hauptgründe für die Vorgangsweise der Kommune. «Da sind einmal die Lärmemissionsgeschichten.» Immer wieder komme es zu Beschwerden der Anrainer. «Und die aktuellen Untermieter in den obergeschossigen Räumlichkeiten machen uns Sorgen. Dazu kommt, dass wir hoffen, dass es mittelfristig eine Zentrumsverbauung geben wird, für die wir diese Liegenschaft dann benötigen.» Aus all diesen Gründen will die Gemeinde den bestehenden Pachtvertrag, der Sommer 2025 ausläuft, nicht mehr verlängern.

Bis es zur Realisierung einer Zentrumsverbauung kommt, will die Gemeinde den ehemaligen «Löwen» als Wohnungen nutzen. Wenn Menschen von der Kommune aufgrund einer Notlage oder gesetzlicher Vorgaben untergebracht werden müssen, wie etwa auch Asylwerber, so sei es doch besser, kostengünstig auf eigene Gebäude zurückzugreifen. «Wenn wir die Unterkünfte selbst führen, dann wissen wir auch, wer drin ist», so Bruno Seelos.

rheintal24/gmh