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Fussball Regional
24.05.2023
25.05.2023 16:35 Uhr

FC St.Margrethen: Vizepräsidentin und Sportchef schmeissen hin

Dash Bektashi und Majlinda Sulemani sind weg. Wie geht es weiter auf der Rheinau?
Dash Bektashi und Majlinda Sulemani sind weg. Wie geht es weiter auf der Rheinau? Bild: Bildmontage: Bea Lang
Nächster Knall beim FC St.Margrethen: Vizepräsidentin Majlinda Sulejmani und Sportchef Dash Bektashi sind per sofort von ihren Ämtern zurückgetreten. Beim Zweitliga-Absteiger geht es weiter drunter und drüber.

Anfang dieses Jahres kam es auf der St.Margrether Rheinau zum ersten grossen Knall. Nach der Entlassung von Cheftrainer Besart Shoshi trat der gesamte Kader zurück und verliess den Verein per sofort.

In einer denkwürdigen Sitzung wurde Dash Bektashi, der sich im Vorfeld bereit erklärt hatte, dem Verein zu helfen, ins Sportchef-Amt gehievt. Als quasi Unbeteiligter oblag ihm dann auch die Kommunikation rund um die Entlassung von Besart Shoshi. Trotz schwieriger Ausgangslage gelang es ihm, mit dem neuen Trainer eine Mannschaft für die Rückrunde zusammenzustellen. 

Keine Unterstützung für Bektashi

An der gestrigen Vorstandssitzung hat Bektashi nun den sofortigen Rücktritt erklärt. Rheintal24 weiss aus verlässlichen Quellen, dass der Sportchef des Vereins die Mannschaft zusammen mit dem Trainer Florian Scharrenbroich auf die neue Saison verstärken und drittligatauglich machen wollte. Eine weitere Saison mit lauter Kanterniederlagen wollte er sich wohl - auch im Sinne des Vereins - nicht antun.

Die Vereinsleitung um Britt und Sulejmani wollte die Strategie von Bektashi anscheinend nicht mittragen, was ihn veranlasste, per sofort von seinem Amt als Sportchef zurückzutreten. 

Aktuell wird aus dem Umfeld des Vereins kolportiert, dass bereits sechs Spieler erklärt haben sollen, unter diesen Umständen nicht mehr für die Heldsberger auflaufen zu wollen. 

Am Rande des Widnauer Hallencups wollte man sich als Einheit präsentieren. Drei Monate später hat sich die "Gang" bereits wieder aufgelöst. Bild: facebook.com

Auch Sulejmani verlässt das sinkende Schiff

Nach der Vorstandssitzung auf der Rheinau ist auch Majlinda Sulejmani überraschend zurückgetreten. Die 32-Jährige machte mit ihrem Wahlkampf um die Ersatzwahl in den St.Margrether Gemeinderat national Schlagzeilen. In einer Chat-Nachricht, die rheintal24 vorliegt, bedankt sich das Insta-Model bei den verschiedenen Anspruchsgruppen für die Unterstützung und Zusammenarbeit.

Sie sagt weiter: «Um allfälligen Spekulationen entgegen zu wirken, will ich keine genauen Gründe zum Rücktritt nennen.» Eine pikante Aussage, die eigentlich genau das Gegenteil bewirkt und viel Raum für Spekulationen lässt.

Nach den beiden Rücktritten verbleiben gemäss Vereinswebseite nur noch Claudia Arias und Fabrice Tribelhorn im Vorstand des Clubs. Allerdings bleibt die personelle Zusammensetzung des Führungsgremiums unklar, da die Webseite seit Jahren nicht mehr bewirtschaftet wird. 

Trainer als Berufsoptimist

Auch Cheftrainer Florian Scharrenbroich dürfte von Entwicklungen überrascht worden sein. Nach dem Rücktritt von Bektashi fehlt ihm nun ein Ansprechpartner im Vorstand, wenn es um die Belange der ersten Mannschaft geht. Auf Nachfrage von rheintal24 sagt er: «Ich habe für die kommende Saison einen laufenden Vertrag und bin nach wie vor sehr motiviert, auf Sommer eine Mannschaft auf die Beine zu stellen, die in der 3. Liga bestehen kann.»

Er stehe zum Verein und werde seine gesamte Energie einsetzen, um beim erneuten Neuaufbau des Clubs zu helfen, ergänzt er weiter. Die Frage ist wohl, ob man ihn auch lässt. 

Weder Präsident Fredi Britt noch die zurückgetretene Vizepräsidentin Majlinda Sulejmani waren für eine Stellungnahme erreichbar. 

red/rheintal24