Im Umfeld des FC St.Margrethen spielten sich in den letzten Wochen Ereignisse ab, die Stoff für eine Telenovela in Reinkultur hätten und in der Entlassung von Cheftrainer Besart Shoshi am Montagabend gipfelten. Die Chronologie der Ereignisse:
Vereinspräsident Fredi Britt traf sich vor einigen Wochen mit Florian Scharrenbroich im Beisein des neuen Sportchefs Dashnim Bektashi. Man führte informelle Gespräche. Ob sich Scharrenbroich beim FC St.Margrethen angeboten hat, was in der Vergangenheit öfters der Fall war (rheintal24 liegen Bewerbungsmails vor) oder Britt auf den Ex-Trainer des FC Sarajevo zugegangen ist, ist aktuell noch unklar. Weder der Vereinspräsident noch der neue Trainer haben bis jetzt auf die Rückfragen von rheintal24 reagiert.
Unwürdige Vorgehensweise
Nach dieser informellen Besprechung informierte Scharrenbroich den FC Sarajevo und löste dort den Vertrag auf. Dieser Umstand dürfte wiederum Britt unter Druck gesetzt haben, jetzt «Nägel mit Köpfen» machen zu müssen. Vorletzte Woche soll dann die Zusammenarbeit fixiert worden sein.
Selbstverständlich ist es legitim, einen neuen Trainer zu verpflichten. Aber in einer solchen Situation bereinigen betroffene Vereine zuerst die Situation mit dem alten Übungsleiter. Speziell in St.Margrethen hätte man so verfahren müssen - gerade und vor allem mit dem Hintergrund von Shoshis Verdiensten rund um den Verein.
Seltsame Ressortzuteilung
Fakt ist: Besart Shoshi war dem Vereinspräsidenten schon länger ein Dorn im Auge und hatte in seinen Augen wohl zu viel Macht. Britt war es auch, der die Entlassung im Vorstand durchdrückte (rheintal24 liegen entsprechende Whatsapp-Protokolle vor). Mit Scharrenbroich hatte er die Chance, das St.Margrether Urgestein zu entsorgen und seinen letzten lauten Kritiker endgültig zu entfernen. Und genau da kommt der neue Sportchef Dashnim Bektashi ins Spiel.
Dem Vater eines St.Margrethen-Juniors fielen die fehlenden Strukturen im Juniorenbereich auf und bot deshalb seine Hilfe an. Nach der Wahl in den Vorstand teilte ihm Britt zu seiner Überraschung mit, dass er als Sportchef für die 1. Mannschaft vorgesehen sei.