Tag für Tag pendeln rund 7.000 Vorarlberger in den Kanton St. Gallen, weil sie dort ihre Arbeitsstätten haben. «Die meisten tun das mit dem Auto, weil die öffentlichen Verkehrsverbindungen zumeist nicht den zeitlichen Komfort bieten, den die ArbeitnehmerInnen insbesondere morgens benötigen», betonte Zadra. Diese Zustände will man nun ändern. Konkret geht es um die Schaffung von Direktverbindungen zwischen Feldkirch und St. Gallen und die Verdichtung der Zugsfrequenz zwischen Lindau, Bregenz und St. Margrethen bzw. St. Gallen.
«Grenzüberschreitenden Pendlerverkehr auf die Schiene bringen»
Vorgespräche mit Thurbo und ÖBB
«Ich halte den Ausbau des öffentlichen Verkehrsangebots für BerufspendlerInnen für eine mobilitäts- und klimapolitisch enorm relevante Frage», bekräftigte Tinner. Landesrat Zadra hat in diesem Zusammenhang bereits Vorgespräche mit den ÖBB und dem fachlich zuständigen Klimaschutzministerium geführt; sowohl das Unternehmen als auch das Ministerium haben ihre Unterstützung signalisiert.
Doch bis es so weit ist, werden noch viele Hektoliter Wasser den Rhein hinabfliessen. «Ich verstehe die Fahrgäste, die meinen: Warum soll ein Zug, der in St. Margrethen hält, nicht einfach nach St. Gallen weiterfahren?», betonte Zadra. «Das Rheintal dies- und jenseits des Rheins muss gemeinsam gedacht werden. Hier gibt es noch viel Potential und ich bin mir sicher, der lange Atem lohnt sich für alle.»
Grund für Zuversicht
«Es gibt Grund für Zuversicht», erklärten Tinner und Zadra. «Da wir beide in unmittelbarer Nähe der Grenze aufgewachsen sind, wissen wir, welche Erleichterung der Abbau dieser Grenzen bedeutet.» Zudem habe man mit der grenzüberschreitenden S7 entlang dem Bodenseeufer bereits bewiesen, dass die internationale Zusammenarbeit im öffentlichen Verkehr funktioniere. «Auf dieser Vertrauensbasis können wir aufbauen.»