Die Vorgeschichte ist bekannt. Für die Zeit der Sanierung des St.Galler Theaters wurde dort ein Theaterprovisorium errichtet. Ein voll funktionsfähiger Bau, der aber nach Ende der Sanierung und Wiederinbetriebnahme des eigentlichen Theatergebäudes wieder abgerissen werden soll. Die Kantonsregierung hatte nach Bewerbern für die Übernahme dieses «Provisoriums» gesucht. Und Meldungen von drei Interessenten erhalten: Altstätten, Buchs und Goldach.
Theaterprovisorium: Altstättens Bewerbung bleibt aufrecht!
Wenig überzeugende Gründe
Die Entscheidung entfiel aus wenig überzeugenden Gründen für Goldach. Was zu grossem Unverständnis in Altstätten führte. Doch am vergangenen Abstimmungssonntag dann der Hammer: die Bevölkerung von Goldach hat die Übernahme dieser Kulturstätte abgelehnt. rheintal24 hatte berichtet. Also alles zurück auf Anfang?
Wir haben in Altstätten nachgefragt. Und Stadtpräsident Ruedi Mattle hat namens der Stadt und der RHEMA wie folgt geantwortet:
«Aufgrund des negativen Entscheids der Goldacher Stimmbürger*innen hat der Stadtrat die Situation an seiner gestrigen Sitzung neu beurteilt (und natürlich im Vorfeld der Sitzung auch mit der Rheintal Messe und Event AG gesprochen).
Bewerbung wird aufrechterhalten
Der Stadtrat hat heute die Regierung dahingehend informiert, dass wir unsere Bewerbung aufrechterhalten und weiterhin Interesse an der Übernahme des Theaterprovisoriums haben. Dass die Altstätter Bewerbung von der Regierung bei der ersten Evaluation vor allem wegen der zu kommerziellen Ausrichtung negativ beurteilt wurde, hat im Rheintal zu grossem Unverständnis geführt.
Während die Regierung aus wirtschaftlichen Gründen das Spital in Altstätten zu schliessen oder das Gaiserbähnli durch einen Bus zu ersetzen plant, demgegenüber unserer Bewerbung jedoch eine zu starke Gewichtung wirtschaftlicher Aspekte vorwirft, ist nicht nachvollziehbar bzw. eigentlich geradezu grotesk.
Multifunktionale Nutzung
Die geplante multifunktionale Nutzung mit kulturellen, kommerziellen und weiteren Angeboten, insbesondere auch durch regionale Vereine und Unternehmen sowie die vorgesehene professionelle Bewirtschaftung durch die Rheintal Messe und Event AG erachten wir vielmehr als grosse Stärke unserer Bewerbung. Zudem steht mit dem Allmendplatz ein optimaler Standort mit bestehender Infrastruktur und guter Anbindung zur Verfügung.
Der Stadtrat erwartet von der Regierung eine neue umfassende Evaluation zwischen den beiden verbleibenden Bewerbungen (sofern Buchs ebenfalls daran festhält) und darauf basierend einen fundierten und nachvollziehbaren Entscheid.
Die Altstätter Bürgerschaft hat an der Bürgerversammlung im November 2021 für die Projektierung – als Grundlage für die Urnenabstimmung – einen Betrag von CHF 38'000 genehmigt. Konkrete Angaben zu den Kosten können erst nach der Projektierung gemacht werden.»