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Leserbrief
Diepoldsau
04.04.2022
04.04.2022 15:48 Uhr

Frauen bauen anders...

Die Zukunft des Freihofs ist grosses Thema in Diepoldsau
Die Zukunft des Freihofs ist grosses Thema in Diepoldsau Bild: shutterstock.com
Am 10. April 2022 stimmen die Stimmberechtigten der Ortsgemeinde Schmitter über den Tauschvertrag zwischen der politischen Gemeinde Diepoldsau-Schmitter, der Ortsgemeinde Schmitter und der Raiffeisenbank Diepoldsau-Schmitter ab. Ein Leserbrief von Paul Arnold Weder.

Die Ortsgemeinde Diepoldsau-Schmitter, die Gemeinde und die Raiffeisenbank Diepoldsau wollen gemeinsam das Ortszentrum entwickeln und aufwerten. Dazu soll die Raiffeisenbank mit der Ortsgemeinde Boden tauschen, der altehrwürdige Freihof abgerissen und auf der anderen Seite der Hauptstrasse ein neues Gebäude errichtet werden.

Widerstand gegen diese Pläne

Am 10. April 2022 stimmen die Ortsbürger über diesen Landtauschvertrag ab. rheintal24 hat über das Thema bereits berichtet. Jetzt regt sich in Diepoldsau Widerstand gegen diese Pläne, wie der nachstehende Leserbrief vom Schmitter Ortsbürger Paul Arnold Weder zeigt.

Sehr geehrte Redaktion

Der Vertrag sieht vor, dass der bestehende «Freihof» abgebrochen werden soll und auf dessen Standort ein neues Bankgebäude erstellt werde. Ein neuer Freihof soll auf dem Grundstück der heutigen Post zu stehen kommen das der Raiffeisenbank gehört. Der Entscheid für dieses Projekt ist ausschliesslich aus Männerhand beurteilt und entschieden worden. Frauen sind dabei nur vereinzelt involviert.

Wirtschaftlichkeit ein wichtiger Faktor

Für die Nutzungs- und Überbauungsstudie ist die Wirtschaftlichkeit ein wichtiger Faktor und soll den beteiligten Bauherrschaften bei ihren Nutzungsabsichten Unterstützung bieten. Zur Aufgabenstellung gehörte es auch Bedürfnisse der drei Tauschvertragsunterzeichner abzudecken.

Als Beurteilung der eingereichten Studienvorschläge ist auch die Nachhaltigkeit aufgeführt. Hier stellt sich mir die berechtigte Frage, weshalb eine strukturelle Gesamterneuerung der bestehenden Infrastruktur und dem Gebäude Freihof nicht Gegenstand der Aufgabenstellung für die teilnehmenden Architekturbüros war.

Keine nachhaltige Lösung

Es ist nachweislich zu belegen, dass ein Abbruch des Freihofs und ein Neubau keine nachhaltige Lösung ist und zu einer zusätzlichen CO2 Belastung führt. Dies müsste meiner Meinung nach in der heutigen Zeit ein nicht zu vernachlässigen Indikator einer zertifizierten Gemeinde sein.

Zum Freihof gehört ein Saal der mit Konzertbestuhlung 200 Personen Platz bietet. Die Nachfrage zur Benützung des Saals ist gross und selbst die politische Gemeinde hat die Nutzung zur Durchführung der Vorversammlung beansprucht. An der Versammlung haben 65 Personen teilgenommen. Bewohnt sind sämtliche Zimmer im Gebäude. Gibt es angesichts dieser Gegebenheiten ein Grund auf eine Gesamtsanierung des Gebäudes zu verzichten. Der Zustand kann keineswegs so desolat sein um einen Abbruch vorzunehmen.

Saal ist fehl am Platz

Ein Saal für 400 Personen ist bei Berücksichtigung zukünftiger, visueller Möglichkeiten fehl am Platz. Ein neues Restaurant in vorgesehener Grösse ist schwer zu führen und gewinnbringend zu halten.

Um meine Gedanken zusammen zu führen ist der einzige Weg für ein gesellschaftliches Zentrum, ein Freihof am bestehenden Standort. Mit Frauen in den Entscheidungsgremien wäre ein einfühlsameres Projekt entstanden, das den Freihof nicht hauptsächlich in erster Linie in wirtschaftlicher Hinsicht und voller Ausnützung der Grundstücke gesehen hätte.

Ein NEIN zum Tauschvertrag bietet die Möglichkeit für ein Dorfzentrum das Vergangenheit und Zukunft vereint und zu einem belebten Gemeinschaftserlebnis führt.

Freundliche Grüsse

Paul Arnold Weder

Schmitter Ortsbürger, wh. in Herisau

 

Die in Leserbriefen geäusserten Meinungen und Ansichten müssen nicht mit jenen der Redaktion übereinstimmen. Wir behalten uns vor, Leserbriefe zu kürzen, insofern sie dadurch inhaltlich nicht verändert werden.

Paul Arnold Weder - Leserbrief