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Fussball Regional
24.03.2022
22.03.2022 18:15 Uhr

Mit Samba aus der Abstiegszone tanzen

Von Anfang an werden die Kolbensteiner um jeden Ball und jeden Punkt kämpfen müssen
Von Anfang an werden die Kolbensteiner um jeden Ball und jeden Punkt kämpfen müssen Bild: Ulrike Huber
Ab Samstag gehts um das Zweitligateam des FC Montlingen um das Überleben in der 2. Liga Gruppe 1. Die Devise lautet: weg vom Abstiegsplatz. Erreicht werden soll dies mit brasilianischer Spielkunst.

Eieiei, was war das denn für eine verhunzte Herbstrunde für den FC Montlingen! Eine Anhäufung von Pleiten, Pech und Pannen. Von unglücklichen Unentschieden oder verlorenen Spielen. Manchmal, weil man wirklich grottenschlecht spielte. Manchmal aber auch, weil Glücksgöttin Fortuna die Kolbensteiner offensichtlich aus den Augen verloren hatte. Dann, wenn die Montlinger zwar gut spielten und überlegen waren, aber dennoch in den Schlussminuten noch eins aufgebraten bekamen.

Es muss alles anders werden

In der Rückrunde soll, ja muss alles anders werden. Denn derzeit beherrschen die Kolbensteiner die Abstiegszone, haben nur die hoffnungslosen Bergfexe vom US Schluein-Ilanz hinter sich gelassen. Wobei der derzeitige zweitletzte Platz mit nur acht Punkten aus elf Spielen einen Vorteil hat: man kann alle anderen Teams mit Ausnahme von Schluein vor sich hertreiben.

Trainer Erik Regtop hat die notwendigen fachlichen Qualitäten, um die Montlinger aus dem Tief herauszuführen Bild: Ulrike Huber

Glücken soll der Rebound in der Rückrunde mit Hilfe der drei brasilianischen Verstärkungen, die Sportchef Martin Baumgartner in der Winterpause engagieren konnte. Felipe Lucho von SW Bregenz, Rafael Godoi Pereira vom FC Götzis und Sidinei de Oliveira vom FC Hörbranz heissen die drei Sambatänzer, die die Gegenspieler schwindlig dribbeln sollen. Wobei die beiden letzteren im Rheintal aus früheren Auftritten beim FC Au-Berneck 05, bei Austria Lustenau und beim FC Montlingen selbst bereits bekannt sind.

Bereits im reifen Spieleralter

De Oliveira und Pereira sind beide bereits im reifen Spieleralter. Mit 37 bzw. 36 Jahren sind beide keine Jungspunde mehr. Nur Felipe Lucho ist noch im besten Kickeralter, dürfte allerdings der schwächste der drei Zugänge sein. Jedenfalls hat er vergangene Saison in der Vorarlberger Eliteliga in seinen sechs von 17 möglichen Spielen keine Bäume ausgerissen.

Torhüter Fabian Lüchinger wurde im Herbst oft von seinen Vorderleuten im Stich gelassen Bild: Ulrike Huber

Leider hat der Führungsspieler und (mit nur drei Toren) zweitgefährlichste Torschütze Michel Gadient das Team verlassen. Wie auch Sandro Daradan und Marcel Siegler. Wobei Daradan, der im Sommer zu den Kolbensteiner gestossen war, nie wirklich Bindung zum Spiel seiner Kameraden fand und in seiner Rolle als Stürmer von frappierender Harmlosigkeit war.

Sechs Tage Trainingslager in der Türkei

Anfangs März hatte das Kader des FC Montlingen jedenfalls Gelegenheit sich mit den drei Neuen einzuspielen. Sechs Tage weilten Erik Regtop und seine Mannen in kompletter Kaderstärke auf Trainingslager in der Türkei. «Das Trainingslager durchzuführen, war der richtige Entscheid», berichtete Sportchef Martin Buamgartner, «wir fühlen uns bereit für die Aufgaben im Frühling.»

Sportchef Martin Baumgartner sieht das Team für die Rückrunde bereit Bild: zVg

Auch mit der Vorbereitung allgemein ist man auf dem Kolbenstein zufrieden. «Mit Blick auf die Tabelle ist schnell ersichtlich, worauf der Fokus gelegt wurde: Mehr Tore schiessen und hinten weniger einfangen.» Das Trainerstaff habe viel ausprobiert und werde auf den ersten Match am Samstag auswärts gegen den FC St.Margrethen die richtigen Schlüsse ziehen. In den Testspielen habe man jedenfalls viele gute Ansätze gesehen.

Vorentscheidende Auftaktspiele

Das Ziel des FC Montlingen im Frühjahr? Ergibt sich aus der Tabellensituation und aus der Logik. Was Martin Baumgartner bestätigt: «Mindestens Platz zehn, was gleichbedeutend ist mit dem Ligaerhalt. Alles was mehr ist, ist natürlich ein «Zückerli» für unser treues Publikum auf dem Kolbenstein.»

Es wird allerdings schwer, das ausgegebene Ziel zu erreichen. In zwei Wochen, nach den beiden bereits vorentscheidenden Auftaktspielen auswärts gegen die beiden ebenfalls in Abstiegsgefahr befindlichen Rheintaler Teams vom FC Au-Berneck 05 und vom FC St.Margrethen, weiss man mehr. Sind dann keine weiteren Punkte aufs Konto gekommen, wird die Aufgabe des Klassenerhalts vielleicht bereits zur «Mission Impossible».

rheintal24/gmh/uh
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