Die etwa siebzig Zuschauer, die sich zum Cup-Fight zwischen dem FC St.Margrethen und dem FC Wattwil-Bunt auf die Rheinau verirrt hatten, stellten sich schon bald die Frage, ob sie hier vielleicht aus Versehen bei einem Viertliga-Spiel gelandet waren. Denn was die beiden Teams in der ersten und auch über weite Strecken der zweiten Halbzeit boten, war ganz einfach schlechter Fussball.
Cup-Out für Shoshi-Elf trotz Überzahl
Zwei ansehnliche Aktionen
Lediglich zwei ansehnliche Aktionen waren bis zur Pause zu sehen. Ein Schuss von Serkan Aktas aus halbrechter Position zwang Wattwil-Torhüter Giuliano Cucinelli zu einer Flugparade. Und ein von Salvatore Forgia von halblinks in Bedrängnis aus vollem Lauf getretener Ball segelte nur um Zentimeter am Lattenkreuz vorbei. Das wars.
Für Emotion und Aufregung sorgten lediglich der Heldsberger Serkan Aktas und der Toggenburger Haxhi Sala, die zweimal aneinandergerieten. Während das erste Kampfduell zwei gelbe Karten zeitigte, gab es kurz vor dem Pausentee nach einem brutalen Einsteigen mit gestrecktem Bein gegen Aktas für den Wattwiler Sala nach Intervention des Linienrichters die gelb-rote Karte.
Mit einem Mann mehr auf dem Platz
Die Tatsache, dass sie etwa fünfzig Minuten mit einem Mann mehr auf dem Platz stand, brachte der Shoshi-Truppe aber keinen Vorteil. Im Gegenteil, hatten die Gastgeber in der ersten Hälfte noch ihre besten Szenen, wenn sie aus der Verteidigung mit langen, weiten Pässen ihre Stürmer einsetzten, mussten sie in den zweiten 45 Minuten das Spiel machen. Was nicht gelang.
Während die Heldsberger keine Chancen kreieren konnten, kamen die Gäste auch in Unterzahl ab und zu in den Strafraum von Teoman Dastan. Und bei einer solchen Szene setzte Sankt-Margrethen-Neuling Blendard Ibrahimi seinen Körper etwas zu sehr ein. Wattwils Roger Kuhn liess sich die Einladung nicht entgehen und sank dankbar zu Boden. Den dennoch berechtigten Penalty verwandelte Jeton Seferi nervenstark zum 0:1.
Wichtiger Match im Kampf gegen den Abstieg
Und obwohl sich dies bereits in der 54. Minute zugetragen hatte, blieb es bei diesem einen Tor. Denn die Gastgeber waren nicht in der Lage, wirklichen Druck aufzubauen. Geschweige denn, ein Tor zu erzielen. Das war es also mit dem Cup in diesem Jahr. Jetzt heisst es für Spielertrainer Besart Shoshi und sein in der Winterpause runderneuertes Team, sich zu finden und auf die Meisterschaft der zweiten Liga zu konzentrieren. Denn bereits am kommenden Samstag kommt es auf der Rheinau zu einem wichtigen Match im Kampf gegen den Abstieg, wenn der FC Montlingen zu Gast sein wird.
Matchtelegramm 19.03.2022
Schweizer Cup Vorrunde 2. Liga – ¼-Final
Rheinau, 70 Zuschauer
SR: David Berisa (Sehr gut)
St.Margrethen - FC Wattwil-Bunt 0:1 (0:0)
Tore: 54. Seferi 0:1 (Penalty).
St.Margrethen: Dastan; Sarac, Shoshi, Korunka, Ibrahimi (69. Imeri); Rilind Shala (66. Delibas), Forgia, Cetinkaya, Aliu (66. Prenaj); Aktas (46. Aydin), Ljatifi.
FC Wattwil-Bunt: Cucinelli; Christoph Schneider, Scherrer (88. Bouchlaghem), Ibrahimi; Kuhn, Schönenberger, Bollhalder (90.+2. Gashi), Kipfer (86. Romer); Haxhi Shala, Seferi (67. Fernandez), Beat Schneider (57. Baumgartner).
Gelbe Karten: 25. Aktas (Foul), 25. Haxhi Sala (Unsportllichkeit), 33. Cetinkaya (Foul), 35. Schneider (Foul), 82. Kun (Unsportlichkeit), 90. Jan Rüeger (Trainer Wattwil – Reklamieren)
Gelb-Rote Karte: 40. Haxhi Sala (Foul).