Das war wieder einmal ein typisches Kriessner Ringerfest. Der Entscheidungskampf um den dritten Platz in der Winforce Premium League. Der Rückkampf, nachdem die Kriessner vor Wochenfrist in Einsiedeln im Hinkampf mit vier Punkten Rückstand unterlegen waren. Es war also noch alles drin.
Die Kriessener «erringen» die Bronzemedaillen
Bummvolle Ringerhalle
Die Kriessner Ringerhalle war wieder einmal bummvoll. Die Fans standen wie eine Wand hinter ihren Athleten. So laut, eng und eindrucksvoll ist es in keinem anderen Schweizer Ringertempel. Und es lief gut für die Gastgeber. Denn zur Pause lag man schon mit 12:7 vorne. Was aber noch keine «gemähte Wiese» war. Denn die Einsiedler hatten die starken Doppellizenzringer Andreas Burkard, Andreas Vetsch und Maurus Zogg, alle drei vom RC Oberriet-Grabs, in ihren Reihen.
Burkard hatte schon vor der Pause bei seinem Vergleich mit dem Kriessner Jeremy Vollenweider mit einem 3:4 für Punkte für die RR Einsiedeln gesorgt. Und die beiden anderen machten es im nach.
Ein hartes Los
Doch zunächst hatte Philipp Hutter ein hartes Los gezogen. Musste er doch im ersten Vergleich nach der Pause in der Klasse Freistil bis 86 kg gegen Yves Neyer antreten. Gegen jenen Yves Neyer, der unmittelbar nach dem Ende des Matches von der Winforce Premium League als jener Mann ausgezeichnet wurde, der in dieser Saison in der NLA die meisten Punkte errungen hatte.
Obwohl jede Aktion von Hutter von den Zuschauern frenetisch bejubelt wurde, hatte er keine Chance gegen den überlegenen Yves Neyer. Dennoch gelang es ihm, bei der 4:14 Niederlage einen Mannschaftspunkt zu erkämpfen. Zwischenstand 13:10 für die RS Kriessern.
Urgewalt im Ring
Dann kam Steven Graf wie eine Urgewalt in den Ring, wo der Einsiedler Jan Neyer auf ihn wartete. Es dauerte in diesem Gefecht in der Klasse Freistil bis 70 kg gerade einmal 24 Sekunden, bis Graf seinen Kontrahenten auf den Schultern hatte und der Kampf damit mit 6:0 Punkten und einer 17:10 Führung für Kriessern beendet war.
Die nächste Paarung zwischen Damian Dietsche, der auf 79.9 kg «abgekocht» hatte, um im Greco bis 80 kg antreten zu können, und dem Oberrieter «Doppellizenzler» Maurus Zogg, ging dann wieder über die volle Sechs-Minuten-Distanz.
Ein ausgeglichener Kampf, bei dem Zogg durch einen Überraschungsangriff von Dietsche kurz vor Schluss mit 1:3 in Rückstand geriet. Doch noch kürzer vor dem Schluss, nämlich nur drei Sekunden zuvor, revanchierte sich Zogg damit, dass er Damian Dietsche wie eine Dampfwalze aus dem Ring schob und ebenfalls noch zwei Punkte kassiert. Unentschieden mit 3:3 Punkten. Zwischenstand gesamt 18:12 für Kriessern.
Wilder Kampf bringt Einsiedeln wieder in Reichweite
Der Vergleich des Kriessners David Loher gegen den RCOG-Einsiedler Andreas Vetsch war ein wilder, zeitweise tatsächlich an «Wrestling» erinnernder Kampf, in dem der Schiedsrichter gefordert war, Ordnung zu bewahren.
Video: Ulrike Huber
Je länger die Auseinandersetzung ging, umso mehr wurde die höhere Klasse von Vetsch ersichtlich, der dann schliesslich mit 8:0 Punkten gewann und damit die Einsiedler auf 15:18 Punkten aufholen liess. In diesem Moment hätten die Bronzemedaillen den Einsiedlern gehört, da sie ja den Hinkampf mit vier Punkten Unterschied gewonnen hatten.
In der letzten Partie des Abends hatte aber der Einsiedler Routinier Adrian Mazan beim Freistil bis 75 kg gegen Marc Dietsche nicht den Hauch einer Chance und unterlag klar mit 18.2 Punkten nach einem Schulterwurf. Endergebnis insgesamt somit 22:16 für die RS Kriessern. Was den dritten Rang in der Winforce Premium League und die Bronzene bedeutete.
Urs Wild nahm seinen Abschied
Nach der Partie wurde noch Urs Wild geehrt, der an diesem Abend seinen letzten Kampf im Dress der Kriessner Ringer absolviert hatte. Siegreich absolviert, denn er gewann mit 11:3 Punkten gegen Lars Neyer. Ein schöner Abschied für einen Athleten, der 2011 erstmals für Kriessern antrat und in 51 Kämpfen für die RS vierzig Siege holte.
Es war ein versöhnliches Ende einer Saison, die für die RS Kriessern nicht wunschgemäss verlaufen war. Doch dieser Abend entschädigte Fans und Sportler für die nicht zufriedenstellenden Wochen.