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09.12.2021
09.12.2021 16:12 Uhr

Geteilte Ansichten zum Schreiben von Vetsch

Elisabeth Vetsch zeigte sich von der Berichterstattung auf rheintal24.ch über ihre Coronaerkrankung «not amused»
Elisabeth Vetsch zeigte sich von der Berichterstattung auf rheintal24.ch über ihre Coronaerkrankung «not amused» Bild: Ulrike Huber
Vor einigen Tagen haben wir das harsche Schreiben, das uns wegen unserer vermeintlich «rufmordenden» Berichterstattung von Frau Elisabeth Vetsch erreichte, veröffentlicht. Hier sind Reaktionen unserer Leser dazu.

Elisabeth Vetsch, Coronamassnahmengegnerin, und beinahe so etwas wie eine Ikone der Corona-Massnahmen- und Impf-Gegner, sowie ihr Ehemann wurden vor einigen Wochen selbst Opfer des Covid-19-Virus. Beide mussten das Spital aufsuchen. Diese Fakten wurden von der Tochter von Vetsch an rheintal24 mitgeteilt und entsprechend veröffentlicht.

Wieso rheintal24 diesen Vorgang publiziert hat? Schliesslich hatte sich Frau Vetsch durch ihre Aktivitäten und kritischen Aussagen über und gegen Coronamassnahmen zu einer «Person öffentlichen Interesses» gemacht. Diese Woche schrieb Frau Vetsch nach ihrer Heimkehr aus dem Krankenhaus einen offensichtlich in höchster Empörung verfassten Brief an rheintal24. Eine Gegendarstellung, die natürlich auch veröffentlicht wurde.

Viele Zuschriften und e-mails

Zu dieser Gegendarstellung von Frau Vetsch haben uns viele Zuschriften und e-mails erreicht, die wir im folgenden in Auszügen wiedergeben. Während die einen sich der Ansicht von Vetsch anschliessen und gegen die «Mainstreammedien» wettern, tritt die Mehrheit dafür ein, das Auftreten von Frau Vetsch mit der notwendigen Nachsicht und Gelassenheit zu sehen.

Kommen wir zunächst zu den Befürwortern der Gedanken der «fröhlichen Freiheitskämpferin», wie sie auf rheintal24 einmal genannt wurde. So schreibt uns Alfred Kriftner aus Texas (!): «Ich hoffe es geht ihr wirklich gut und sie hat nun ein gestärktes Immunsystem aufbauen können ohne gefährliche Biochemie von aussen. Ich kann ihren Unmut gegen die Mainstream Medien voll nachvollziehen.»

Medien nur auf Sensation aus

Peter Langenegger schreibt: «Ich schliesse mich der Meinung von Elisabeth Vetsch voll und ganz an. Die heutigen Medien sind nur noch auf Sensation aus. Die Journalisten recherchieren sehr oberflächlich und machen aus jeder Mücke einen Elefanten. Insbesondere im Zusammenhang mit Corona wird über die Medien den Lesern riesige Angst verbreitet. Aufgrund der Berichterstattung muss jede positiv getestete Person um ihr Leben bangen – dem ist überhaupt nicht so. Ich bin auch der Meinung, dass es sich um eine ernstzunehmende Krankheit handelt. Solche gibt es aber zuhauf. Ein kleiner Teil der Erkrankten aber sterben daran – zum Glück...»

Auch Frau Germaine Herzog stellt sich hinter Elisabeth Vetsch: «Was ich Ihnen ankreide: Sie haben ohne Rückversicherung das gedruckt, was die Tochter von Elisabeth Vetsch diktiert hat. Und das, obwohl Elisabeth schon einmal mit einem Reporter von Ihnen gesprochen hat.»

Anonyme Zusendungen

Ja, und dann gibt es natürlich noch die anonymen Zusendungen, die sich eher einer «zugespitzten Sicht» der Dinge widmen. Ein kleines, ausnahmsweise ein grammatikalisch und orthografisch von uns nicht bereinigtes Beispiel: «Grund und Boden schämen dass Sie die Leser derart Verarschen....Aber wahrscheinlich lesen Sie dieses  schreiben und Lachen sich hinter ihrem Laptop oder Computer eifach nur Krumm und nehmen  uns  sogenannte Normalos gar nicht ernst, da Sie Ja die journalisten sind und wir keine Ahnung haben vom ganzen.»

Wertschätzung der Leser

Die Redaktion von rheintal24 durfte auf der Gegenseite auch die Wertschätzung unserer Leser erfahren, die die Berichterstattung über Frau Vetsch als richtig einstufen und eher der Ansicht, sind, dass ihr nicht soviel Platz eingeräumt werden sollte. Eine Auswahl.

Gottfried Bichsel hat unverzüglich auf die Veröffentlichung der «Gegendarstellung» reagiert: «Nur nicht zu ernst nehmen. Diese Frau hört sich doch einfach selber gern reden. Es ist immer dasselbe. Die Impf- und Massnahmengegner beklagen sich ständig, dass sie ausgegrenzt, diskriminiert und diffamiert würden. Aber sie sind es doch gerade selber, die sich diesen Zustand zufügen. Keine Bereitschaft für eine konstruktive Diskussion, keine Argumente für all die Fakes, die sie ständig verbreiten und keine Lösungsansätze, die Situation der Covidlage zu ändern, oder gar zu beenden. Für sie  sind einfach alle Wissenschaftler, alle führenden Politiker, die Medien und alle Geimpften praktisch Verbrecher, die sich ihren kruden Ansichten nicht fügen wollen.»

Selbst in die Öffentlichkeit gestellt

Herr oder Frau M.S. schreibt: «Frau Vetsch hat sich selbst in die Öffentlichkeit gestellt, und nun muss sie mit den Konsequenzen leben. Dass die Menschen die sich immer an die Massnahmen gehalten haben und sich geimpft haben, Verantwortung übernommen haben um Andere zu schützen, das lustig fanden, ist auch verständlich. Und nun ist die Presse schuld. Ist auch typisch, denn solche Menschen werden nie Verantwortung für ihr Handeln übernehmen. Ihre Gehässigkeit ist nicht zu überbieten, bin froh dass sie nicht meine Nachbarin ist.»

Auch die ehemalige Kantonsrätin Helga Klee aus Berneck hat sich gemeldet: «Ich teilte Ihnen schon einmal mit, dass Frau Vetsch viel zu viel Platz bekommt bei Rheintal 24. Sie genoss es, dass ihr diese übergrosse Bühne zugestanden wurde. Nun kehrt sie das Blatt und wettert genau gegen jene Plattform, die sie selbst so sehr ausgenutzt hat. Wenn die eigene Tochter euch informiert hat, dass Mutter und Vater in Spitalpflege sind, dann gibt es keinen Zweifel daran das nicht zu glauben. Frau Vetsch hat doch einfach immer recht, da gibt es nur eines, sie negieren und nichts, aber auch gar nichts mehr aus ihrer Feder zu veröffentlichen. Bitte verschonen Sie uns vor diesen Hasstiraden.»

Untere Schublade

Weitere Kurzmeldungen, etwa von Marlies Tännler, die schreibt: «Ich bin leider kein Fan von E.Vetsch. Was diese Person sich anmutet zu schreiben, ist für mich untere Schublade. Macht weiter mit eurem Journalismus, den ich immer, egal über was, interessant finde…»

Kurz zusammenfasst hat Peter Wiesenberger die Meinung vieler User: «Das, was Frau Vetsch abliefert, ist doch sehr typisch. Erst auf allen möglichen Plattformen mit möglichst viel Geschrei verbogene persönliche Statements zu verbreiten und wenn sich der Wind dreht, ein wirklich jämmerliches Gezeter zu veranstalten. Wie peinlich. Ich würde es sehr begrüssen dieser Frau keine Plattform mehr zu bieten, egal in welcher Form.»

Audiatur et altera pars

Nein, aus Sicht der Redaktion von rheintal24 wäre das keine Lösung. Das Portal wird auch künftig den Vertretern verschiedender Ansicht und Meinungen frei nach dem alten lateinischen Leitsatz «audiatur et altera pars», also immer auch die andere Seite anzuhören, die Möglichkeit bieten, ihre Sicht der Dinge darzustellen. Nur so wird es auf lange Sicht möglich sein, einander wieder zu verstehen und aufeinander zuzugehen. Wenn man denn will...

rheintal24/gmh/uh
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