Rheintal24.ch hat berichtet: Die österreichische Umwelt- und Verkehrsministerin Leonore Gewessler (die Grünen), die die CP-Trasse der S18 Schnellstrasse (im Wiener Jargon «Bodensee-Schnellstrasse», obwohl mitten im Rheintaler Riet geplant) erneut evaluieren lassen. Erstes Ergebnis dieses Prüfungsvorgangs: Es soll eine verstärkte Alternativenprüfung einer mögliche Verbindung von A13 und A14 bei «Dipoldsau» (Wiener Schreibweise von Diepoldsau-Schmitter) geprüft werden.
Roland Wälter: «Es braucht zwei Autobahnanschlüsse»

«Bemühungen» um die S18
Was sagt eigentlich der Diepoldsauer Gemeindepräsident Roland Wälter, der sich seit Jahren vehement für eine mit der Verwirklichung der S18 einhergehenden Verminderung des mitten durch die Gemeinde führenden Transitverkehrs einsetzt, zu den österreichischen "Bemühungen" um die S18?

rheintal24: Was halten Sie davon, dass Österreich derzeit einen S18-Ersatz über Diepoldsau prüft?
Roland Wälter: Die beiden Strassenprojekte sollten nicht gegeneinander ausgespielt werden. Es braucht mindestens zwei Verkehrsverbindungen zwischen der österreichischen und der Schweizer Autobahn, eine Verbindung nördlich beim Anschluss St. Margrethen und eine südlich von Diepoldsau für das mittlere Rheintal.
rheintal24: Weshalb braucht es zwei Autobahnanschlüsse?
Roland Wälter: Die Anforderungen an die beiden Autobahnverbindungen sind sehr unterschiedlich. Der Autobahnanschluss in St. Margrethen soll den Transit-Verkehr zwischen Deutschland, Österreich und der Schweiz kanalisieren. Dort findet auch die LKW-Abfertigung statt. Dabei handelt es sich um eine Bundes- bzw. Nationalstrasse. Im mittleren Rheintal ist es eine länderübergreifende, regionale Lösung zur Entlastung des Mittelrheintals vom Durchgangsverkehr und Reiseverkehr. Hier handelt es sich um eine Kantonsstrasse.
rheintal24: Wie ist der aktuelle Stand der Planung?
Roland Wälter: Eine Machbarkeitsstudie des Kantons St. Gallen in Zusammenarbeit mit dem Land Vorarlberg hat im März 2021 gezeigt, dass eine durchgehende Tunnelverbindung südlich von Diepoldsau zwischen den Autobahnen A13 und A14 bautechnisch machbar und bezüglich Grundwasser voraussichtlich bewilligungsfähig ist. Diese Lösung ist Teil des Agglomerationsprogramms Rheintal, welches derzeit beim Bund geprüft wird. Diese Unterflurlösung wird als eine mögliche Variante weiterverfolgt.
rheintal24: Welche Lösung zur Verkehrsberuhigung wünschen Sie sich für Diepoldsau?
Roland Wälter: Der Diepoldsauer Gemeinderat setzt sich für die Variante Unterflurlösung ein. Auch wenn die Bau- und Unterhaltskosten höher sind, überwiegen die Vorteile dieser Lösung in verschiedenen Punkten deutlich.