Home Region Rheintal Sport Magazin Schweiz/Ausland Agenda
Gesundheit
26.11.2021

Neue Virusvariante aus Südafrika erschüttert die Welt

Eine neue Coronavariante aus Südafrika bedroht die Welt
Eine neue Coronavariante aus Südafrika bedroht die Welt Bild: Keystone/dpa/Steffen Trumpf
Im südlichen Afrika ist eine Corona-Virus-Variante aufgetaucht, die um ein vielfaches ansteckender sein soll als die derzeit bei uns grassierende Delta-Plus-Variante. Dies sorgt für massive Reisebeschränkungen im Flugverkehr. Und für einen weltweiten Börsenabsturz.

Nicht schon wieder! Besonders Mitteleuropa, besonders jene Gebiete mit niedriger Impfquote, werden derzeit von der vierten (oder ist es schon die fünfte?) Welle der Coronainfektionen erschüttert. An vielen Orten Deutschlands oder Österreichs und vielleicht auch bald in der Schweiz sind die Intensivstationen und die Pflegekräfte bereits am Anschlag. Und jetzt das! Im südlichen Afrika ist die Variante B.1.1.529, die sogenannte «Ny-Variante» ausgebrochen.

Viele Mutationen im Spike-Protein

Laut Angaben aus Südafrika handelt es sich dabei um einen um ein Vielfaches ansteckenderes Super-Virus. Mit Sorge blicken Virologen aus der ganzen Welt in Richtung der im südlichen Afrika aufgetauchten neue Variante. Derart viele Mutationen im Spike-Proteins seien «nicht gut», so Experten der WHO. Es könnte sich hier um eine Variante handeln, die erstmals eine Anpassung von Impfstoffen notwendig mache. Aus diesem Grund will die WHO wohl noch diesen Freitag eine Sondersitzung abhalten. Thema soll auch die Frage sein, ob die Variante als «interessant» oder von «besorgniserregend» bezeichnet werden soll, schreibt der «Guardian». 

Innert weniger Tage haben viele europäische Staaten und Luftlinien den Flugverkehr mit den betroffenen afrikanischen Ländern Südafrika, Lesotho, Botswana, Simbabwe, Mosambik, Namibia und Eswatini eingeschränkt oder gesperrt. Experten beraten bereits darüber, ob der bestehende Impfschutz angepasst werden muss.

Impfstoffe weniger sicher

Die derzeit verfügbaren Corona-Impfstoffe sind nach Ansicht eines britischen Experten »fast sicher« weniger effektiv gegen die im südlichen Afrika entdeckte neue Variante B.1.1.529. Das sagte James Naismith, Professor für Strukturbiologie an der Universität Oxford, in der Radiosendung BBC 4 Today. Ob die Variante auch leichter übertragbar sei, könne anhand der vorliegenden Daten bislang noch nicht mit Sicherheit gesagt werden: »Wir vermuten das und es gibt einige frühe Daten.«

Die Wissenschaftlerin Susan Hopkins vom Imperial College in London bezeichnete die neue Variante als »die besorgniserregendste, die wir je gesehen haben«. Die in Südafrika bislang festgestellte Übertragungsrate (R-Wert) liege bei 2. Das ähnele den Werten zu Beginn der Pandemie, so Hopkins im BBC-Radio. Noch seien mehr Daten notwendig, um zu einer abschließenden Bewertung zu kommen.

Die Aktienmärkte stürzen ab

Eine weitere Folge der Entdeckung der neuen Virusvariante: Die Kurse der Leitindizes aller grossen Aktienmärkte der Welt zeigen am Freitagmorgen in eine Richtung: Nach unten! Der SMI sackt kurz nach Eröffnung 2 Prozent ins Minus. Der deutsche Leitindex Dax knickt um 3,4 Prozent ein. Der Dow Jones verzeichnet ebenfalls ein Minus von fast 2 Prozent.

Ganz Europa boostert, was das Zeug hält, um die Geimpften anticorona-fit zu halten. Nur die gesundheitspolitischen Schnarchnasen in Bern und St.Gallen schieben das Boostern ohne ersichtlichen Grund hinaus.

rheintal24/gmh/uh
Demnächst