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Altstätten
22.11.2021

Ein Willi, drei Weiber und einfach gute Musik

Willi Valotti und seine Wyberkapelle präsenierten zur Derniere des Diogenestheaters ganz einfach gute Musik
Willi Valotti und seine Wyberkapelle präsenierten zur Derniere des Diogenestheaters ganz einfach gute Musik Bild: Ulrike Huber
Einen ungewöhnlichen Auftritt gab es zur allerletzten Vorstellung im altehrwürdigen Diogenes-Theater. «Willi Valotti und seine Wyberkapelle» waren zu Gast und präsentierten echte Volksmusik. Traditionell, zeitgenössisch und teils selbst komponiert.

«Die Schweizer Volksmusik ist ein Stück Kultur, welches sich lohnt, zu pflegen und weiter zu entwickeln. Ich versuche möglichst viele Zuhörerinnen und Zuhörer aber auch Musikerinnen und Musiker für gepflegte Volksmusik zu begeistern», so lautet ein Statement des wohl bekanntesten Schweizer Akkordeonkünstlers Willi Valotti.

Diogenes-Programmchef René Wuffli verabschiedete die treuen Diogenesfans und hofft sie alle wieder an der neuen Spielstätte in der Prestegg begrüssen zu dürfen Bild: Ulrike Huber

Für Volksmusik begeistern

Mit seiner «Wyberkapelle» bewies er im alten Diogenestheater, dass er es tatsächlich versteht, für seine Volksmusik zu begeistern. Also nicht für volkstümliche Musik, wie sie von den Schürzentaler Zillerjägern, den Spatzelruther Kasten oder von einem Hansi Hinterseer in Lederhosen geprägt wird, sondern für richtige, echte Volksmusik. Der Musik, die früher in den Stuben auf dem Lande am Abend im Familienkreis gespielt wurde, als es noch keine Ablenkung durch Fernsehen und Radio gab.

Willi Valotti ist der wohl bekannteste Akkordeonkünstler der Schweiz Bild: Ulrike Huber

Valotti hat schon mehrere hundert Eigenkompositionen verfasst, von denen viele in das ständige Liedgut Eingang gefunden haben. Schon 2003 wurde ihm der «Goldene Violinschlüssel» verliehen. „Aber es hat sicher nicht zu seiner Schaffenskraft beigetragen, dass er mir vor etwa sechzig Jahren Unterricht gegeben hat“, so ein augenzwinkernder René Wuffli, Programmchef des Diogenestheaters, der mit einer Aufzählung der musikalischen Leistungen des Willi Valotti das Publikum begrüsste.

  • Und wenn es noch eine Violine brauchte, ergänzte Christian Enzler die Wyberkapelle Bild: Ulrike Huber
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Drei äusserst begabte Musikerinnen

Ja, und dann legten sie los, der Willi und seine drei Wyber. Andrea Ulrich, Gaby Isabelle Näf und Martina Rohner sind drei äusserst begabte Musikerinnen. Allroundtalente, die jedes Instrument beherrschen. Was während des Konzerts auch bewiesen wurde. Denn immer wieder wechselten sie Sitzplatz und Instrumente, spielten Klavier, zupften am grossen Kontrabass, bliesen in Flöten, Klarinetten oder Saxophone oder quetschten ihre Handorgeln.

Bild: Ulrike Huber

Ein Reigen von Musikstücken, die alle ganz einfach gute Laune machten. Ob Walzer, Viervierteltakt oder Mazurka, alles ging den Musikerinnen und ihrem Chef und Meister leicht und in perfekter Qualität von der Hand. Und wenn es noch eine Violine brauchte, war Christian Enzler, ein wahrlich begabter Geigenspieler zusätzlich Teil der Formation. Ganz grosses Musikkino.

Bild: Ulrike Huber

Neue, frische, moderne Volksmusik

Klar, es war viel Traditionelles dabei. Aber auch neue, frische, moderne Volksmusik. Wie vor allem die Eigenkompositionen von Andrea Ulrich, die viele Stilrichtungen bis Anklänge hin zum Jazz enthielten und in die Zukunft der Volksmusik zeigen.

  • Bild: Ulrike Huber
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Ein würdiger Abschluss für das alte Diogenestheater. Wo am Samstag der letzte Vorhang gefallen ist. Denn schon kommende Woche ist die Eröffnung des neuen Diogenes in der Prestegg. Ein Wechsel, den viele mit einem lachenden und einem weinenden Auge sehen. Denn die Atmosphäre im alten Diogenes war einmalig und ist wohl unwiederbringlich.

rheintal24/gmh/uh
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