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Not und Elend in der dritten Liga

Die Widnauer Reserven waren beim 1:0 Sieg auf der Rheininsel den Diepoldsauern den entscheidenden Schritt voraus, wie hier Noe Rieser, verfolgt von Cyril Dietsche
Die Widnauer Reserven waren beim 1:0 Sieg auf der Rheininsel den Diepoldsauern den entscheidenden Schritt voraus, wie hier Noe Rieser, verfolgt von Cyril Dietsche Bild: Ulrike Huber
Die Herbstrunde ist gespielt. Zeit für eine Rückschau auf die elf Runden, die für zwei der Rheintaler Teams, nämlich Rheineck und Widnau II wenig Erfreuliches brachten, und für Staad nach tollem Beginn eine weniger gute Schlussserie.

Beginnen wir unsere Rund-Rückschau auf der Stapfenwis in Rheineck, wo nach der Totalauflösung des Teams nach dem Abstieg aus der 2. Liga eine beinahe komplett neue Equipe zusammengewürfelt worden war. Eine neue Equipe, die überraschend für viele Fussballauguren gar nicht einmal so schlecht spielte. Was fehlte, waren die Erfolgserlebnisse.

Mit einem Tor Unterschied verloren

Denn immer wieder gingen Spiele mit nur einem Tor Unterschied verloren. So gegen Altstätten und Rebstein. Und als die Stapfenwiser in der fünften Runde zuhause gegen den FC Rüthi mit 4:2 gewannen, begannen die Rheinecker Hoffnung zu schöpfen. Sie bestätigten ihre mögliche Konkurrenzfähigkeit gleich in der Woche darauf, als man gegen den überragenden Ligaspitzenreiter FC Buchs wieder nur mit einem Tor Unterschied unterlegen ist.

Dann folgte das 3:3 Auswärts-Remis auf der Aegeten gegen den Mitabstiegskonkurrenten von Widnau II. Doch von da an mühten sich die Jungs von Trainer Rupert Schuster vergeblich um einen weiteren Punkt. Endresultat der Herbstrunde: ernüchternde vier Punkte und Träger der roten Laterne. Was dafür spricht, dass sich der FC Rheineck am eigenen Schopf in der Rückrunde aus dem Abstiegssumpf ziehen und den direkten Durchmarsch nach unten in die 4. Liga vermeiden kann?

Torgefährlicher Goalgetter

Mit Petar Petrov verfügt der Verein über den anerkannt besten Torhüter der 3. Liga. Und mit dem afghanischen Jungstürmer Afkari Rohollah über einen torgefährlichen Goalgetter. Denn es ist eine reife Leistung, in einer eher mässigen Mannschaft in nur elf Spielen gleich zehn Tore zu erzielen. Dazu soll in der Winterpause nachgelegt und einige drittligareife und erfahrene Spiele auf die Stapfenwis geholt werden.

Spielszene aus dem Derby FC Staad (weisses Tenue) gegen FC Rheineck Bild: Ulrike Huber

FC Widnau II als jüngstes Team der Drittliga

Nicht viel besser als den Rheineckern ist es im Herbst den Reserven des FC Widnau ergangen. Die mit einem Durchschnittsalter von 20,4 Jahren als jüngstes Team in die Drittliga gestartete Mannschaft liess vor allem den Torriecher vermissen. Und konnte so trotz einiger guter Leistungen lediglich zwei Siege und zwei Unentschieden ergattern.

Die Unerfahrenheit der Spieler spürte man auch bei den hohen Niederlagen gegen Triesen (1:5), Schaan (0:6) und Staad (2:8), wo jeweils nach einem Zwei-Tore-Rückstand die Nerven versagten und die Konzentration nachliess. Die letzten zwei Runden wiesen aber den Weg nach oben. Denn beim Heimunentschieden gegen Triesenberg liessen die Schützlinge von Trainer Markus Kobelt mit gutem Spiel ihre Klasse aufblitzen.

Lediglich die Torchancenverwertung wollte nicht gelingen. Und der mit kräftiger Verstärkung aus der ersten Mannschaft zuletzt auf der Rheininsel erkämpfte 1:0 Sieg macht Mut für die Rückrunde. Nicht zuletzt kann man jetzt auf einem Nichtabstiegsplatz vor den Reserven des USV Eschen/Mauren und dem FC Rheineck überwintern.

FC Staad als positive Überraschung der Liga

Der FC Staad war zu Beginn der Saison zweifellos die positive Überraschung der Liga. Die Elf von  Trainer Vojislav Pekic nutzte den Elan des Aufstiegs aus der vierten Liga und gewann gleich den ersten Match mit 8:0 Toren gegen den USV Eschen/Mauren II. Und heiter gings weiter. Aus den ersten vier Spielen resultierten drei Siege und ein Unentschieden. Die Seebuben lagen mit ganz vorne in der Tabelle.

Die erste Niederlage resultierte aus dem Match Ende September gegen den Tabellenleader vom FC Buchs. Noch einmal konnte man sich mit einem Kantersieg gegen das Zwoa des FC Widnau aufrappeln. Doch dann war es das mit dem Staader Erfolgsrun. Denn in den letzten fünf Spielen gab es neben vier Niederlagen nur noch ein Unentschieden zuhause gegen Schaan.

Vor allem die letzte Partie, das Skandalspiel in Altstätten mit roter Karte, das knapp am Abbruch vorbeigeschrammt war, hatte gezeigt, dass die Seebuben sich künftig nicht mehr provozieren lassen dürfen. Denn spielerisch boten sie den Städtlikickern, immerhin der Ligazweitplatzierte, bis zum Ausschluss eines Spielers Paroli.

Ein Durchmarsch nach oben ist für Staad weit ausser Reichweite gelangt. Aber auch vor einem Abstieg wird sich die Pekic-Truppe nicht fürchten müssen. Dazu ist ihre spielerische und fussballerische Qualität zu gross.

rheintal24/gmh/uh