Diskussionslos demontiert

Ja, die Widnau-Fans waren zufrieden. Mehr als zufrieden. Hatten doch die Ihren gerade die vor der Saison stark eingeschätzte Mannschaft aus Chur diskussionslos demontiert. Und wie! Denn von der ersten Minute an waren die Aegeten-Boys im gegnerischen Strafraum präsent. Chur kam kaum zu Atem. Erzielte dann aber dennoch nach gut zehn Minuten beim ersten wirklichen Gegenstoss überraschend durch Spielertrainer Maximilian Knuth das Führungstor. Was ihnen durch die Widnauer Verteidigung aber leichtgemacht wurde. Nach dem Motto «alles schläft und keiner wacht» verliess sich jeder auf den Anderen. Am Schluss waren alle von den guten Geistern verlassen.

Nur sechzig Sekunden später war die Welt wieder geradegerückt worden. Von Noah Thönig, der an diesem Tag eine Topleistung abrufen konnte, seinen Turbo zündete und dem ob dieses Tempoangriffs vollkommen konsternierten Gästegoalie Bela Dumrath den Ball abnahm und zum 1:1 Ausgleich einschoss.

Zuckerpass aus der eigenen Hälfte

Mit der lustigen Torschiesserei ging es nur eine knappe Viertelstunde weiter. Nach einem Zuckerpass von Iliya Ilic aus der eigenen Hälfte quer über Spielfeld passgenau in den Lauf von Michael Alder an der rechten Aussenbahn, legte dieser den Ball schräg zurück. Wo Lars Ivanusa aus vollem Lauf daherkam und aus zwanzig Metern aus dem linken Strafraumeck die Kugel scharf unters rechte Kreuzeck ballerte.

Das Tor zum 3:1 war dann wieder eine Beute von Noah Thönig, der einen sehenswerten Angriff über Lässer und Tüccar im Stil eines echten Torjägers eiskalt abschloss. Kurz vor der Pause verletzte sich dann der Churer Innenverteidiger Nico Gruber unglücklich und musste mit einem schweren Cut über dem rechten Auge ins Spital transportiert werden. Und noch kürzer vor der Pause legte dann Iliya Ivic im Strafraum einen der Kollegen aus dem schönen Bündnerland. Klarer Elfmeter. Rafel Deplazes trat für Chur 97 zum Penalty an und schoss gut und platziert in die untere linke Ecke. Doch nicht gut und platziert genug für Widnaus «Panther» Ilija Kovacic, der sich lang und länger machte und den Elfmeter zum Corner ablenken konnte.

Gegenwehr beinahe komplett eingestellt

Nach der Halbzeit war die Überlegenheit der Blau-Weissen noch krasser. Die Churer hatten die Gegenwehr beinahe komplett eingestellt und kamen in den gesamten 45 Minuten nur noch zu einer einzigen Chance. Völlig konträr die Gastgeber, die sich ein um andere Mal in den Churer Strafraum kombinierten. Der Lohn der guten Arbeit waren drei weitere Tore.

Zunächst eine wunderbare Aktion. Michael Alder hatte den Ball rechts aussen nach vorne getrieben, passt schräg zurück zur Mitte. Stefano D`Amico stieg über den Ball und düpierte damit die Churer Verteidigung. Das Spielgerät kam zu Daniel Lässer, der etwa von der Strafraumgrenze freie Bahn hatte und das Kunstleder passgenau in die linke untere Torecke zum 4:1 verarbeitete. Wie auch den Schuss aus gut 25 Metern, den Lässer nach einer Stunde Spielzeit ohne Vorankündigung und ansatzlos abfeuerte. Wieder links unten ins Churer Tor. Diesmal war es das 5:1.

Weitere prächtige Kombination

Den Schlusspunkt unter das Widnauer Schützenfest setzte dann Widnaus Goalgetter Ceyhun Tüccar, der eine weitere prächtige Kombination über Noah Thönig und Lars Ivanusa mit dem eiskalt verwerteten 6:1 abschloss. Mit diesem überzeugenden Sieg konnten die Blau-Weissen ihren zweiten Tabellenrang hinter dem FC Kreulingen, der den FC Frauenfeld mit 6:2 abfertigte, prolongieren. Jetzt geht es am kommenden Samstag zu den Seebuben vom FC Rorschach-Goldach, die bisher noch nicht überzeugen konnten.