Zwei Spieler von Chur 97 werden am Sonntag wohl Schwierigkeiten haben, nicht aus alter Gewohnheit bei der falschen Kabinentür abzubiegen. Denn Stefan Lukic und Andrea Lo Re haben so einige Paar Stollenschuhe auf der Aegeten zerschlissen. Beide spielten mehrere Saisonen für die Blau-Weissen und wissen daher um die Stärken und Schwächen der Mannen von Trainer Andreas Lüchinger Bescheid.
«Chur 97 hat das Messer am Hals»
Individuelle Bewegungsmuster
Was aber auch umgekehrt gilt. Schliesslich kennt man sich und die individuellen Bewegungsmuster und Tricks aus zahllosen früheren Trainings. Weshalb sich die Widnauer Defensive sicher gut auf Churs Torschützen Nummer eins Andrea Lo Re wird einstellen können. Und die Offensivkräfte werden wissen, wie sie sich an Verteidiger Stefan Lukic vorbeimogeln können.
Beim FC Widnau sind für Sonntag alle Spieler an Bord. Coach Andreas Lüchinger und Co-Trainer Daniel Lüchinger können daher aus dem Vollen schöpfen und die nominell beste Aegeten-Elf aufbieten. «Wir sind sehr gut drauf und erwarten in diesem Heimspiel einen Sieg.» Lässer, Liechti und Co. dürfen mit breiter Brust auftreten.
Dem Team ist der beste Saisonauftakt gelungen, seit man in der 2. Liga interregional mitspielt. Sechs Spiele hat man mit vier Siegen und zwei Unentschieden als ungeschlagene Mannschaft hinter sich gebracht. Der Lohn der Mühe? Aktuell der zweite Rang mit 14 Punkten. Nur zwei Punkte hinter Tabellenleader FC Kreuzlingen.
Holprig in die Saison gestartet
Und die Gegner aus Chur? Sind holprig in die Saison gestartet und spielten bisher unter ihrem üblichen Niveau. Nur sechs Punkte aus sechs Spielen. Das ist weit unter den im Bündnerland gehegten Erwartungen. «Von den Einzelspielern her gesehen, von der Qualität des Kaders her, müssten sie viel weiter vorne stehen», weiss auch Daniel Lüchinger, «sie haben buchstäblich das Messer am Hals und werden entsprechend spielen und kämpfen. Und dann ist es im Fussball wie beim Boxen: angeschlagene Gegner sind die gefährlichsten. Wie immer werden wir aber nicht auf den Gegner schauen, sondern unser Spiel auf unsere eigenen Qualitäten ausrichten. Und unser Spiel machen.»
Bei aller Vorsicht darf tatsächlich ein Sieg der Blau-Weissen erwartet werden. Die Widnauer haben einen Lauf und werden sich die Chance auf die Tabellenspitze nicht entgehen lassen. Obwohl der Tabellenführer aus Kreuzlingen in dieser Spielrunde mit den Gästen vom FC Frauenfeld eine eher leichtere Aufgabe zu bewältigen hat.