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Kommentar
Diepoldsau
28.09.2021
29.09.2021 09:09 Uhr

Echt jetzt? Der ganze Transit über die Rheininsel?

Der Alte Rhein bei Diepoldsau müsste unter- oder überquert werden.
Der Alte Rhein bei Diepoldsau müsste unter- oder überquert werden. Bild: kunstweg-alter-rhein.at
Die österreichische Umwelt- und Verkehrsministerin Leonore Gewessler hat es ausgeplaudert. Natürlich werde die S18-Alternative durch eine Unterflurtrasse über die Diepoldsauer Reininsel genau geprüft. Was soll das? Ein Kommentar von Chefredaktor Gerhard M. Huber.

Der Kommentar zur Zeit:

Da haben wir es wieder. Wie seit Monaten vorherzusehen, drängt die österreichische Politik auf eine Erledigung des seit fünf Jahrzehnten schwärenden Problems einer Verbindung der beiden Rheintalautobahnen. Aber nicht mit einer immer wieder hin und her gewälzten und geplanten Schnellstrasse S18 über österreichisches Gebiet. Nein, man will sich das hausgemachte Transitproblem durch die Schweiz lösen lassen.

Mit einer Unterflurlösung quer durch die gesamte Diepoldsauer Rheininsel. Was für die Ösis zweifellos ihrer Bevölkerung leichter zu vermitteln wäre. Zumal dann ja der Löwenanteil der immensen Kosten durch die Schweiz zu tragen wäre. Schliesslich entstünde das stolze und länderverbindende Strassenbauwerk ja auch weit überwiegend auf Schweizer Gebiet.

Wir machen nicht mit!

Und nirgends ist ein verantwortlicher Schweizer Politiker zu hören oder sehen, der diesen Spielchen Einhalt gebietet. Mit einer schlichten, aber einfachen Begründung: Wir machen hier nicht mit!

Denn die zweifellos unabdingbar und dringend notwendige Ortsumfahrung Diepoldsau, die auch im soeben an den Bund übergebenen Agglomerationsprogramm Rheintal enthalten ist, kann nur das mittlere Rheintal, niemals aber das untere Rheintal in der notwendigen Art und Weise entlasten. Denn wer von Deutschland kommend in Richtung St.Gallen oder Zürich will, wird nicht den Umweg über Hohenems-Diepoldsau wählen.

Autobahnanschluss bereitgestellt

Ganz zu schweigen davon, dass die Schweiz vor nunmehr bereits beinahe sechzig Jahren (!) in St.Margrethen auf eigene Kosten einen Autobahnanschluss für die S18 bereitgestellt hat und dort auch das neue für das ganze Rheintal zuständige Zoll- und Abfertigungsareal entstehen wird. Ein Schelm, wer glaubt, dass die LKW-Fahrer, die von Deutschland nach Italien oder umgekehrt fahren wollen, dann nicht auf Schleichwegen abkürzen werden, um nicht zuerst nach Hohenems und dann auf Schweizer Seite wieder zurück nach St.Margrethen zu müssen.

Also, liebe Politiker und Verantwortungsträger in der Wirtschaft: steht endlich auf und wahrt die Interessen unserer Bevölkerung!

Meine Meinung – und Ihre?

Gerhard M. Huber, Chefredaktor rheintal24.ch

rheintal24/gmh/uh