Der Fussballnachmittag in Widnau beginnt an diesem Sonntag bereits um elf Uhr. Denn dann startet das bereits traditionelle Oktoberfest. Mit Alpen-DJ Heiner, mit Weisswurscht und süssem Senf, mit Hennele, Weissbier und allem, was dazugehört. Ebenfalls bereits traditionell werden viele Gäste in Dirndl oder Lederhosen erwartet.
Festen, Feiern und Schunkeln
Um 14.00 Uhr gibt es dann Ablenkung vom Festen, Feiern und Schunkeln. Etwas Fussball muss auch sein. Und es ist ein hochkarätiger Gegner, der auf der Aegeten seine Stollenschuhe schnüren wird. Nämlich ein Absteiger aus der Ersten Liga. Der FC Red Star Zürich will den sofortigen Wiederaufstieg und hat in Sommer gleich zwölf neue Spieler geholt.
Der Start in die Saison liess sich für die Roten Sterne jedenfalls gut an. Auswärts wurde gleich einmal der FC Seuzach mit 6:0 Toren abgefertigt. Auch der FC Wil wurde zu Null nach Hause geschickt, nämlich mit 3:0. Dem SV Schaffhausen gelang es zuhause, den Zürchern eine Niederlage zuzufügen und gegen die Remis-Spezialisten aus Weesen gab es dann, wie beinahe nicht anders zu erwarten, ein Unentschieden.
Von katholischem Jünglingsverein gegründet
«Red Stars Zürich». Der Name erinnert an Roter Stern Belgrad. Doch wer glauben möchte, dass es sich um einen von Schweizer Serben gegründeten Klub handle, der liegt vollkommen daneben. Der FC Red Star Zürich wurde nämlich von einem katholischen Jünglingsverein bereits 1905 gegründet. Und der Name bezieht sich auch nicht auf eine Institution des nicht wirklich ruhmreichen real existierenden Sozialismus, sondern auf die vor 120 Jahren weltbekannte Dampfschifffahrtslinie «Red Star Line» und wurde von den gründenden Jünglingen in einer Zeitung gefunden.
Die Widnauer wissen, dass da eines der stärkeren Kaliber der Liga auf sie zukommt. «Trotzdem haben wir keine Ahnung vom Gegner, kennen weder die Spieler, noch das Spielsystem. Aber Red Star ist sicher ein Schwergewicht», erklärt Co-Trainer Daniel Lüchinger. Die Blau-Weissen dürfen selbstbewusst in das Spiel gehen und sich auf ihre Stärken verlassen.
Auswärtstournee mit vier Punkten
Die zuletzt gespielte «Auswärtstournee» in Weesen und Frauenfeld brachte vier Punkte und die Gewissheit, auch mit einer eher schlechten Leistung noch Unentschieden oder Siege nach Hause spielen zu können. Die Lüchinger-Jungs liegen auf dem stolzen dritten Tabellenplatz, nur zwei Punkte von Leader FC Kreuzlingen entfernt und punktegleich mit dem Zweiten FC Bazenheid. Hätte man nicht schon 21 Strafpunkte kassiert, womit man die Strafpunktereihung in der Liga mit weitem Vorsprung anführt, dann wäre der zweite Platz drin gewesen.
Nur zwei Spieler fehlen am Sonntag: Timo Faleschini, der in Frauenfeld einen Fussgelenkbruch erlitten hat. Und Carlos de Almeida, der abwesend ist. Gesperrt ist keiner. Also könnte auch Daniel Lässer wieder dabei sein, der in dieser Woche nach der hartnäckigen im Cupspiel gegen die Grashoppers erlittenen Fussgelenksverletzung sein Training wiederaufgenommen hat.
Das Spiel gegen die Red Stars hat also alle Zutaten, um ein sportlicher Leckerbissen für die Rheintaler Fussballfans zu werden.