Die Partie begann auch Sicht der Gastmannschaft ideal: Bereits nach fünf Minuten durfte Boller einen Foulelfmeter treten, nachdem zuvor Fessler regelwidrig gestoppt wurde. Er tat dies souverän und brachte seine Farben bereits früh in Front. Auch in der Folgezeit hatte Heiden die klareren Chancen, wobei Köberl mittels Lattenfreistoss dem Tor am nächsten kam. Die Gäste investierten viel in ihr Offensivspiel, während dem die Hausherren erst nach rund 26 Zeigerumdrehungen ein erstes Mal gefährlich - und letztlich vergebens - in Tornähe kamen. Heiden dominierte die Partie und wollte noch vor der Pause verpasstes nachholen.
Doppelter Fessler bringt Vorentscheidung
Gesagt, getan: In Minute 38 brachte erneut Köberl einen gefährlichen Ball mittels Freistoss auf das Rheinecker-Gehäuse. FCR-Schlussmann Hüttenmoser konnte den Schuss nur nach vorne abprallen, lassen wo Samuel Fessler zum null zu zwei abstaubte. Heiden nahm nun wieder Fahrt auf und es sollte noch besser kommen. Erneut schaffte es Fessler in den Totomat - doch anders als fünf Minuten zuvor skorte dieses Mal Mittelfeldspieler Raphael Fessler, der in der 43. Minute auf Querpass von Bischoff traf. Innert fünf Minuten führten die beiden Brüder die Vorentscheidung herbei, ehe es im Rheinecker Regen in die Pause ging. Auch im Anschluss liessen die Vorderländer wenig zu - auch wenn Rheineck-Captain Keller nach 56 Minuten nach seinem Distanzversuch wohl selber wusste, dass das Abspiel zu seinen besser postierten Mitspielern wohl die bessere Lösung gewesen wäre.
Zum Schluss wird es kitschig
So nahm die Partie ihren Lauf und bot in den Schlussminuten noch Stoff für Fussballromantiker. Zunächst besorgte Keller (81.) den Rheinecker Ehrentreffer, ehe Bischoff (83.) mittels Distanzschuss postwendend antwortete. Die Partie war gelaufen, doch die letzten beiden Höhepunkte kamen kurz vor Schluss. Zunächst profitierte Lanter in Minute 88 von einen Rheinecker Stellungsfehler und verwandelte souverän zum eins zu fünf. Für Lanter war es das vorläufig letzte Spiel im FCH-Dress - er wird einen Auslandaufenthalt absolvieren und anschliessend seinen Lebensmittelpunkt in die Nordwestschweiz verlegen. Zwei Minuten später war es Reich überlassen, mit dem sechsten Heiden-Tor den Schlusspunkt zu setzen - jener Reich, der im Kader der Vorderländer die Position des Ersatztorhüters inne hat und an diesem Nachmittag aus Personalmangel als Feldspieler mit auf's Matchblatt genommen wurde. Geschichten, die nur der Fussball schreibt.