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Widnau holt den zweiten Sieg

Ceyhun Tüccar entwischt seinen Schaffhausener Gegenspielern
Ceyhun Tüccar entwischt seinen Schaffhausener Gegenspielern Bild: Ulrike Huber
Nach zwei Runden in der 2. Liga Interregional steht der FC Widnau nach einem hart erkämpften 4:2 Heimsieg gegen SV Schaffhausen noch ohne Punkteverlust auf Rang drei der Tabelle.

Was war das denn für ein Fussballmatch auf der Aegeten? Vier Penaltys, wunderschöne Tore aus dem Spiel heraus, Gelbe und eine rote Karte, erratische Schiedsrichterentscheidungen. Es war alles drin, was der Fussball so zu bieten hat.

  • Michael Alder spielte eine sehr gute Partie in der Innenverteidigung Bild: Ulrike Huber
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  • Sandro Hutter vor seinem verbalen Ausraster in Richtung Schieri Bild: Ulrike Huber
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Zwei erfahrene Frontmänner

 Gast war die Spielvereinigung Schaffhausen, am Bodensee oft nur «Spielvi» genannt. Ein gerade aus der zweiten Liga Regional aufgestiegenes Team, das aber mit Stürmer Luca Tranquilli und Trainer Gianluca Frontino zwei erfahrene Frontmänner aufweist.

Der FC Widnau begann wie von der Tarantel gestochen. Ohne die verletzten Lässer und Liechti angetreten, gaben die jungen, aber bereits erfahrenen «Young Boys» von der ersten Sekunden an Vollgas. Was schon nach zwei Minuten dazu führte, dass Noah Thönig nach quirlig-schneller Vorarbeit von rechts zum im Strafraum wartenden Ceyhun Tüccar passte, der den Ball gefühlvoll an den linken Pfosten beförderte. Der Abpraller sprang ihm wieder vor die Füsse. Sein Spielvi-Gegenspieler wusste sich nur noch mit einem Foul zu helfen. Den hierfür verhängten Penalty verwandelte Tüccar selbst zur 1:0 Führung.

  • Ilija Kovacic hielt mit teils spektakulären Paraden die Widnauer Führung fest Bild: Ulrike Huber
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  • Bild: Ulrike Huber
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  • Kaya Sahin bot eine gute erste Hälfte, tauchte dann aber völlig unter Bild: Ulrike Huber
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Zweite gefährliche Aktion

 Die ganze erste Halbzeit gehörte den Schützlingen von Trainer Andi Lüchinger. Ilija Ivic hielt die Abwehr zusammen, das Wenige, was vor der Pause aufs blau-weisse Tor kam, rettete Goalie Ilija Kovacic. Zum Teil mit spektakulären Paraden. Das Mittelfeld wurde schnell überbrückt. Mit flotten Kombinationen oder Einzelleistung. So fünf Minuten vor dem Pausentee, als Ceyhun Tüccar vom Mittelkreis mit dem Ball am Fuss halblinks nach vorne stürmten und die Schaffhausener der Reihe nach vernaschte. Bis er im Strafraum von den Beinen geholt wurde. Neuerlicher Penalty. Diesmal war es Lars Ivanusa, der sicher verwertete. So ging es mit einer 2:0 Führung in die Kabinen.

Zaubertrank in der Kabine

 Man musste sich fragen, ob den Seebuben in der Halbzeit ein Zaubertrank von Miraculix eingeflösst worden war, oder ob es an den drei Einwechslungen lag, die Schaffhausen-Trainer Frontino in der Pause vorgenommen hatte. Jedenfalls stürmten die Seestädter mit Mann und Maus. Das Ergebnis war ein Foul von Noah Massari im Trafraum am schnellen und trickreichen Marc Schmid. Und Luca Tranqilli verwandelte den Elfer traumsicher zum 1:2 Anschlusstreffer für den SV Schaffhausen.

  • Die Widnauer waren stets angriffig und kämpften um jeden Ball Bild: Ulrike Huber
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  • Lars Ivanusa konnte sich von seinen Kollegen zu zwei Toren gratulieren lassen Bild: Ulrike Huber
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Nur zwei Minuten später wurde SpielVi-Stürmer Marc Schmid ein weiteres Mal im Widnauer Strafraum von den Beinen geholt. Der Übeltäter war diesmal Torwart Ilija Kovacic, der in höchster Not zugegriffen hatte. Der Held der Situation war dann ebenfalls Kovacic. Denn diesmal parierte er den wieder von Luca Tranqilli getretenen Penalty spektakulär.

Im eigenen Verteidigungsdrittel eingeschnürt

Die Schaffhausener griffen weiter an und schnürten die Blau-Weissen im eigenen Verteidigungsdrittel ein. Bis zur 62. Minute. Bis zum Entlastungsangriff über die rechte Seite, woTimo Faleschini die Kugel nach vorne brachte. Ein schräg rückwärts nach innen gerichteter genauer Pass zu Lars Ivanusa. Und dieser zeigte ein Kabinettstückchen, tanzte noch einen Verteidiger aus, legte sich den Ball auf den starken rechten Fuss, schaute auf, und schlenzte sein liebstes Spielgerät mit Wucht genau ins rechte Kreuzeck zum 3:1.

Noah Thönig mit zufriedenem Lächeln nach seinem schönen Tor Bild: Ulrike Huber

Nur zwei Minuten später: der zweite Angriff der Widnauer in Hälfte Zwei und das zweite Tor. Diesmal war es eine schöne Kombination Lamorte, Tüccar, linker Torpfosten von Schaffhausen zu Noah Thönig, der den Ball überlegt und akkurat zwischen Torhüter und Verteidiger hindurch ins Netz beförderte.

Zweiten Treffer erzielt

Mit der 4:1 Führung war auch der Wille der Schaffhausener in Wahrheit gebrochen. Dennoch kämpften die Seebuben weiter und erzielten eine Viertelstunde vor Schluss noch ihren zweiten Treffer. Diesmal war es Lukas Zwahlen, der von mehreren Widnauern bedrängt, den Nerv hatte, das Spielgerät elegant über Kovacic ins blau-weisse Netz zu lupfen. Bei diesem 4:2 Spielstand blieb es dann bis zum Abpfiff.

Noch zwei Besonderheiten der Partie: FCW-Trainer Andreas Lüchinger erhielt vom eher schwachen, weil vollkommen inkonsequent und ohne erkennbare Richtung pfeifenden Schiedsrichter die gelbe Karte. Wegen Reklamierens. Gleich die rote Karte zeigte der Referee dem Widnauer Sandro Hutter, der den Schieri nach einer zweifelhaften Entscheidung beleidigte. Ein sowohl spielerisch gutes, als auch von beiden Seiten kampfbetontes Spiel wurden von den Hausherren verdient, wenn auch vielleicht mit einem Tor zu hoch, gewonnen.

Verdienter Applaus bei der Auswechslung für den zweifachen Torschützen Lars Ivanusa Bild: Ulrike Huber

 

Matchtelegramm 29.08.2021

2. Liga Interregional – Gruppe 6

FC Widnau – SV Schaffhausen 4:2 (2:0)

Aegeten – 250 Zuschauer – SR Cédric Miehle (schwach)

Tore:  3. Tüccar (Penalty) 1:0, 40. Ivanusa (Penalty) 2:0, 46. Tranquilli (Penalty) 2:1, 59. Ivanusa 3:1, 62. Noah Thönig 4:1, 75. Zwahlen 4:2.

FC Widnau: Kovacic; Massari (60. Samuel Thönig), Ivic, Alder, Faleschini; Kaya (60. De Almeida), Lamorte (90.+2. Lufi), Tüccar (84. Rieser), D`Amico; Ivanusa (74. Hutter), Noah Thönig.

SV Schaffhausen: Trümpler; Silvestri (46. Rether), Bolli, Löble, Lenz (70. Wächli); Gubser (46. Damian Schmid), Kargbo (46.Neidhard), Zwahlen, Gmür; Tranquilli, Marc Schmid.

Gelbe Karten: 31. D`Amico, 39. Bolli (beide Foul), 77. Andi Lüchinger (Reklamieren).

Rote Karte: 87. Hutter (Schiedsrichterbeleidigung).

2. Liga interregional - Gruppe 6
1. FC Red Star ZH 2 2 0 0 (1) 9 : 0 6  
2. FC Kreuzlingen 2 2 0 0 (1) 6 : 1 6  
3. FC Widnau 1 2 2 0 0 (2) 8 : 5 6  
4. FC Bazenheid 1 1 1 0 0 (1) 2 : 0 3  
5. FC Weesen 1 2 1 0 1 (0) 5 : 5 3  
6. SV Schaffhausen 1 2 1 0 1 (0) 4 : 5 3  
7. FC Amriswil 1 2 1 0 1 (2) 6 : 5 3  
8. FC Frauenfeld 1 2 1 0 1 (4) 6 : 5 3  
9. Chur 97 1 2 1 0 1 (4) 3 : 4 3  
10. FC Seuzach 2 0 1 1 (2) 3 : 9 1  
11. AS Calcio Kreuzlingen 1 2 0 1 1 (3) 4 : 7 1  
12. FC Blue Stars ZH 1 0 0 1 (3) 1 : 3 0  
13. FC Wil 1900 2 2 0 0 2 (5) 3 : 7 0  
14. FC Rorschach-Goldach 17 1 2 0 0 2 (9) 2 : 6 0  

rheintal24/gmh/uh
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