Die Coronafallzahlen in der ganzen Schweiz haben sich innert der letzten zwei Wochen verdoppelt. Doch nicht nur die Inzidenzzahlen steigen. Auch in den Spitälern ist der Anstieg spürbar. So füllen sich langsam wieder die Intensivstationen. Musste noch vor zwei Wochen keine einziger Covid-Patient in den Krankenhäusern des Kantons intensiv behandelt werden, sind es heute schon wieder dreizehn Menschen, wovon zehn Erkrankte künstlich beatmet werden müssen.
Schweizweit über 3´000 Ansteckungen an einem Tag
Wie Patrick Mathys vom Bundesamt für Gesundheit in einer Pressekonferenz mitteilte, hat es innerhalb von 24 Stunden schweizweit über 3´000 Ansteckungen gegeben. Eine Zahl, wie sie zuletzt im Januar erreicht wurde. «Was im Moment passiert, macht uns Epidemiologen nicht glücklich. Wir sehen eine deutliche und rasche Zunahme der Fallzahlen», so Patrick Mathys, «Es zeichnet sich eine neue Pandemiewelle ab.»
Zwar wolle niemand mehr in einen Lockdown, aber «Wenn die Epidemie wirklich massiv an Fahrt aufnehmen wird, dann sind leichte Massnahmen nicht die Notbremse, die dann den schnellen Wandel bringt.» Deshalb brauche es jetzt noch ein bisschen Engagement und Willen – und eben die Impfung.
Zeitpunkt, sich impfen zu lassen
Mathys appelliert eindringlich: «Es ist jetzt der Zeitpunkt, sich impfen zu lassen!» Möglichst viele Personen sollen in den Pool der Immunen verschoben werden, um die Szenarien, welche sich am Horizont abzeichnen würden, zu verhindern. Das sei keine Prognose, betonte Mathys. Vieles hänge vom Verhalten der Menschen ab.
«Die Herausforderung ist, die Krankheitslast nicht zu gross werden zu lassen», so die neue Task-Force-Chefin Tanja Stadler. „Bei den rund tausend Intensivbetten, welche schweizweit betrieben werden könnten, sollte der Anteil der Covid-Patienten ein Drittel nicht übersteigen, ansonsten droht wieder eine Verschiebung von nicht-zwingenden Operationen wie im letzten Jahr. Damals wurden über 30'000 Eingriffe verschoben. Aktuell liegen über 100 Covid-Patienten auf der Intensivstation.
Die Unentschlossenen erreichen
Leider lehne ein Viertel der noch nicht immunisierten Impfberechtigten die Impfung ab. Tanja Stadler wies darauf hin, dass die Impfkampagne nun die Unentschlossenen erreichen müsse, um die drei Ziele – Schutz des Gesundheitswesens, der Kinder und der Gefährdeten – zu erreichen.