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Fussball Regional
15.08.2021
15.08.2021 19:28 Uhr

Das Fussballwunder ist ausgeblieben

Lange Zeit konnten sich die Widnauer gut zur Wehr setzen
Lange Zeit konnten sich die Widnauer gut zur Wehr setzen
Der Grasshopper Club Zürich, Rekordmeister und Rekordpokalsieger hat das Cupspiel gegen den FC Widnau standesgemäss mit 5:0 für sich entschieden.

Es war ein Riesenfussballfest auf der Aegeten, das auch durch die 0:5 Niederlage der Widnauer nicht getrübt werden konnte. 2.600 Zuschauer feuerten die beiden Teams an. Eine durch nichts getrübte freudige Atmosphäre. Ein farbenprächtiges Bild und friedlich feiernde und singenden GCZ-Fans. Der bekannte Fernsehmoderator Victor Rohner gab gewohnt professionell den Platzsprecher. Und schliesslich sahen die Besucher rotz des eindeutigen Ergebnisses einen sehenswerten Fussballmatch.

Die GCZ-Spieler holten sich schon vor der Partie viele Sympathien, als sie auf dem Platz ein Banner entrollten: «GCZ gratuliert dem FC Widnau zum 90. Geburtstag.»

 

Ein Hexer zwischen den Torpfosten

«Man of the Match»? Trotz der fünf erhaltenen Tore eindeutig Widnaus Goalie Ilyia Kovacevic. Vor allem in der ersten Halbzeit erwies sich der Neuzugang als wahrer Hexer zwischen den Torpfosten, zeigte eine Parade nach der anderen, einen Sensationsreflex nach dem anderen. Alle fünf Bälle, die hinter ihm im Netz zappelten, waren schlicht unerreichbar. Dass es nach der ersten Halbzeit nur 0:1 stand, war zum grossen Teil das Verdienst von Kovacevic

Das Spiel begann wie erwartet. Der Ball rollte nämlich wie auf der berühmten schiefen Ebene in Richtung des weiss-blauen Tors. Und es passierte, was nicht passieren sollte. Nämlich eine frühe Führung für die Zürcher Super-League-Truppe. Goalie Kovacevic parierte zunächst noch grandios einen Volleyschuss des japanischen Nationalteamspielers Hayao Kawabe, der Abpraller fiel aber Mittelstürmer Shkelqim Demhasaj vor die Füsse, der eiskalt zum 0:1 aus Sicht der Blau-Weissen verwertete. 

Bild: Ulrike Huber

Die Situation im Griff?

Obwohl die Grasshoppers stark überlegen waren, hatte man etwa ab einer halben Spielstunde das Gefühl, die Lüchinger-Truppe habe die Situation im Griff. Die jungen Verteidiger, die den kurzfristigen Ausfall von Routinier und Innenverteidiger Ilija Ivic zu verkraften hatten, rackerten, störten, rannten und warfen sich in jeden Ball.

Und in den ersten Minuten der zweiten Halbzeit sogar beinahe der Ausgleich: Nach Vorarbeit des sehr gut spielenden Sahin Kaya trat Noah Thönig von rechts einen scharfen Querpass flach in die Mitte vor das GCZ-Tor. Samuel Thönig kam mit seiner Fussspitze nur um Haaresbreite zu spät. Dann aber war es vorbei mit der Herrlichkeit. 

Ab der 53. Minute fielen die Zürcher Tore im Fünf-Minuten-Takt. Den Anfang zum 0:2 aus FCW-Sicht machte der zur Halbzeit frisch ins Spiel gekommene Francis Mohmo, der aus kurzer Distanz einköpfte. Vier Minuten später bereits die endgültige Entscheidung mit dem 0:3 durch Nikola Gjorgjev, der allein an der Strafraumgrenze stehend angespielt wurde und mühelos verwertete.

Mit Hackentrick Treffer erzielt

Nur zwei Zeigerumdrehungen später ging der Zürcher Torreigen weiter. Diesmal war es Florian Hoxha, der eine unübersichtliche Situation im Fünf-Meter-Raum der Aegeten-Boys ausnutzte und mit einem Hackentrick den nächsten Treffer erzielte.

Tor Nummer fünf folgte dann nach weiteren zwölf Minuten durch Nuno da Silva, der aus sehr spitzem Winkel den Ball ins lange Eck zirkeln konnte.

Trotz der Niederlage feierte das Publikum nach dem Match «ihren» FC Widnau. Und nicht nur die Spieler, sondern auch die Funktionäre und vielen Helfer, die in kurzer Zeit mit diesem Pokalspiel einen sensationellen Event aus dem Boden gestampft haben.

 

Bild: Ulrike Huber

Matchtelegramm, FC Widnau-Grasshoppers Zürich, 1. Hauptrunde Swiss Fussball Cup

Aegeten, 2´600 Zuschauer, SR Nico Gianforte (Sehr gut)

FC Widnau - Grasshopper Club Zürich 0:5 (0:1)

Tore: 5. Demhasaj 0:1, 53. Momoh (Kopf) 0:2, 56. Gjorgjev 0:3, 59. Santos 0:4, 72. Da Silva 0:5.

FC Widnau: Kovacevic; Faleschini, Alder (79. Koller), Kaya, de Almeida; Samuel Thönig (54. Hutter), Lässer (66. Tüccar), Liechti, D`Amico (66. Lamorte), Ivanusa (66. Massari); Noah Thönig.

Grasshopper Club Zürich: Campos Moreira; Arigoni, Cvetkovic, Margreitter (46. Gomes); Fehr, Schmid (58. Dijani), Kawabe, Hoxha; Pusic (46. Da Silva), Demhasaj (46. Mohmo), Gjorgjev (58. Santos).

Gelbe Karten: 74. Alder, 84. Kaya (beide Foul)

 

 

Bild: Ulrike Huber
rheintal/gmh/uh
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