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Altstätten
13.08.2021

Vertrauensentzug und Strafanzeige

Werner Ritter, Rechtsanwalt und Präsident des Altstätter Museumvereins
Werner Ritter, Rechtsanwalt und Präsident des Altstätter Museumvereins Bild: leaderdigital.ch
Jetzt rappelt die Kiste im Museumsverein Altstätten. Dem umtriebigen Präsidenten Werner Ritter wurde von vier Vorstandsmitgliedern das Vertrauen entzogen. Was dieser mit Strafanzeigen wegen ehrverletzender übler Nachrede beantwortete.

Ging es in Altstätten rund um den Museumsausbau bei der Prestegg wegen der vorgelagerten Mauer schon rund, so fliegen jetzt im Museumsverein auch intern die Fetzen. Laut Informationen von rheintaler.ch haben in einer Anfang dieser Woche stattgefundenen Vorstandsitzung vier von fünf neben dem Präsidenten Werner Ritter anwesende Vorstandsmitglieder diesem das Vertrauen entzogen.

Schreiben an etwa 400 Mitglieder

In einem Schreiben mit dem Titel «Ergänzende Informationen zur ordentlichen Mitgliederversammlung 2021 des Museumsvereins Prestegg (Anm. diese findet am 18. August statt) und Stellungnahme betreffend Vereinspräsidium» wurden alle Vereinsmitglieder über diesen Vertrauensentzug informiert.

Als Grund für diesen Schritt nannten die vier von fünf anwesenden Vorstandsmitgliedern, die auch das Schreiben unterfertigt hatten, «wiederholte untragbare Vorkommnisse und existentielle Konflikte», zu denen es im Vorstand unter der Führung von Präsident Werner Ritter gekommen sei. Weiter heisst es: «Werner Ritter hat eine konstruktive und wertschätzende Zusammenarbeit im Sinne der übergeordneten Sache verunmöglicht. Dies stand der kontinuierlichen Weiterentwicklung und Verbesserung der Geschäftsabläufe und betrieblichen Prozesse im Verein und Museum vielfach im Weg.»

Wiederwahl von Ritter nicht unterstützen

Es könne jedenfalls eine Wiederwahl von Werner Ritter in ein Amt im Museumsverein seitens des Vorstands nicht unterstützt werden.

Zwar wurde in selbem Schreiben dem Herrn Präsidenten sein «in den letzten Jahren grosses Engagement für das Museum» bescheinigt. Dennoch zeigt sich Werner Ritter verständlicherweise über den Vorgang «not amused». Vielmehr hat er sogar unverzüglich Strafanzeige gegen die vier Vorstandsmitglieder Katharina Dellai-Schöbi, Fredi Frei, Brigitte Schneider und die Museumsleiterin Caroline Schärli eingebracht.

Ehrverletzender Vorwurf

In diesen Strafanzeige bringt er vor, dass der Vorwurf, er verunmögliche eine eine konstruktive und wertschätzende Zusammenarbeit im Sinne der übergeordneten Sache, als ehrverletzend zu betrachten sei.

Werner Ritter, der im Hauptberuf bekannterweise Rechtsanwalt ist, erachtet aufgrund der Tatsache, dass genannter Brief an etwa vierhundert Adressaten ging, auch den Tatbestand der üblen Nachrede für erfüllt.

Turbulente Mitgliederversammlung

Das wird ja wohl eine turbulente Mitgliederversammlung am kommenden Mittwoch. Spannend, ob sich künftig Vorstandsmitglieder finden lassen für einen Verein, in dem man von Strafanzeigen bedroht ist, wenn man dem Präsidenten das Vertrauen entzieht und sich dann traut, die Gründe dafür zu benennen.

rheintal24/gmh/uh
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