Mit der Nachricht, die nach fünf Jahrzehnten endlich vereinbarte Trassenvariante der S18, also der Verbindung der beiden Rheintalautobahnen auf Österreichischer und Schweizer Seite, erneut evaluieren lassen zu wollen, hat die österreichische Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität (sic!), Innovation und Technologie erhebliche Aufregung im benachbarten Vorarlberg erzeugt. Rheintal24 hat berichtet.
«Man kann Projekte auch zu Tode prüfen»

Stellungnahmen aus dem Rheintal
Die ersten Stellungnahmen von politisch Verantwortlichen im Rheintal zu diesem Thema sind eingetroffen. Dabei trifft es St.Margrethens Gemeindepräsident Reto Friedauer, der ja auch Präsident des grenzüberschreitenden Vereins Agglomeration Rheintal ist, auf den Punkt, wenn er folgendes feststellt.
«Vor bald zehn Jahren (Oktober 2011) wurde der Schlussbericht des konsensorientierten Planungsverfahrens Mobil im Rheintal (MIR) publiziert. In diesem mehrjährigen, sehr aufwändigen Prozess wurden umfassende Analysen, insbesondere auch im Umweltbereich, vorgenommen. Ich habe kein Verständnis dafür, dass die Ergebnisse dieses Prozesses nun neu evaluiert werden sollen. Wichtig für unser grenzüberschreitendes Tal wäre jetzt eine klare Vorwärtsstrategie in übergeordneten Verkehrsfragen, und nicht ein Rückschritt auf Feld 1. Man kann Projekte auch zu Tode prüfen.»
Wiener Schildbürgerposse
Auch Nationalrat Mike Egger zeigt sich äusserst verwundert und befremdet über diese Schildbürgerposse, die da Wien von der Frau Umwelt- und Verkehrsministerin Gewessler aufgeführt wird:
«Persönlich empfinde ich es genau gleich wir Herrn Wallner! Seit ich politisch denken kann, versuchen wir hier die beiden Autobahnen endlich miteinander zu verbinden. Eine Verbindung der Autobahnen würden Entlastungen in den Dörfern auf beiden Seiten mitbringen aber auch die Wirtschaft in unseren Regionen würden von einer besseren Vernetzung profitieren. Persönlich bedaure ich es sehr, dass es in Österreich immer wieder zu Verzögerungen kommt. Eventuell wäre einmal ein Treffen mit der Botschafterin von Österreich ein Versuch wert.»
Auch Christian Sepin, als Gemeindepräsident von Au von diesem Verschubspiel auf österreichischer Seite bedauert die Vorgänge: «Wenn man etwas ablehnt, nicht will oder gar bekämpft kann das mit immer wieder aufgeworfenen neunen Fragen und geschürter Unsicherheiten gemacht werden. So wie ich den Artikel interpretiere, passiert leider das genau in diesem Fall.» Also ein wohlbekanntes politisches Spiel, um sich gegenseitig das Versagen bei einem Projekt in die Schuhe zu schieben.