Nach wochenlangen Party-Exzessen im St.Galler Bermuda-Dreieck reagierten Stadt und Polizei mit einer Plakatkampagne in den geplagten Gassen. Die Gastronomen mussten Abfallbehälter bereitstellen, die Polizei versprach mehr Präsenz. Gewerbe, Anwohner und Eigentümer im Quartier waren skeptisch. Zurecht? Die Bilanz ist ernüchternd: Die Massnahmen wirkten wenig, die spärlichen Polizeipatrouillen wurden kaum wahrgenommen.
Inakzeptables Treiben
Kurzer Rückblick: Seit rund einem Monat erlebt das «Dreieck» an Wochenenden einen Ausnahmezustand in fast rechtsfreiem Raum – mit inakzeptablen Ausschreitungen. «Seit dreissig Jahren wohne ich an der Engelgasse, sowas habe ich noch nie erlebt», erzählt E. R.* Massive Lärmbelästigungen, Aggressionen, Massenbesäufnisse, Sachbeschädigungen, Entwendungen, Verunreinigungen, Abfallberge und öffentliches Urinieren wurden zur neuen Realität im Ausgehviertel. Jugendliche Partygänger versammelten sich immer zahlreicher – mit viel mitgebrachtem Alkohol zum kollektiven Wegtreten. Auch die Polizei stellte fest: «Gespräche waren aufgrund des teils stark alkoholisierten Zustands der Partygäste schwierig.»