Im Jahr 2020 wurden insgesamt 295 Tonnen Fisch durch die Berufsfischer gefangen. Dieser Wert liegt nahe des Mittelwertes der letzten
fünf Jahre von knapp 280 Tonnen.
Lichtblicke für die Bodenseefischerei
Nährstoffe im See werden weniger
Aufgrund der kontinuierlichen Reduktion des Nährstoffeintrags und der Einwirkung anderer Faktoren in den vergangenen Jahrzehnten war abzusehen, dass die Fischerträge des Bodensees weiter zurückgehen würden. Daher verständigte sich die Internationale Bevollmächtigtenkonferenz für die Bodenseefischerei (IBKF) bereits 2015 darauf, die ausgegebenen Fischereilizenzen (Hochseepatente) schrittweise zu reduzieren, um den fischereilichen Ertrag pro Patent zu erhöhen.
Weniger Hochseepatente aber mehr Fische
Nun zeigt sich, dass der für die Berufsfischerei schwierige Weg der Patentreduktion in die richtige Richtung führt. Die avisierte Zielzahl von maximal 80 Hochseepatenten ab 2020 wurde mittlerweile sogar unterschritten: Aktuell legen lediglich 65 Fischer mit Hochseepatenten ihre Netze aus. Sie konnten 2020 im Durchschnitt knapp 4,3 Tonnen Fische anlanden.
Dieser Jahresfang pro Patent wurde letztmals 2012 erzielt, also zu einer Zeit, als noch von über 130 Berufsfischerinnen und Berufsfischern mehr als 500 Tonnen Fisch pro Jahr gefangen wurden. Doch seit 2013 machen grosse Stichlingsschwärme und zunehmende Quaggamuschelbestände den Fischen die Nahrung streitig. Außerdem entnehmen Kormorane, die seit Jahren am See immer weiter zunehmen, mittlerweile dem See sehr hohe Mengen an Fisch und behindern eine auf Nachhaltigkeit ausgerichtete fischereiliche Bewirtschaftung.
Artenreiche Fische im Bodensee sind das Ziel
Die Bevollmächtigten fordern deshalb ein wirksames international abgestimmtes Kormoranmanagement rund um den See. Die vom Land Baden-Württemberg in Auftrag gegebene Vorstudie zum Einfluss der Kormoranpopulation auf die Fischbestände wird ausdrücklich begrüßt.
Erklärtes Ziel der IBKF ist es, artenreiche Fischbestände im See und seinen Zuflüssen zu fördern und nachhaltig zu nutzen.