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Diepoldsau
11.06.2021
12.06.2021 11:49 Uhr

Stolzes Bauwerk für die ältere Generation

Gemeindepräsident Roland Wälter führte durch die Baustelle des Zentrums Rheinauen
Gemeindepräsident Roland Wälter führte durch die Baustelle des Zentrums Rheinauen Bild: Ulrike Huber
Der Neubau des Zentrum Rheinauen, des neuen Alters- und Pflegeheims in Diepoldsau ist weit gediehen. Der Rohbau ist fertig, die Hülle geschlossen. Zeit für eine Baubesichtigung.

Die Gemeinde Diepoldsau hat ihre Bürger eingeladen, an diesem Wochenende das im Bau befindliche neue Alters- und Pflegeheim zu besichtigen. Rund 150 Diepoldsauer hatten diese Gelegenheit wahrgenommen und wurden in Gruppen von jeweils zehn Personen in halbstündlichen Führungen durch den mächtigen Bau geführt. Ein fünfstöckiges, trotz seiner Grösse leicht und anmutig wirkendes Gebäude. Ein Gebäude, das ab dem Sommer 2022 neunzig älteren und betagten Mitbürgern einen schönen letzten Lebensabschnitt ermöglichen soll.

  • Der Rohbau ist fertig, das Gebäude ist dicht Bild: Ulrike Huber
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  • Gemeindepräsident Roland Wälter begrüsste die Besucher Bild: Ulrike Huber
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Gegen starke Konkurrenz durchgesetzt

Die Architekten von der ARGE Knorr Pürckhauer Architekten & WT Partner AG aus Zürich hatten sich im Wettbewerb gegen starke Konkurrenz durchgesetzt. Mit einem grosszügigen Projekt, das alle Anforderungen der Politischen Gemeinde Diepoldsau als Bauherrschaft erffüllt. Architekt Moritz Pürckhauer führte mit spürbarer Begeisterung durch den fertiggestellten Rohbau, in dem mit voller Kraft mit dem Innenausbau begonnen wurde.

«Die Entscheidung, keine Erweiterung des bisherigen Alters- und Pflegeheims Rheinauen anzustreben, sondern ein komplett neues Gebäude mit optimalen Abläufen zu errichten, hat sich jetzt schon als richtig erwiesen», so der junge Architekt, für den dieser Auftrag das erste Grossbauprojekt ist, «es wird ein starkes Haus mit Zentrumsfunktion für Diepoldsau.»

  • Architekt Moritz Pürckhauser (re.) und Bauleiter Markus Sprenger (li.) führten die Interessierten durch das neue Gebäude Bild: Ulrike Huber
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  • Roland Wälter war sichtlich stolz auf das bisher Entstandene. Bild: Ulrike Huber
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  • Moritz Pürckhauser im künftigen Empfangsbereich Bild: Ulrike Huber
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Begegnungsort für Jung und Alt

Was sich bereits im Erdgeschoss des fünfstöckigen Baus mit einer gesamten Geschossfläche von 9´000 m2 zeigt. «Dieses Alters- und Pflegeheim soll ein Begegnungsort für Jung und Alt werden und für alle Diepoldsauer offen stehen», erzählt Gemeindepräsident Roland Wälter, der sichtlich stolz auf das in kurzer Zeit Geschaffene mit dem Architekten durch die Geschosse führte. «Deshalb wird es im Erdgeschoss öffentlich zugängliche Räumlichkeiten, wie das grosse Restaurant mit Garten, die Praxis eines Allgemeinarztes und eine Bibliothek geben. Auch die Spitex wird sich einmieten. Und in jenem Teil des ehemaligen Heimes, das in den Siebzigern errichtet wurde, werden die Sozialdienste Mittleres Rheintal mit einer Kita mit dreissig Betreuungsplätzen einziehen. Und in den restlichen Räumlichkeiten werden Möglichkeiten für betreutes Wohnen entstehen.»

Für alle Diepoldsauer wird auch der grosse Vorplatz des neuen Zentrums Rheinauen gestaltet. Als parkähnliche Zone mit einem originellen Wasserspiel und Parkbänken. Eine weitere Besonderheit weist das erste Obergeschoss aus, das speziell für demente Personen eingerichtet wird. Entlang der nach Süden gerichteten Gebäudefront wird es einen etwa fünf Meter tiefen den Balkonen vorgelagerten Garten geben.

  • Ein Blick auf das alte Gebäude Bild: Ulrike Huber
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  • Über den Lichthof erhalten die Innenseitig gelegenen Räume Licht Bild: Ulrike Huber
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  • Das künftige Restaurant Bild: Ulrike Huber
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  • Architekt Moritz Pürckhauser und Roland Wälter klärten über die Besonderheiten des neuen Zentrum Rheinauen auf Bild: Ulrike Huber
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  • Die künftige Kapelle des Hauses Bild: Ulrike Huber
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Nasszellen bereits fertig angeliefert

Das Gebäude ist in einem Mix aus an Ort und Stelle ausgeführten Baumeisterarbeiten mit Fertigteilen entstanden. So wurden alle Betonsäulen bereits fertig gegossen angeliefert. Und sämtliche 77 Nasszellen mit WC, Duschen und Bädern wurden ebenfalls komplett fertig samt Fliesen, Armaturen, Waschbecken, Badewannen etc. auf mehr als einem Dutzend Sattelzügen angeliefert und eingebaut.

Die innenliegenden Räumlichkeiten in allen Geschossen gliedern sich um einen Lichthof im Inneren des Gebäudes, der mit hellem Holz ausgestaltet werden wird und so natürliches Licht in die Dienstzimmer der Pflegerinnen und Pfleger bringen wird.

Für die Heizung sorgt umweltbewusst und CO2-schonend eine Wärmepumpe mit 80 kW Leistung über Erdsonden mit einer Gesamtlänge von 1,7 km. Zusätzlich wird auf dem Dach auf 632 m2 eine Photovoltaikanlage entstehen. «Bisher sind wir sowohl im Zeit- also auch im Kostenplan», berichtet ein zufriedener Roland Wälter, der die voraussichtlichen Gesamtkosten des stolzen Bauwerks mit 41 Millionen Franken beziffert. «Ob sich die derzeitigen Preissteigerungen bei den Baumaterialien auswirken werden, kann noch nicht mit Bestimmtheit gesagt werden.»

  • Bild: Ulrike Huber
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  • Bild: Ulrike Huber
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  • So sehen die bereits fertigen Nasszellen aus Bild: Ulrike Huber
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  • Bild: Ulrike Huber
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  • Fünfzehn Gruppen zu je zehn Personen wurden durch das Gebäude geführt Bild: Ulrike Huber
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Flexibles Raumprogramm

Vor allem im 4. Obergeschoss, wo 23 Plätze für betreutes Wohnen eingerichtet werden, aber auch im 3. Obergeschoss, wird verstärkt in Trockenbauweise gearbeitet, um ein flexibles Raumprogramm zu ermöglichen. «Denn wir wissen heute noch nicht, wie sich die Anforderungen für altersgerechtes Wohnen in der Zukunft stellen werden. Und dieses Haus soll ja für viele Jahre benutzbar sein», erklären Architekt Moritz Pürckhauer und Roland Wälter unisono diese Massnahmen.

Ja, Diepoldsau darf sich freuen. Es ist schon jetzt abzusehen, dass das neue Zentrum Rheinauen ein gelungenes Werk wird. Ein den modernsten Ansprüchen genügendes Alters- und Pflegeheim, das Mitte Juli 2022 bezogen werden soll. Nach dem dann erfolgenden Rückbau des Altbaus und des Umbaus des bestehen bleibenden alten Gebäudeteils wird mit der kompletten Fertigstellung des Projekts im September 2023 gerechnet.

rheintal24/gmh/uh
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